Gesundheit und Arbeitsleistung – Ein Blick auf aktuelle Studienergebnisse

Gesunde Mitarbeiter sind leistungsfähiger, das dürfte klar sein. Um diesen Zustand umzusetzen, sind auch die Unternehmen in der Pflicht, ihr Bestmögliches für einen guten Gesundheitszustand der Angestellten zu tun. Wie steht es um die Gesundheit auf dem Arbeitsmarkt? Und welche Möglichkeiten gibt es, Verbesserungen vorzunehmen?

Inhalt

1. Die häufigsten Ausfallgründe

  • Anteil von gesundheitlichen Problemen als Ausfallgrund
  • Welche Krankheiten sind der Auslöser?

2. Belastung und Absenzen nach Branchen und Berufsgruppen

3. Was unternimmt die Politik?

4. Was können Arbeitgeber unternehmen?

  • Welche Faktoren können zugrunde gelegt werden?
  • Mögliche konkrete Massnahmen in Unternehmen

5. Fazit

Die häufigsten Ausfallgründe

Um bewerten zu können, wie es um die Gesundheit und Arbeitsleistung aktuell steht, ist es nur logisch, zunächst einmal einen Blick auf die häufigsten Ausfallgründe von Mitarbeitern zu werfen.

Anteil von gesundheitlichen Problemen als Ausfallgrund

Im Jahr 2020 waren laut Angaben des Bundesamtes für Statistik gesundheitliche Probleme in 31 Prozent der Fälle ein Grund für die Absenz des Mitarbeiters. Hierzu werden sowohl Krankheiten als auch Unfälle gezählt. Das entspricht also fast einem Drittel der Absenzen.

Bereits anhand dieses Wertes wird die grosse Bedeutung des Zusammenhangs zwischen Gesundheit und Arbeitsleistung deutlich. Allerdings gestaltet sich diese Statistik ein wenig abweichend zu den vorherigen Jahren, da aufgrund der Corona-Pandemie die Kurzarbeit einen deutlich umfassenderen Anteil der Gründe für Absenzen (46%) darstellt.

Welche Krankheiten sind der Auslöser?

Bei den krankheitsbedingten Ausfällen können sowohl psychische als auch körperliche Probleme einen Grund darstellen. Weiteren Aufschluss über die konkreten Gründe für gesundheitlich bedingte Absenzen liefert ein Blick nach Deutschland.

Der DAK-Gesundheitsreport des Jahres 2020, bei dem es unter anderem um Daten aus dem Jahr 2019 geht, bietet hierüber detailreiche Informationen. Hier wird deutlich, dass im untersuchten Jahr der grösste Anteil der Fälle von gesundheitlich bedingter Arbeitsunfähigkeit durch Erkrankungen des Atmungssystems verursacht wurde.

An zweiter Stelle stehen Krankheiten, die mit dem Muskel- und Skelettsystem zusammenhängen, gefolgt von Infektionen. Psychische Erkrankungen wiederum finden sich auf einem der hinteren Plätze der Auflistung.

Ein Blick auf die Gründe für die meisten Tage der Absenzen wiederum zeigt ein anderes Bild. Hier stehen Muskel und Skelett-Erkrankungen auf dem ersten Platz. Direkt dahinter finden sich psychische Erkrankungen. Dieser Umstand macht deutlich, dass letztere Krankheitsart offensichtlich umfangreiche Problem hervorruft und nur langsamer kurierbar ist als andere Erkrankungen.

Belastung und Absenzen nach Branchen und Berufsgruppen

Ebenfalls interessant bei der Analyse der Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Leistung auf dem Arbeitsmarkt ist ein Blick darauf, in welchen Branchen der Quote nach die meisten Absenzen auftreten, denen gesundheitliche Faktoren zugrunde liegen. Hier liefern erneut Zahlen des Statistischen Bundesamtes der Schweiz, die das Jahr 2020 betreffen, einen deutlichen Aufschluss.

Auf dem ersten Platz liegt hierbei die Land- und Forstwirtschaft. Gefolgt wird diese Branche vom Baugewerbe, auf Platz drei liegt die Sparte des Gesundheits- und Sozialwesens. Der Geschäftszweig Verkehr und Lagerei ist ebenfalls umfangreich betroffen.

Auffällig ist, dass gerade die Spitzenreiter bei dieser Fragestellung oftmals körperlich anstrengende Arbeit beinhalten. Berufe des Gesundheits- und Sozialwesens wiederum können aufgrund des Schichtdienstes bzw. einer mentalen Belastung hochgradig anstrengend seien.

Im Kontrast dazu finden sich Tätigkeiten, die an einem Schreibtisch und ohne umfangreiche körperliche Betätigung ausgeführt werden, zumindest tendenziell auf den eher hinteren Plätzen der Liste.

Wussten Sie, dass die Absenzen in der Schweiz im Jahr 2020 vor allem bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten vergleichsweise hoch waren?

Eine Bestätigung dieses Ansatzes ergibt sich bei einem Blick auf die Quote der Absenzen mit gesundheitlichen Gründen bei den einzelnen Berufsgruppen. Am höchsten sind sie bei Hilfsarbeitern, Anlagen- und Maschinenbedienern sowie bei Handwerksberufen. Am wenigsten betroffen hingegen sind Führungskräfte und akademische Berufe.

Was unternimmt die Politik?

Um die Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern, sind zum einen wie bereits angeklungen die Arbeitgeber gefragt. Des Weiteren hat die Politik verschiedenen Möglichkeiten, sich diesbezüglich einzusetzen.

Hierzulande ist unter anderem das Bundesamt für Gesundheit dafür zuständig. Die Behörde engagiert sich dafür, dass eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen verantwortlichen Institutionen im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements stattfindet.

Zur Umsetzung wurde die "Institutionelle Plattform betriebliches Gesundheitsmanagement" geschaffen. Ebenfalls beteiligt an dieser Plattform sind neben Stiftungen und Verbänden das Staatssekretariat für Wirtschaft und das Bundesamt für Sozialversicherungen.

Was können Arbeitgeber unternehmen?

Arbeitgeber wiederum haben ebenfalls verschiedene Möglichkeiten, sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter einzusetzen und somit die Arbeitsleistung zu steigern. Davon profitieren alle Seiten.

Welche Faktoren können zugrunde gelegt werden?

Um eine Basis für die Bewertung der Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Arbeitsleistung für ein Unternehmen herzustellen, ist es wichtig, zunächst entsprechende Kriterien zu kennen. Diese ergeben sich aus einer Mischung aus verschiedenen Messgrössen aus den beiden Bereichen, die einen grossen Einfluss haben.

Unter anderem gehört dazu, wie viele Unfälle in einem Unternehmen geschehen. Ausserdem spielt die Zahl der Überstunden, die die Mitarbeiter leisten, eine Rolle. Zudem haben Mitarbeiterschulungen sowie die Fitness der Angestellten eine Bedeutung.

Mögliche konkrete Massnahmen in Unternehmen

Um eine umfangreiche Leistungsfähigkeit und einen guten Gesundheitszustand der Mitarbeiter zu unterstützen, sollten Unternehmen einige Massnahmen planen und umsetzen. Welche konkreten Wege sinnvoll sind, kommt immer auch darauf an, für welche gesundheitlichen Problematiken die Branche des Unternehmens anfällig ist.

Daher kann es sinnvoll sein, vor einer Entscheidung mithilfe von Zahlen und Studien detaillierte Informationen einzuholen. Zu den möglichen Massnahmen gehören unter anderem:

  • Sicherstellung einer gesundheitsförderlichen Ergonomie
  • Bildung der Mitarbeiter im Bereich Gesundheit
  • Angebote für einen gesunden Lebensstil in der Firma selbst
  • ein genauer Blick auf potenzielle Überlastungen der Psyche
  • Vermeiden von Unfällen, besonders in dafür anfälligen Branchen

In Anbetracht der Tatsache, dass Muskel- und Skeletterkrankungen ein häufiger Ausfallgrund sind, sollten Arbeitgeber unter anderem einen grossen Wert auf die Ergonomie im Büro legen.

Entsprechende Möbel können hierbei eine grosse Hilfe sein und Probleme durch langes Sitzen vermeiden. Die Investition in das Mobiliar kann sich lohnen, da sich der Output der Firma durch geringere Absenzzeiten womöglich steigert.

Zudem ist Bildung im Bereich Gesundheit wichtig. Dies gilt vor allem für die Berufsgruppen und Branchen, in denen Absenzen häufiger vorkommen. So sollten Unternehmen darauf setzen, durch Fortbildungen für die Mitarbeiter gezielten Input zu liefern, was diese tun können, um ein gesundes Leben zu führen. Diese Seminare können von externen Experten im entsprechenden Bereich durchgeführt werden. Dabei kann es unter anderem gehen um:

  • Ernährung
  • Bewegung
  • Tipps für den Erhalt der geistigen und psychischen Gesundheit

Neben den Schulungen kann die Ernährung in der Kantine gesund gestaltet werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, den Mitarbeitern regelmässig firmeneigene Sportprogramme anzubieten.

Das Vermeiden von psychischen Problemen kann zudem unterstützt werden, indem die Führungskräfte einen Blick draufhaben, dass sich kein Angestellter der Firma auf eine schädliche Weise überlastet.

Tipp: Für die Vermeidung von psychischer Überlastung der Angestellten sollten die Führungskräfte ausreichend mit dem Personal kommunizieren und zudem einen Blick auf die geleisteten Überstunden haben.

Des Weiteren sollten Massnahmen getroffen werden, um Arbeitsunfälle und daraus resultierende Absenzen zu vermeiden. Dies gilt für allem für Branchen, in denen das Risiko solcher Vorkommnisse besonders hoch ist.

Dafür kann von Beginn an ein kleiner Katalog für die Sicherheit erstellt werden. Falls doch Unfälle passieren, ist es wichtig, die Gründe hierfür zu analysieren und schnellstmöglich Strategien zur Vermeidung zu implementieren.

Fazit

Gesundheit und Leistungsumfang auf dem Arbeitsmarkt hängen umfangreich zusammen. Dies bestätigen unter anderem Studien über die Gründe von Absenzen. Die Politik hat das Thema auf der Agenda. Zusätzlich können Firmen durch verschiedene interne Massnahmen die Gesundheit ihrer Mitarbeiter fördern. Aufgrund von womöglich geringeren Absenzen und somit umfangreicherer Leistungsfähigkeit der Angestellten können sich solche Investitionen durchaus lohnen.