Nachhaltigkeit wird im Recruiting immer wichtiger

In vielen Branchen herrscht ein harter Wettkampf um den Nachwuchs. Durch den Fachkräftemangel sind Unternehmen bemüht, möglichst rasch Ausbildungsabsolventen und frischgebackene Akademiker für den eigenen Betrieb zu gewinnen. Doch das Recruiting gestaltet sich anspruchsvoll. War vor gut zehn Jahren ein hohes Gehalt noch ein wesentliches Argument in Bewerbergesprächen, legen die jungen Fachkräfte heute auf ganz andere Dinge wert. 

Bewerber wünschen sich positives soziales Klima

Während das Gehalt als Entscheidungskriterium immer weniger Aufmerksamkeit erfährt, gehört Flexibilität heute zu den wesentlichen Anforderungen. Außerdem muss es den Unternehmen gelingen, durch eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu glänzen. Hierzu gehören flache Hierarchien ebenso wie ein ansprechender Arbeitsplatz. Eine wichtige Rolle spielt das soziale Klima im Büro, das für mehr als 94 Prozent der Bewerber bei der Jobwahl entscheidend ist. Umso wohler sich Mitarbeiter im Team und am Arbeitsplatz fühlen, desto effizienter sind sie. Weiterhin wirkt sich ein positives soziales Klima auf das Stresslevel aus und senkt dieses nachhaltig. 

Um in diesen Bereichen zu punkten, sind Unternehmen unabhängig von Größe und Branche auf eine klare Betriebskultur angewiesen. Dabei ist es wichtiger denn je, dass sie sich von anderen Arbeitgebern absetzen. 

Wohlfühlklima beruht auf verschiedenen Angeboten

Angefangen vom perfekten Kaffeegenuss für jede Branche über Entspannungsräume bis hin zu Freizeit- und Fitnessangeboten direkt im Büro sind die Möglichkeiten für ein angenehmes Betriebsklima vielseitig. Gerade große Marken wie Google und auch Spreadshirt machen es vor, wie vielfältig der erhoffte Wohlfühlfaktor im Unternehmen umgesetzt werden kann. So werben immer mehr Arbeitgeber schon in den Stellenanzeigen mit regelmäßigen Teamausflügen oder Teamevents. Auch die kostenfreie Verpflegung hat sich zu einem Punkt entwickelt, der zusehends dazu beiträgt, dass sich potenzielle Bewerber für oder gegen eine Stellenanzeige entscheiden

Ziel all dieser Maßnahmen ist es, in erster Linie für allgemeine Zufriedenheit zu sorgen. Fühlen sich Arbeitnehmer in einem Betrieb an sich wohl, wirkt sich das positiv auf die Produktivität des gesamten Teams aus. Die Ideen, die Unternehmen für ein optimales Wohlfühlklima auf den Weg bringen, sind verschieden und variieren teilweise aufgrund der Ausrichtung der Betriebe. Während in einem Start-Up viel Wert auf eine hippe und legere Arbeitsumgebung gelegt und der Chef geduzt werden darf, stehen bei Traditionsbetrieben spezielle Angebote für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Vordergrund. 

Berufseinsteiger verlangen zusehends Nachhaltigkeit in den Betrieben

Ein weiteres Merkmal, das bei der Jobwahl zusehends zum K.O.-Kriterium für Betriebe werden kann, ist die Nachhaltigkeit. Tatsächlich verlangen immer mehr Bewerber, dass die Betriebe nachhaltig, umweltschonend und klimaschonend agieren. Dabei verlassen sie sich nicht auf leere Floskeln, sondern haken immer häufiger in Vorstellungsgesprächen nach. So ist es jungen Fachkräften wichtig, dass Dienstreisen nicht immer mit dem Flugzeug absolviert werden, sondern die Unternehmen sich stattdessen bewusst für die Anreise mit der Bahn entscheiden. 

Doch nicht nur Dienstreisen werden angesichts der Nachhaltigkeitsdiskussionen kritisch bewertet. Auch in der Cafeteria achten die jungen Bewerber auf Konzepte, die dem Umwelt- und Klimaschutz dienen. So werden immer mehr Unternehmen mit dem Wunsch nach Pfandsystemen konfrontiert, die den Wegwerfbechern an der Kaffeemaschine ein Ende bereiten. Weiterhin spielen zusehends Fragen nach effizienten Systemen zur Gebäudenutzung eine wichtige Rolle.