HR-Bereiche haben auf globaler Ebene noch großes Verbesserungspotenzial
Aktuelle Hewitt-Umfrage: “Global HR Study 2009”
Weltweit tätige Konzerne stehen unter Druck, ihre Personalarbeit deutlich stärker an den Erfordernissen einer zunehmend globalen Wirtschaft auszurichten. Das ergab die Umfrage „Global HR Study 2009“ der Personalmanagement-Beratung Hewitt Associates unter 85 global agierenden Unternehmen. Lediglich 49 Prozent der befragten Firmen aus Europa, Nordamerika, Asia-Pacific und Lateinamerika gaben an, dass ihre HR-Strategie den Bedürfnissen aller geschäftsrelevanten Regionen Rechnung trägt und nicht nur auf die Anforderungen der Unternehmenszentrale zugeschnitten ist. „In weltweit operierenden Konzernen steht das Personalmanagement in einem massiven Spannungsfeld von Herausforderungen: Erstens muss es Mitarbeiter rund um den Globus mit den verschiedensten kulturellen und sozialen Hintergründen optimal betreuen. Zweitens ist es gefordert die weltweiten HR-Diensleistungskosten zu senken. Drittens muss es als weltweite HR-Funktion Business Partner aller Führungskräfte sein und den Unternehmenserfolg unterstützen“, sagt Sabine Rachor von Hewitt Associates in Deutschland.
HR weltweit optimieren bleibt Hauptaufgabe
Um als weltweit tätiges Unternehmen dauerhaft erfolgreich zu sein, muss das HR-Management global ausgerichtet sein und kontinuierlich verbessert werden. Dies gelingt den meisten Unternehmen jedoch nur partiell:
Die Studie zeigt, dass erst 30 Prozent der befragten Unternehmen ein globales HR-Modell implementiert haben, indem sowohl die Strukturen, als auch die Kompetenzen eine globale Koordination fördern und eine flexible Anpassung an sich ändernde Rahmenbedingungen ermöglichen. Immerhin 43 Prozent der Unternehmen verfügen über ein Zwei-Säulen Modell, das die Grundlage für eine globale Struktur darstellt. Dabei ist ein Teil der HR-Tätigkeiten wie zum Beispiel die Entwicklung der Führungskräfte auf Konzernebene angesiedelt, der andere Teil der Aufgaben wird auf regionaler oder Bereichsebene erbracht, wie beispielsweise Vergütungsangelegenheiten. Insgesamt 24 Prozent der Befragten verfügen über regional oder divisional ausgerichtete HR- Bereiche.
Leistungserbringung
Gut die Hälfte der befragten Firmen hat eine Verbesserung bei der Erfüllung der HR-Kernaufgaben erreicht, jedoch nur 19 Prozent haben dies gleichermaßen weltweit geschafft. 23 Prozent haben ihr Talentmanagement konsolidiert, 18 Prozent nutzen Self-Service weltweit.
„Führende HR-Abteilungen in globalen Organisationen zeichnen sich durch die Entwicklung von effektiven Governance Mechanismen und Kennzahlen aus. Diese treiben die Umsetzung der globalen HR-Strategie unter der Berücksichtigung des bestehenden Effizienzpotentials und der jeweiligen Geschäftsanforderungen voran,“ sagt Sabine Rachor.
Die Zukunft des globalen HR
Die Hewitt-Studie zeigt, dass Unternehmen danach streben, in den kommenden ein bis zwei Jahren ihre globalen HR-Prozesse effizienter und effektiver zu gestalten. Das primäre Ziel für 55 Prozent der Befragten ist ein internationales und integriertes Talent-Management. 48 Prozent wollen aus diesem Grund in den kommenden Jahren in Technologien für Talent-Management investieren. Knapp 49 Prozent streben stabile Messgrößen für das Humankapital auf globaler Ebene an. Zwar erheben derzeit 88 Prozent der Unternehmen die Schlüsselkennzahlen von HR, jedoch ist die Untersuchung bislang nur national angelegt. „Unsere Studie zeigt, dass viele Organisationen Lücken in kritischen Bereichen wie der strategischen Ausrichtung und im Vorantreiben von Veränderungen aufweisen,“ resümiert Sabine Rachor. „Führende Unternehmen fokussieren sich aber ganz klar darauf, HR so zu entwickeln, dass es mit der steigenden Komplexität des globalen Unternehmenswachstums Schritt hält“.