Spanische Ärzte für Deutschland: Personalvermittlung mildert ärztliche Unterversorgung

Der häufig propagierte Fachkräftemangel zieht sich mittlerweile durch zahlreiche Branchen. Schwer trifft es auch die Medizinbranche, insbesondere den Bereich der ärztlichen Versorgung. Schon im vergangenen Jahr titelten die Deutschen Gesundheits Nachrichten damit, dass bis 2030 in Deutschland rund 110.000 Ärzte fehlen sollen. Überwiegend betroffen sind davon die Krankenhäuser, aber auch in der hausärztlichen Versorgung durch selbstständige Arztpraxen wird das Angebot an Medizinern immer geringer.

Ursachen für die Misere

Für dieses zu geringe Angebot am Ärzten sind unterschiedliche Ursachen ausschlaggebend:

  • neue Anforderungen: Junge Ärzte kommen heute mit einer anderen Vorstellung vom Leben aus der Ausbildung als noch vor 20 oder 30 Jahren. Sie wünschen sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und legen weder auf die ständige Verfügbarkeit eines Hausarztes noch auf anstrengende Doppelschichten im Krankenhaus Wert.
  • Teilzeitarbeit: Viele Ärzte möchten in Teilzeit arbeiten und besetzen so die Arbeitsplätze nicht vollwertig.
  • demografischer Wandel: Der demografische Wandel, insbesondere die Tatsache, dass die Gesellschaft immer älter wird, sorgt für einen höheren Bedarf an Ärzten.
  • Stadt-Land-Gefälle: Während in den großen Städten eher eine Überversorgung an Ärzten besteht, sieht die Versorgung in ländlichen Gebieten eher schlecht aus.
  • Studienplätze: Die deutschen Universitäten haben zu wenige Kapazitäten. Dem Präsidenten der BÄK, Frank Ulrich Montgomery, zufolge, müssten die deutschen Universitäten mindestens zehn Prozent mehr Medizinstudienplätze bieten, um den Mehrbedarf abzudecken.

Die Rettung naht aus dem Ausland

Wie so oft naht die Rettung aus dem nahen Ausland, insbesondere aus Spanien. Dort hat man nämlich sozusagen das umgekehrte Problem. Die Mediziner dort verfügen über eine sehr gute Ausbildung, die hinsichtlich ihres Studiums mit deutschen Verhältnissen vergleichbar ist. In rund 9.000 Stunden sammeln sie 360 Credit Points und sind inklusive Facharzt-Stunden mitunter bis zu elf Jahre im Studium. Über 5.000 Studenten schließen hier jedes Jahr das Studium der Medizin ab. Obwohl in Spanien gemessen an der Bevölkerungszahl überdurchschnittlich viele Ärzte beschäftigt werden, entsteht jährlich ein Überhang von über 2.000 Ärzten. Sie strecken nun ihre Fühler nach Deutschland und der Schweiz aus. Als junge, qualifizierte Fachkräfte sind sie für den deutschen Markt wie gemacht. Ob Krankenhaus, Arztpraxis oder Schweizer Klinik – hier können sie ihre hervorragende Ausbildung einbringen.

Ärztevermittlung speziell für spanische Mediziner

Ihre Fahrkarte nach Deutschland liefert vielen dieser Spanier die Personalvermittlung_TTA-Personal. Das Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Fachkräfte aus Spanien und anderen Nationen mit deutschen Arbeitgebern zusammenzubringen. Insbesondere die Ärztevermittlung des Unternehmens ist eine Erfolgsgeschichte. In Spanien ist es Teil des Medizinstudiums, mindestens eine Fremdsprache zu erlernen, weshalb die meisten Kandidaten Deutsch bereits auf B2- oder C1-Level sprechen. Bei Bedarf organisiert das Unternehmen zusätzliche Sprachkurse für die spanischen Ärzte, um sie für den deutschen Arbeitsmarkt fit zu machen. Die ärztliche Approbation ist in Deutschland meist kein Problem. Entsprechend der EU-Richtlinie 2005/36/EG müssen in der EU erworbene Hochschultitel nämlich funktional gleichgestellt werden, sodass die Approbation je nach Fallkonstellation befristet oder unbefristet erteilt werden kann. Für die fachliche Überprüfung ist die Ärztekammer zuständig. In der Schweiz hingegen ist die Medizinalberufekommission (MEBEKO) für die Zulassung verantwortlich.