Recruiting inmitten der Krise

Kontaktieren, informieren, Möglichkeiten kommunizieren

Ein Jahr nach dem ersten Lockdown schauen wir uns an, welche mittelfristigen Auswirkungen die Pandemie auf Recruiting in Deutschland hat. Was läuft gut, was vielleicht sogar besser als vorher und wo braucht es noch ein bisschen Fine-Tuning? Und nicht zu vergessen, was ist gerade besonders lit im Recruiting und was bewegt die In-Crowd der HR-Bubble?

Die Zahlen, Daten und Fakten dazu liefert die jährlich durchgeführte BEST-RECRUITERS-Studie, welche die Recruiting-Qualität der größten Arbeitgeber im D-A-CH-Raum auf Basis wissenschaftlich fundierter Kriterien untersucht. Die Erhebung 2020/21 zeigt: Die Leistung Deutschlands größter Arbeitgeber (n = 409) verliert selbst in der Krise nicht an Professionalität; das verdeutlicht der Punktedurchschnitt im Vergleich zum Vorjahr. Von 100 Punkten werden 56 erreicht, im Vorjahr waren es durchschnittlich 57. Der Schnitt konnte also gehalten werden, der Fokus hat sich allerdings verändert. Welche Maßnahmen Deutschlands RecruiterInnen gesetzt haben, um der Krise standzuhalten und wodurch sich Recruiting im Jahr 2020/21 auszeichnet, lesen Sie in den kommenden Zeilen. 

Zunächst gilt: Persönlich währt am längsten

Keine überraschende Nachricht: BewerberInnen haben jede Menge Fragen bezüglich Bewerbung, Onboarding und Karrierechancen. Sich diesen Fragen umfassend anzunehmen, erfordert Zeit. Knapp die Hälfte (47%) der 409 getesteten Arbeitgeber haben sich diese Zeit genommen und auf eine versendete Interessensanfrage per E-Mail innerhalb von nur drei Werktagen geantwortet.
Zu 86% beinhaltete die Antwort auch Lösungen und praktikable Informationen. Noch im Jahr vor der Corona-Krise antwortete nur ein Drittel der getesteten Arbeitgeber innerhalb der wenigen Werktage. Dies verdeutlicht, dass in Zeiten des Social Distancings der persönliche (wenn auch nur virtuelle) Kontakt am längsten währt. 

Vom Social Distancing zum Social Web 

Die stetig wachsende Zahl der NutzerInnen der gängigsten Social-Media-Kanäle macht klar, dass sich Social-Media-Recruiting oder zumindest die Präsentation als Arbeitgeber in sozialen Medien vom Nice-to-Have zum Must-Have entwickelt. Warum? Dort bewegen sich täglich zehntausende High Potentials oder Young Talents, die für vakante Stellen offen sind. Das ist für die deutschen Arbeitgeber nichts Neues, denn durchschnittlich verwenden diese bereits fünf Social-Web-Kanäle für das Personalmarketing oder den Arbeitgeberauftritt; die Business-Plattformen XING und LinkedIn gehören bei 90% der getesteten deutschen Arbeitgeber bereits zum Standard. Doch nicht nur die Zahl der Unternehmensprofile ist gewachsen, Deutschlands Arbeitgeber haben auch erkannt, dass Qualität noch wichtiger ist als Quantität. So stieg die durchschnittlich erreichte Punktezahl im Bereich der geposteten Neuigkeiten bei LinkedIn um 17, bei Instagram und Twitter jeweils um sechs Prozentpunkte. 

Arbeitgeber unterstützen durch verbesserte Usability der Stellenanzeigen die Jobsuche 

Um zum eigenen Profil passende Jobs zu finden, durchforsten derzeit viele Menschen Online-Stellenmärkte; eine Prozedur, die mit Zeit und Mühe verbunden ist. Die Userfreundlichkeit von Stellenanzeigen kann das Sichten und somit die Jobsuche deutlich angenehmer und rascher gestalten. In dieser Kategorie wurden innerhalb der BEST-RECRUIERS-Studie durchschnittlich 61% der möglichen Punkte erreicht; im Vorjahr lag der Wert noch bei 44%. Der Zuwachs um 17 Prozentpunkte verdeutlicht, dass Arbeitgeber im Wettbewerb um Talente erkannt haben: Informationen müssen auf den Punkt gebracht und userfreundlich aufbereitet werden. Den größten Anstieg verzeichnet dabei das Kriterium „Verlinkung auf weiterführende Informationen“ (von 21% auf 35%). Der Mehrwert für Arbeitsuchende? Sie müssen relevante Informationen nicht erst suchen. Das spart Zeit, Energie und Nerven. 

Soft-Skills in Krisenzeiten: Flexibilität, Vertrauen und Fürsorge

Im Krisenmodus sollte es Führungskräften wie auch der gesamten Belegschaft nicht an Flexibilität, Vertrauen und Fürsorge fehlen; drei Charaktereigenschaften, die wichtig für die Performance, den Teamspirit sowie die körperliche und mentale Gesundheit sind. 

Flexibel sollte sich in Zeiten wie diesen vor allem das Wo und Wann gestalten. 23% und damit mehr als ein Fünftel der getesteten deutschen Arbeitgeber kommunizieren Gleitzeitmodelle auf deren Karriere-Website. Einem von fünf Arbeitgebern gelingt es also, zumindest das Wann situationsgemäß anzupassen. Örtlich braucht es momentan ein noch breiteres Angebot, so thematisieren bereits 44% unter allen Arbeitgebern der Stichprobe Homeoffice- oder Remote-Working-Möglichkeiten auf deren Website. Wie steht es um das Thema Vertrauen? 14% kommunizieren Vertrauensarbeitszeit, der Großteil richtet sich hier aber noch nach dem bekannten Motto: „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“

Unter Covid-19 musste nicht nur die körperliche Gesundheit vieler Menschen leiden, auch die seelische wurde stark beeinträchtigt. So verzeichnet die KKH im ersten Halbjahr 2020 um 80% mehr Krankmeldungen wegen psychischer Erkrankungen. 15% der getesteten Arbeitgeber schauen hier nicht weg: Auf ihrer Karriere-Website kommunizieren sie, ihren MitarbeiterInnen eine psychosoziale Hotline anzubieten und zeigen somit Fürsorge und Solidarität. 

Wie gut ist Ihre Recruiting-Qualität? 

Das waren die bahnbrechenden Veränderungen aus dem Recruiting-Jahrgang 2020/21, der mit Sicherheit noch in die Geschichte der HR-Szene eingehen wird. Sie wollen wissen, wie Ihr Unternehmen im Recruiting aufgestellt ist? Stellen Sie ein Opting-In und sichern Sie sich somit Ihren Fixplatz im nächsten Erhebungsjahrgang von BEST RECRUITERS, der größten unabhängigen Recruiting-Studie im deutschsprachigem Raum. 

Informieren Sie sich gerne auf unserer Website über unser Studiendesign, die Methodik sowie  über unseren umfassenden Studienbericht, der Optimierungsvorschläge und Handlungsbedarfe aufzeigt. 

Bei Fragen, Anregungen oder Wünschen kontaktieren Sie unser Kundenbetreuungsteam:

office@bestrecruiters.eu / +43 1 585 69 69-30

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Sandra Kletzl
Junior Project & Communication Manager
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Autorenhinweis: Sandra Kletzl, M.A. - Junior Project & Communication Manager bei career Institut & Verlag