Corona! Und jetzt? - Teil 5

Eine Interview-Reihe mit Führungskräften über die Herausforderungen während der Corona-Krise

Wie kommuniziert man in der Krise mit den eigenen Mitarbeitern richtig, wie motiviert man sie?
Lieber mehr als zu wenig. Besonders in ungewohnten und herausfordernden Zeiten ist es am besten, so transparent wie möglich zu kommunizieren. Unternehmensweite Informationen wurden bei uns bislang alle zwei Wochen in einem Company Breakfast Meeting geteilt, dieses Meeting haben wir aktuell jede Woche remote. Auf Teamebene führten wir regelmäßige Stand-Ups ein, wo die täglichen Aufgaben und die Nachfrage nach Unterstützung geklärt wird. Wir wollen mit unseren Mitarbeitern im stetigen Austausch sein. Durch das Arbeiten von zuhause ist dies erschwert, aber nicht unmöglich. Wir nutzen digitale Informationskanäle wie Slack und Zoom und teilen persönliche Eindrücke, wie erfolgreiche ausprobierte Kochrezepte und Spiele- und Schultipps für Eltern im Home Office ebenso wie wichtige unternehmensrelevante Veränderungen. Mehr denn je, gilt es an den Unternehmenswerten festhalten und diese zu leben.

Viele Experten sagen, dass es nach „Corona“ nicht mehr so sein will, wie vorher. Was ändert sich Ihrer Meinung nach?
Aktuelle Umfragen und tägliche Gespräche mit der HR-Community zeigen: Der Wunsch besteht, HR und Recruiting-Prozesse (noch mehr) zu digitalisieren. Somit können Geschäftsprozesse örtlich autark umgesetzt werden, und trotzdem technologisch verbunden sein. Auf diese Weise wird vermieden, dass Bewerbungsprozesse beendet werden müssen, da es kein Online-Video-Bewerbungsverfahren, Online-Assessment oder auch digitale Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programm gibt.

Gab es in Ihrem Unternehmen auch vor Corona, die Möglichkeit Home Office in Anspruch zu nehmen? Wenn ja, wie war der Zuspruch Ihrer Mitarbeiter? Welche Probleme haben Ihre Mitarbeiter im Home Office – Schwierigkeiten, Barrieren...
Der Umstieg auf Home Office verlief bei uns reibungslos. Wir hatten bereits vor dem Corona-Virus unseren Mitarbeitern angeboten, von zuhause aus zu arbeiten. Dies wurde individuell in Anspruch genommen. Unsere technische Infrastruktur ist demnach darauf vorbereitet gewesen. Zusätzlich hat unser CEO einigen unserer Mitarbeitenden einen Lieferservice der speziellen Art angeboten und dringend benötigte Arbeitsutensilien, wie z.B. ergonomische Arbeitsstühle selbst vorbeigebracht.

Wie regelmäßig veranstalten Sie online Meetings? Gibt es im Vergleich zu vorher Unterschiede?
Natürlich veränderte sich die Kommunikation. Es zeigte sich besonders am Anfang, dass mehr Abstimmungsmeetings vorteilhaft waren, doch inzwischen hat sich dies eingespielt und Routine angenommen. Auf Unternehmensebene haben wir ein wöchentliches Meeting, einige Team haben zwei Mal tägliche Stand-Ups eingeführt. Diese Entscheidung überließen wir den Teamleitern. Eins zeigt sich jedoch mehr denn je, Meetings müssen gut moderiertsein und das Ziel jedes Meetings sollte jedem Teilnehmer vorab klar sein.

Wie können Sie die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter in der momentanen Situation messen?
Im Zuge des Home Offices sind tolle Mitarbeiter-Initiativen entstanden. So gibt es nun wöchentlich Online-Events, wie Yoga oder Board Game Nachmittage. Dieses Engagement der Mitarbeiter den Austausch zu suchen und zu schaffen, hat uns gezeigt, dass wir eine tolle Unternehmenskultur haben. Weiters helfen persönliche Mitarbeitergespräche. Dabei muss es sich nicht zwingend, um formale MItarbeitergespräche handeln, ein einfaches Hallo und gemeinsames remote Kaffeetrinken, kann bereits Klarheit darüber schaffen, wie es jedem einzelnen Mitarbeiter geht. Wir empfehlen und praktizieren bereits seit längeren auch sogenannte “Check-Ins” bei größeren Meetinggruppen. Bei diesen gibt jeder Teilnehmer offen und ehrlich an, wie er sich gerade fühlt. Kommunikationsschwierigkeiten können dadurch oft vorgebeugt werden, wenn man weiß ein Kollege ist gerade mit seinen Kindern eingespannt und heute nicht so gut gelaunt.

Was vermissen Sie gerade am meisten? Den Sport, das After-Work-Treffen mit Freunden oder doch etwas mehr Privatsphäre?
Ich bin ein leidenschaftlicher Läufer. Diese Tätigkeiten kann ich zurzeit leider nur eingeschränkt nachgehen. Dafür genieße ich die Zeit mit meiner Familie. Auch wenn Home Office manchmal herausfordernd sein kann, so sehe ich doch, dass mein kleiner Sohn sich umsomehr freut, dass beide Elternteile aktuell zu hause sind.

Über Firstbird:
Firstbird, das digitale Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter Programm, verbindet Menschen mit ihrer Berufung und Unternehmen weltweit mit passenden Kandidaten. Mit Firstbird werden Mitarbeiter zu Markenbotschaftern und Empfehlungen zum erfolgreichsten Recruitingkanal.