Scrum Master – Definition, Aufgaben und Ausbildung
Während das Projektmanagement früher recht einfach gehalten war, hat sich dieser Bereich zu etwas Komplexem verwandelt. Heutzutage spielen Begriffe wie Agile oder Scrum eine Rolle. Dabei stets präsent: der Scrum Master. Doch was genau macht ein Scrum Master eigentlich? Und wie kann man Scrum Master werden? Wir klären auf.
Beim Scrum Master handelt es sich um einen von drei Hauptverantwortlichen der agilen Projektmanagement-Methode „Scrum“. Sein Hauptziel besteht darin, seine Organisation und vor allem sein Team zu Spitzenleistungen zu führen. Hauptaugenmerk liegt hierbei auf der Kommunikation, indem der Scrum Master (kurz: SM) regelt, wie innerhalb des Teams Informationen ausgetauscht werden. In allen Unternehmen, bei denen agiles Projektmanagement verfolgt wird, nimmt der Scrum Master eine Schlüsselrolle ein und hält die Kommunikation zwischen mehreren Teams zusammen.
So unterscheidet sich der Scrum Master vom Manager
Auf den ersten Blick könnte man meinen, der Beruf eines Scrum Masters sei mit dem eines Managers bzw. Projektleiters gleichzusetzen. Tatsächlich jedoch gibt es einige Gegensätze. Zum Beispiel besitzt der Scrum Master weder Weisungsbefugnis noch Entscheidungsgewalt für andere in der Organisation. Man könnte den Scrum Master also eher als Trainer oder Coach bezeichnen.
Welche Aufgaben hat ein Scrum Master?
In erster Linie besteht der Job des Scrum Masters in der Sprint Planung: Wann soll was von wem erledigt werden? Dafür braucht der Scrum Master einen guten Überblick, er muss also einiges an Organisationstalent mitbringen. Im agilen Projektmanagement geht es darum, flexibel auf Probleme reagieren zu können. Somit muss der SM dazu im Stande sein, seine Pläne innerhalb kürzester Zeit neu zu strukturieren.
Auch folgende Aufgaben gehören zum Berufsalltag des Scrum Masters:
- Er leitet Scrum Meetings
- Er hilft dem Team, produktiver zu werden
- Er analysiert vergangene Probleme, so dass diese in Zukunft vermieden werden können
- Er moderiert Konflikte
- Er steht in ständigem Kontakt mit Managern, Projektleitern und Product Ownern
- Er ermöglicht und fördert eigenverantwortliches Arbeiten
Wie wird man Scrum Master?
Die Herausforderungen, denen sich ein Scrum Masters im Berufsalltag stellen muss, sollten nicht unterschätzt werden. Daher sollten zukünftige Scrum Master einige Soft Skills besitzen, wie zum Beispiel folgende:
- Kommunikationstalent
- Gute Englischkenntnisse
- Organisationstalent
- Durchsetzungsvermögen
Einen speziellen Scrum Master Studiengang gibt es in Deutschland nicht. Allerdings hat man die Möglichkeit, sich auf einen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang zu fokussieren oder sich für einen Studiengang aus dem Bereich Informationstechnologie einzuschreiben. Viele dieser Studiengänge behandeln das Thema Projektmanagement ausführlich, so dass hier einiges an Lernpotenzial vorhanden ist.
Erfahrene Scrum Master sind bei vielen Unternehmen stark nachgefragt. Daher bemühen sich immer mehr Unternehmen um ein positives Image als Arbeitgeber aufbauen zu können. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie keine Anforderungen an ihre zukünftigen Coaches stellen. Meistens wird eine Scrum Master Zertifizierung als Nachweis verlangt. Diese kann man in einem mehrtägigen SM-Seminar erwerben. Allerdings ersetzt ein solches Seminar nicht die zwingend erforderlichen Erfahrungen. Berufseinsteiger werden daher selten direkt zum SM ernannt. In der Bewerbung kann man mit Erfahrungen aus relevanten Gebieten punkten, etwa mit einem Praktikum oder einer entsprechenden Arbeitsstelle im Projektmanagement.