Der Recruiting-Markt im Wandel

Die Trends im Überblick

Jobsuche und Rekrutierung werden sich im Zuge der Technologisierung weiter verändern und verstärkt auf dem digitalen Weg stattfinden. Der Professionalisierungsgrad wächst. Am Beispiel der Plattform XING zeigt sich ein wichtiger Trend im Recruiting-Markt, nämlich die Erweiterung der Serviceleistungen und des Informationsangebots auf der Anbieterseite. Dieses große soziale Netzwerk hat mit der Übernahme einer bekannten Arbeitgeber-Bewertungsplattform, einer Jobbörse und eines Mitarbeiterempfehlungsportals sein Leistungsspektrum schrittweise ausgebaut. Zuletzt folgte der Zukauf des cloud-basierten Bewerbermanagementsystem Prescreen. 

Jobbörsen und Personaler: Die Tätigkeitsfelder erweitern sich 

Mit diesem Trend der Aufgabenerweiterung wandelt sich auch das Berufsbild des Personalers, der zukünftig gleich mehrere Funktionen auf sich vereinen sollte:

  • Marketingfachmann
  • Werbespezialist
  • Social-Media-Experte
  • Netzwerker
  • Techniker
  • HR-Spezialist

Der Recruiter ist gefordert, das Unternehmen als begehrten Arbeitgeber zu präsentieren (Employer Branding), mit überzeugenden Stellenanzeigen zu werben, in den Social Media Kanälen gute Inhalte zu positionieren, vielversprechende Kontakte zu knüpfen (Netzwerke) und die technischen Voraussetzungen für mobiles Recruiting zu schaffen. Die Jobbörsen hingegen werden Employer Branding-Leistungen künftig standardmäßig anbieten und den suchenden Arbeitgebern umfassende Unternehmensprofile als Inklusivpakete offerieren. 

Karrierewebsites und Talent-Netzwerke: Inhalte werden wichtiger

Wer Jobinteressenten auf sich aufmerksam machen möchte, wird in Zukunft verstärkt auf das Wachstumspotential externer Portale zurückgreifen. Außerdem ist es wichtig, die Bewerber mit guten Inhalten zu überzeugen. Es geht darum, gut besuchte Plattformen wie soziale Netzwerke, Jobbörsen und Karrierewebsites zu nutzen, um Jobinserate zu schalten und interessante Informationen über das Unternehmen zu platzieren. Zusätzlich zu diesen Talent-Netzwerken wird aber auch die eigene Unternehmenswebsite ein wichtiger Kommunikationskanal bleiben. Die Karriererubrik einer Homepage sollte daher aktuell, bewerberfreundlich und übersichtlich sein. 

Active Sourcing: Kandidaten direkt ansprechen 

Der Fachkräftemangel wird Personaler weiterhin dazu veranlassen, Active Sourcing zu betreiben. Es reicht nicht mehr aus, nur klassische Stellenanzeigen zu veröffentlichen und auf eingehende Bewerbungen zu warten. Die Personalverantwortlichen sind vielmehr gefordert, über soziale Netzwerke wie XING, Facebook oder Linkedin aktiv Jobinteressenten zu suchen. Als erfolgversprechende Active Sourcing-Maßnahmen bieten sich insbesondere diese Mittel an:

  • Talent-Pools: Datenbank mit den Unterlagen geeigneter Jobinteressenten anlegen
  • Mitarbeiterempfehlungsprogramme: Arbeitnehmer schlagen geeignete Kandidaten für offene Stellen vor 

Bewerbermanagementsysteme: Keine Zeit verlieren

Wer eine Stellenanzeige auf einer Jobbörse schalten, die Unterlagen der Bewerber übersichtlich archivieren und einen Talent-Pool anlegen möchte, wird verstärkt auf digitale Bewerbermanagementsysteme setzen. Mithilfe moderner Software-Tools lässt sich die Rekrutierung nämlich schneller und transparenter gestalten. 

Rekrutierung über mobile Endgeräte: Bewerber über Apps erreichen 

Jobsuchende werden künftig vermehrt Smartphones und Tablets nutzen, um offene Stellenangebote zu studieren und sich über Arbeitgeber zu informieren. Personaler sind daher gefordert, die Karrierehomepage und die Jobanzeigen auf mobile Endgeräte auszurichten. Im Recruiting werden benutzerfreundliche Karriere-Apps immer wichtiger, um mit den Bewerbern zeitgemäß kommunizieren zu können. 

E-Recruiting in Echtzeit: Live-Kommunikation  

Wenn es darum geht, Jobinteressenten länger auf einer Karrierewebsite zu halten und für das Unternehmen zu begeistern, ist E-Recruiting in „Echtzeit“ gefragt. Die Marketingmittel im Bereich Real Time Engagement und Live Streaming werden daher auch für die Rekrutierung relevant sein:

  • Live-Chats für Bewerber zu aktuellen Jobinseraten 
  • Unternehmen präsentieren sich via Live-Streaming und stellen offene Stellen vor
  • virtuelle Karrieremessen und Online-Karrieretage 

Jobinteressenten werden nicht nur Informationen über das Unternehmen online abrufen, sondern auch mit den zuständigen Personalern auf digitalem Weg kommunizieren. Live-Chats und Online-Karrieremessen sind zeitgemäße und ressourcensparende Kanäle, um qualifizierte Arbeitskräfte anzusprechen.