Corona! Und jetzt? - Teil 16

Eine Interview-Reihe mit Führungskräften über die Herausforderungen während der Corona-Krise

Die Situation ist derzeit überall angespannt, das ist ja verständlich. Die Wirtschaft braucht momentan eine Glaskugel, damit sie die richtigen Entscheidungen für die Zukunft trifft und die gibt es bekanntlich nicht. Viele von uns bevorzugen eher Zahlen und Fakten. Auch die gibt es nicht ausreichend. Was bleibt uns jetzt? Sich auf das Bauchgefühl zu verlassen?

Wie gehen Manager mit dieser Krise um? Wir fragen sie, wie es ihnen geht, wie sie auf die Situation reagieren und welche Tipps sie für die anderen parat haben.

Heute im Interview Mischa Hollenstein, Haufe Group, Head of Sales Switzerland/Austria.

Hallo Herr Hollenstein,
die neue Situation hat viele unvorbereitet erreicht. Man könnte in den ersten Tagen fast das Gefühl bekommen, sie hat einige in eine Schockstarre versetzt. Wie kommuniziert man in der Krise mit den eigenen Mitarbeitern richtig, wie motiviert man sie?

Ein Freund von mir hat in seinem Unternehmen aufgrund Covid-19 einen „Ereignis-Stab“ und eben keinen „Krisen-Stab“ installiert. Für mich ist allein die Benennung sinnbildlich wie mit etwas umgegangen wird. Klar, die aktuelle Situation ist schlimm und eine Krise – für viele Menschen als auch für unzählige Unternehmen. Den Kopf nicht in den Sand zu stecken, auch gute Nachrichten zwischen all den schlechten zu finden und sich an dem Besseren was kommen wird festzuhalten, scheint für mich elementar. Ich versuche meine Mitarbeiter transparent über die Situation zu informieren und was diese für unser Unternehmen aktuell bedeutet. Auch haben wir uns rasch von Dingen gelöst, die wir selbst nicht in der Hand haben: Dass wir aktuell z.B. weniger Kundentermine haben ist klar. Fokussiert haben wir deshalb auf Dinge, die wir in dieser Situation besonders gut können und genau diese versuchen wir hervorzuheben. Das führt unweigerlich dazu, dass wir Erfolg haben und sich positive Schwingungen ausbreiten. Bereits heute haben wir Dinge geschaffen, die ohne das aktuelle Ereignis kaum vorstellbar gewesen wären!

Gab es Unterstützung beim Errichten der Home Office Arbeitsplätze? Technische Ausstattung? Internet, Telefon…etc.
Dadurch, dass wir bereits vor dem Ereignis sehr digital gearbeitet haben, war die Transitionsphase praktisch lückenlos. Hier bin ich ggü. meinem Arbeitgeber sehr dankbar, dass z.B. Home-Office seit vielen Jahren Standard ist und sich ganz allgemein die digitale Arbeitsform intern schon längstens etabliert hat. Wir sind Toolseitig sehr gut bedient und haben schier unbeschränkte Möglichkeiten, was das Nutzen von Software u.v.m. anbelangt.

Viele Experten sagen, dass es nach „Corona“ nicht mehr so sein will, wie vorher. Was ändert sich Ihrer Meinung nach?
Ich hoffe doch, dass nach diesem Ereignis nicht ganz alles so weitergeht wie bisher! Man hört überall, dass sich z.B. die Natur in dieser vergleichsweisen kurzen Zeit merklich erholen konnte oder dass Familien ganz neue und insbesondere großartige Erlebnisse mit ihren Kindern machten. Dass Unternehmen durch die noch nie dagewesene Situation Dinge erschaffen haben, die vorher als unmöglich galten – Home-Office, um nur ein positives Beispiel zu nennen. Ich denke wir haben in dieser Zeit viel lernen können und ich hoffe, dass wir nicht so schnell alles wieder vergessen. Ich gehöre zu einer Generation, welche die kommenden Jahre viel prägen kann, darf und soll. Dafür wünsche ich mir, dass wir von diesem, hoffentlich einmaligen Ereignis, viel mitnehmen und in vielen Beziehungen nachhaltig denken werden.

PS: Sie wollen noch mehr über die Haufe Group erfahren und sich persönlich mit Herrn Hollenstein austauschen? Dann reservieren Sie sich jetzt schon den 19. November 2020 und kommen Sie zum personal manager Expofestival in Wien! Nähere Informationen dazu finden Sie hier: https://expofestival.personal-manager.at/

Über Haufe:
Mit der Philosophie „Menschen, die das Richtige tun“ steht Haufe für ein mitarbeiterzentriertes Management.

Mit digitalen Arbeitsplatzlösungen, Weiterbildung und Transformationsberatung verfolgt Haufe einen ganzheitlichen Ansatz für nachhaltig erfolgreichen Change. Dabei greifen die Faktoren Menschen, Organisationsdesign und Technologie nahtlos ineinander.