Mitarbeitergespräch

auch: Personalgespräch

engl.: personnel interview

Das Mitarbeitergespräch (synonym: Personalgespräch) ist ein Instrument der betrieblichen Personalforschung. Es betrifft die Vorgesetzten-Mitarbeiter-Interaktionen v. a. im Rahmen der Mitarbeiterführung. Verschiedene Gesprächsformen dienen neben der Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern auch als Informationsgrundlage für Personalbeurteilungen und Maßnahmen der Personalentwicklung sowie teilweise für spezifische Zwecke. Siehe auch Abb. M-11:

Mitarbeitergespräch

  • Das Führungsgespräch ist Teil der kooperativen Führung und wird regelmäßig zur Diskussion der Zusammenarbeit sowie zur Bilanzziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeiter durchgeführt. Es kann dabei gleichzeitig der Anerkennung und der Kritik dienen.
  • Das Beurteilungsgespräch ist Bestandteil der Personalbeurteilung. Es dient dem Leistungsfeedback und lässt sich in prinzipiell zwei Varianten durchführen: In der traditionellen Variante wird den Mitarbeitern das Ergebnis der Beurteilung eröffnet. In einer angemesseneren Variante erfolgt ein Gespräch zur Beurteilung, in dem Selbsteinschätzungen der Mitarbeiter mit den Ansichten der Beurteiler konfrontiert werden, bevor eine (u. U. gemeinsame) Festlegung des Ergebnisses erfolgt. Nach Betriebsverfassungsgesetz kann ein Arbeitnehmer verlangen, dass ihm unter fakultativer Hinzuziehung eines Mitgliedes des Betriebsrates die Beurteilung seiner Leistungen sowie die Möglichkeiten seiner beruflichen Entwicklungen erörtert werden.
  • Ein Beratungs- und Förderungsgespräch kann auf Initiative des Mitarbeiters wie des Vorgesetzten durchgeführt werden. In ersterem Falle geht es um den Rat des Vorgesetzten für ein Mitarbeiterproblem. Im zweiten Falle steht die Förderung der Qualifikation und der beruflichen Karriere des Mitarbeiters im Vordergrund. Selbsteinschätzungen des Mitarbeiters werden mit Vorgesetztenmeinungen hinsichtlich Leistungsmotivation, Leistungsfähigkeit und Qualifikationspotenzial zur Förderung des Mitarbeiters konfrontiert. Man kann auch von einer partizipativen oder mitarbeiterorientierten Karriereplanung sprechen.
  • Das Zielsetzungsgespräch ist Bestandteil des Management-by-Objectives und besteht zum einen aus der Vorgabe oder Vereinbarung von überprüfbaren Zielen für eine bestimmte Leistungsperiode und für einen Mitarbeiter. Zum anderen werden während und nach Ablauf der Periode der Grad der Zielerfüllung, die Leistungsbedingungen und eventuelle Abweichungen diskutiert. Es kann wesentlicher Bestandteil eines zielorientierten Verfahrens der Leistungsbeurteilung wie auch eines variablen Entgeltsystems sein.
  • Bei Problemlösungsgesprächen geht es um die mehr oder weniger formalisierte Form der Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern zur Identifizierung und Handhabung eines betrieblichen Problems beim Arbeitsvollzug oder bei Interaktionsbeziehungen.
  • Abgangsgespräche (synonym: Austrittsinterview) können nach oder unmittelbar vor Ausscheiden eines Mitarbeiters aus einem Arbeitsbereich oder des Betriebes durch gesondert beauftragte, auch externe Personen mittels Fragebogen durchgeführt werden. Ziel ist es, eventuell negativ wirkende Faktoren der Arbeitssituation zu identifizieren.
  • Das Entgeltgespräch betrifft zum einen die Mitteilung des Vorgesetzten an den Mitarbeiter über eine eventuelle außertarifliche Gehaltserhöhung sowie deren Begründung. Zum anderen kann es auch das vom Mitarbeiter angeregte Gespräch über eine angestrebte Entgelterhöhung betreffen.

Je nach Gesprächsform und -inhalt empfehlen sich unterschiedliche Vorgehensweisen.