Das sind die Bewerbungstrends 2022/23

Wirtschaft heißt in Bewegung bleiben. Das ist auch bei den Bewerbungsverfahren nicht anders. Wer seine Chancen am Arbeitsmarkt optimieren will, der ist gut beraten, sich mit den aktuellen Trends vertraut zu machen und sie in sein Bewerberprofil zu integrieren. Aber auch Arbeitgeber sollten sich mit den neuesten Trends vertraut machen und überlegen, welche davon auch für ihre Personalrekrutierung sinnvoll sein könnten. So können Prozesse verschlankt und optimiert werden und nicht zuletzt können mehr Bewerbungen generiert werden und damit die Chancen, dass der oder die richtige Bewerber*in dabei ist, erhöht werden.

Alles wird digital

Die Digitalisierung ist in aller Munde und auch kein ganz neuer Trend mehr, aber Corona hat die Geschwindigkeit, in der digitale Verfahren an die Stelle analoger Prozesse treten, noch einmal deutlich erhöht. Manche Bewerbungsverfahren kommen mittlerweile ganz ohne persönliches Vor-Ort-Kennenlernen aus und allgemein gilt, dass so viele Schritte wie möglich digital stattfinden sollten. Das erleichtert den Bewerbern die Teilnahme am Verfahren und erhöht somit die Zahl der Bewerbungen und damit auch die Auswahl.

Onlinebewerbung

Moderne Unternehmen sollten daher Onlinebewerbungsverfahren anbieten, wo es geht. In der Light-Version zählen hierzu auch Bewerbungsverfahren, in denen die Bewerber ihre Unterlagen per E-Mail einsenden. Aber der Trend geht ganz klar zu Online-Bewerbungsformularen, entweder auf der Unternehmenswebsite oder bei einem externen Dienstleister. Hier können Daten besonders leicht erfasst, gesichtet und an die richtigen Stellen weitergeleitet werden.

Außerdem entfallen Papier-, Druck- und Versandkosten, was alle Beteiligten honorieren werden. Dabei sollten insbesondere Bewerber darauf achten, dass ihre Lebensläufe den digitalen Wandel gut überstehen und auch in der digitalen Form gut aussehen. Wer sich einen Überblick über gängige Formate und modernes Design verschaffen will, der kann sich hier einen Beispiel-Lebenslauf anschauen.

Online-Profile

Neben den Onlinebewerbungen werden auch die Bewerberprofile auf Plattformen wie Xing oder LinkedIn immer wichtiger. Besonders wenn es um die Rekrutierung von Führungspersonal oder Spezialisten geht, sind diese Quellen nicht mehr wegzudenken. Viele Unternehmen, aber auch Headhunter sind stets auf der Suche (Active Sourcing) nach qualifiziertem Personal und Berufsnetzwerke sind der Ort, an dem sie fündig werden. Eine weitere Quelle bilden mittlerweile persönliche Webseiten von Bewerbern, die damit zeigen, dass sie verfügbar und qualifiziert sind. Der Personaler oder die Personalerin können hier nicht nur alle relevanten Informationen finden, sondern sehen auch auf den ersten Blick, ob die Profile aktuell gehalten und gepflegt werden. Sie sehen also, ob es dem Bewerber oder der Bewerberin ernst ist, mit der Jobsuche.

Einen eng verknüpften Trend stellen Bewerbungsvideos dar. Sie ersetzen zunehmend das klassische Anschreiben. Hier stellen sich die Bewerber in kurzen, professionellen Videos vor und erklären ihre Situation sowie ihre Motivation. Recruiter können sich hier schnell einen Eindruck über persönliche und professionelle Merkmale des Bewerbers verschaffen.

Das klassische Anschreiben oder Motivationsschreiben verschwindet dabei zunehmend aus den digitalen Bewerbungsverfahren. Wer auf die so geteilten Informationen nicht verzichten will, der kann den Bewerber*innen die Möglichkeit geben, ein Bewerbungsvideo hochzuladen oder sie um einen Link zu einem bestehenden Video bitten.

Mobiles Recruiting

Das Mobile Recruiting bildet gewissermaßen den End- oder Zielpunkt der modernen Onlinebewerbungsverfahren. Hier kann das gesamte Verfahren oder Teile davon an einem Ort versammelt werden. Besonders geeignet ist hierfür die Einrichtung einer eigenen Karrierewebsite, auf der Bewerber ganz unkompliziert – auch mit dem Smartphone oder dem Tablet – ihre Bewerbungsunterlagen hochladen können. So können Unternehmen sogenannte ‘one click Bewerbungen’ oder ‘Bewerbungen in einer Minute’ oder Ähnliches anbieten und die Schwelle für die Bewerber*innen nochmals senken.

On top of the game sind Recruiter, die nicht nur einen einfachen Datentransfer über die Firmenwebsite anbieten, sondern auch noch ein Assessment-Center integrieren. Das moderne Stichwort hier lautet Recruitainment und verbindet die Eignungsprüfung im Assessment-Center mit spielerischen Aufgaben und beinhaltet eventuell sogar eine richtige Story oder einen Plot. So können Bewerber*innen spielerisch motiviert werden, mehr von sich Preis zu geben. Dem Recruiter wird dadurch erlaubt, ein aussagekräftiges Ranking der Bewerber*innen vorzunehmen, ohne viel eigene Zeit in das Durchführen eines Assessment-Centers zu investieren.

Die digitalen Bewerbungsverfahren bilden somit den ersten Baustein einer modernen und erfolgreichen Personalplanung und dürften in Zukunft aus keinem zeitgemäßen Unternehmen mehr wegzudenken sein.