Learning Management Systeme
engl. : learning management systems
komplexe Software- beziehungsweise Anwendungssysteme, die Aus-, Fort- und Weiterbildungskonzepte beziehungsweise komplette Bildungsmaßnahmen unterstützen.
Learning Management Systeme (LMS) verfügen nach Schulmeister (2003) über eine Benutzerverwaltungskomponente, eine Kursverwaltungskomponente (Kurse, Inhalte, Dateien), Rollen- und Rechtemodelle sowie Kommunikationsmethoden (synchron und asynchron). Hiermit können beziehungsweise werden besonders im Hochschulbereich nach Breiter et al. (2005) auch Aufgaben wahrgenommen, die in der integrierten Administration von eLearning beziehungsweise Bildungsmaßnahmen wie beispielsweise der Veranstaltungsdaten-, Ressourcen- und Prüfungsverwaltung liegen. Für den Einsatz in Unternehmen stellen LMS unter anderem vorbereitende Werkzeuge für die Personalentwicklungsplanung und des direkten Content-Managements zur Kursvorbereitung bereit. Häufig werden LMS, die Werkzeuge des Content-Managements beinhalten auch als Learning-Content-Management-Systeme (LCMS) bezeichnet. Des Weiteren werden LMS vermehrt im After Sales-Bereich von Bildungsanbietern eingesetzt, um beispielsweise eine Alumniverwaltung zur Communitybildung aufzubauen. Durch das Vorhalten entsprechender Schnittstellen zu Betriebs- beziehungsweise Enterprise Resource Planing-Systemen (insbesondere Personalorganisationssystemen) können nach Maier-Häfele et al. (2005) Datenabgleiche zwischen LMS und ERP Systemen erfolgen, um Bildungsbiographien und Qualifikationsprofile der Mitarbeiter zu erstellen. Diese dienen als Grundlage für die innerbetriebliche Aus-, Fort- und Weiterbildungsplanung. LMS liefern im Rahmen des Kompetenzmanagements (bspw. in Form einer Skill-Gap-Analyse, Bildung eines Kompetenzprofils oder Erstellen einer Wissenslandkarte) mögliche Bedarfe von Anschlussqualifikationen und anderen Personalentwicklungsmaßnahmen.
Des Weiteren stellen LMS für den Durchlauf des Lehrbetriebes als Kernfunktion einer jeden Lernplattform die Kursinhalte, Lernobjekte und Medien unter der Anwendung von in der Regel Internettechnologien über entsprechende Darstellungsprogramme dar. Sie dienen nach Auffassung der Autorengruppe E-Writing (2002) als technische Plattform, um eLearning-Maßnahmen (u. a. Online-Kurse) zu realisieren und zu betreiben. Beispielhafte Unterstützungsfunktionen sind das Erstellen, Freigeben und Veröffentlichen von datenbankgestützten Online-Kursen, die mit verschiedenen Lehr-, Lernmitteln und -szenarien realisiert werden können (bspw. Eingangstests, Online-Seminare, Präsenzveranstaltungen, -> Web-Based-Trainings oder Abschlusstests), wobei nach Maier-Häfele et al. (2005) die Aktivitäten des Lernenden in Form des User-Trackings verfolgt und protokolliert werden können.