Corona! Und jetzt? – Teil 2

Eine Interview-Reihe mit Führungskräften über die Herausforderungen während der Corona-Krise

In unserem nächsten Interview fragen wir Herrn Martin Schmid, Head of Marketing bei Infoniqa über seine Ansichten der jetzigen Situation.

Hallo Herr Schmid,

die Krise hat uns alle von einem Tag auf den anderen getroffen, wie schnell haben Sie auf die akute Situation reagiert?
Wir sind ein kleines, sehr agiles Team im Marketing und haben die Entwicklung der Krise aufmerksam beobachtet. Bereits am Donnerstag vor dem allgemeinen Lockdown in DE & AT habe ich mein Team geschlossen ins Home Office geschickt. Seit dem arbeiten wir von zuhause!

Wir haben eine überaus umsichtige und zukunftsorientierte IT-Abteilung, die uns bereits lange im Vorfeld bestmöglich ausgestattet hatte. Mit Handy, Laptop, WLAN, Teams und einer 100Mbit-Leitung lässt sich jedes Szenario perfekt bewältigen. Gegen Hacker-Angriffe und Co. sind bestmöglich abgesichert und legen sehr großen Wert auf Sicherheit. Natürlich ist das Risiko im „normalen“ Home Office enorm groß, deshalb ist es wichtig, vorbereitet und informiert zu sein.

Schmid InfoniqaHaben Sie Unternehmensziele angepasst oder verändert durch die aktuelle Situation?
Leider ja! Die geplanten Marketing KPI’s sind in der aktuellen Situation nicht mehr erreichbar. Allein der Wegfall einer der größten Messen im Mai machte ein Umdenken nötig. Gingen wir zu Beginn des Jahres noch von einem moderaten Wachstum von 10-18% aus, so sind wir jetzt bei einer Planung, die nicht mehr an die Vorjahreszahlen herankommt. Auch die grundlegende geplante Strategie für 2020 hat sich verändert.

War es für Sie selbst eine Herausforderung, alle rechtlichen Aspekte der aktuellen Situation zu meistern? Woher holen Sie sich die nötigen Informationen?
Hier werden wir bestens durch unseren COO Bereich unterstützt, der jederzeit über politische, rechtliche und arbeitstechnische Veränderungen und Gegebenheiten informiert ist und das gesamte Management in Deutschland & Österreich informiert.

Sie haben Ihren Betrieb nicht zu 100 % auf Home Office umgestellt.  Wie ist es mit den neuen Standards vor Ort? Infoniqa ist zu 85% auf Home Office umgestellt worden. Allerdings gibt es immer noch Bereiche die eine Anwesenheit im Büro erfordern. Hier werden aber alle Sicherheitsstandards akribisch eingehalten und befolgt. Unsere Mitarbeiter im Büro und im Home Office sind hervorragend mit dieser Krisensituation umgegangen und haben sofort in einen Modus umgeschaltet, den ich Anti-Corona nennen möchte. Für jeden war klar, wir lassen uns nicht unterkriegen und arbeiten noch enger zusammen – auch wenn wir räumlich getrennt sind.

Viele Experten sagen, dass es nach „Corona“ nicht mehr so sein wird, wie vorher. Was ändert sich Ihrer Meinung nach?
Menschliche Wärme und Nähe werden wieder wichtig sein! Vielleicht (hoffentlich) verlieren Hass- & Hetzeparteien von Rechts an Zuspruch, weil eben diese Hetze in Zeiten der Solidarität nicht mehr funktioniert. Vielleicht merken die USA, dass sie künftig keine Mauern brauchen, sondern jemanden der Brücken baut? Daran glaube ich fest.

Sie sagen, die Umstellung auf Home Office ist bei Infoniqa schnell erfolgt. In wieweit war die Digitalisierung der Prozesse vor der Krise von Vorteil?
Wir im Marketing hatten uns für 2020 das „papier-arme“ Büro als Ziel gesetzt. Da waren wir also schon auf dem richtigen Weg. Wichtig fürs Remote-Working ist auch ein klarer Zeitplan. Eine eiserne Disziplin und auch ein konsequentes Ende zu einem bestimmten Zeitpunkt sind wichtig.

Natürlich gibt es einen klaren Leitfaden und auch eine Datenschutzverordnung für das Arbeiten von zuhause. Aber wichtig ist, dass die persönliche Kreativität nicht dadurch eingeschränkt wird. Auch unsere online Meetings laufen super ab. Wir sind sehr fokussiert und teilweise schneller als im realen Leben vor Corona. Aber daran zeigt sich gleichzeitig der Nachteil: Es ist digital – weniger emotional.

Wie geht es Ihnen mit der virtuellen Zusammenarbeit im Team?
Es ändert sich wenig in meiner Auffassung: Ich bin ein Freund von Freiräumen und Kreativität. Wir besprechen Projekte und Ziele – der Weg ist das Ergebnis meiner MitarbeiterInnen. Vertrauen gehört hier nicht mehr dazu wie im Büro.

Die Zahl der Meetings sind natürlich dramatisch gestiegen. Immer gab es reale oder virtuelle Meetings zur Abstimmung, aber nun finden 5-8 davon am Tag statt. Klar, jeder ist erreichbar und man ist schnell verbunden. Unsere Routine-Meetings gibt es aber nach wie vor!

Wie geht es Ihnen selbst im Home Office?
Ich bin zwischen einigen Extremen hin-und-her gerissen. Auf der einen Seite habe ich nun viel mehr Zeit und Muße für strategische & kreative Gedanken, gleichzeitig fehlt mir der direkte Austausch mit meinen KollegenInnen.

Die Zeit mit der Familie wiederum ist wunderbar und ich genieße dies sehr. Gleichzeitig steigt der Kaffeekonsum aber auch das Sportvolumen, da ich vor dem Rechner hochfahren noch schnell eine Stunde laufen gehen kann und trotzdem keinen Termin verpasse. Aber nichts kann das Persönliche ersetzen und ich warte ungeduldig darauf, bis es wieder soweit ist.

Wie reagieren Ihre Mitarbeiter auf die Krise? Nehmen sie sie eher gelassen oder tauchen viele Ängste auf?
Die Ängste sind da – definitiv. Waren es zu Beginn die Ängste vor einer Krankheit, einem Virus, dass keiner kennt. Sind es inzwischen die Sorgen um die Firma, um die wirtschaftliche Entwicklung und um den eigenen Arbeitsplatz. Wir bei Infoniqa werden mit allen Mitteln versuchen das Beste für unsere MitarbeiterInnen zu bewahren und erreichen – aber keiner kann vorhersehen, was passieren wird.

Weil es auch eine Welt abseits der Corona-Krise gibt - Wie gelingt Ihnen die Work-Life-Balance in diesen Zeiten?
Für mich ist es das Treffen mit Freunden, der monatliche Stammtisch oder auch einfach der Besuch in einem Café oder Restaurant am Abend was mir fehlt.

Haben Sie bis jetzt auch etwas Positives für die Zukunft gelernt?
Ein starkes Team macht unglaublich Spaß und der Zusammenhalt ist noch stärker geworden. Gegenseitige Freiräume und Wertschätzung bringen ein enorm produktives und kreatives Arbeiten hervor.

Können Sie uns ein lustiges Erlebnis aus Ihrer Zeit im Home Office nennen?
Das schönste Erlebnis bisher war, als meine Kollegin die im Urlaub in Neuseeland war und dort „hängen geblieben“ ist, sich plötzlich am Montag um 09:30 Uhr in unser Teammeeting eingewählt hat und einfach aus Neuseeland teilgenommen hat. Während alle anderen danach gearbeitet hat, haben wir uns von ihr mit „Gute Nacht“ verabschiedet, da sie eine Zeitverschiebung von 13 Stunden hat und danach ins Bett gegangen ist.

Ganz ehrlich: Arbeitsoutfit oder Jogginghose?
Die Mischung machts: Die bequeme Hose und oben das Hemd. Wichtig ist die innere Routine, sonst kann ein gewisses Abdriften schnell passieren.

Vielen Dank für das Interview Herr Schmid!

Über Infoniqa

Bei Infoniqa dreht sich alles um umfassende HR-Expertise von der ersten Stellenausschreibung bis zum finalen Austrittsgespräch. Wir begleiten alle Arbeitsprozesse Ihrer Personalabteilung mit unseren Lösungen und unserer Erfahrung – persönlich, individuell und zuverlässig. Denn Sie stehen für uns an erster Stelle, ganz nach dem Infoniqa-Leitspruch „Focus on you!“.

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