College Recruitment

auch: Campus Recruiting, Hochschulmarketing

Becker

College Recruitment (synonym: Campus Recruiting, Hochschulmarketing) ist ein Instrument im Rahmen der externen Personalbeschaffung, unter dem unterschiedliche Formen der Kontaktaufnahme von Betrieben zu Studenten von Fachhochschulen und Universitäten zu verstehen sind. Ziel ist es v. a., besonders qualifizierte Studenten - begleitet durch Aktivitäten des Personalmarketings - bereits dann zu entdecken und zu einer Bewerbung zu motivieren, bevor diese anderweitige Angebote erhalten bzw. sich anderswo beworben haben. Als Maßnahmen bieten sich an: Fachvorträge an Hochschulen, Anzeigen in Hochschulpublikationen, Schenkungen an Hochschulen, Einladungen von Studenten und Lehrpersonal zu Betriebsbesichtigungen, Unterstützung von Diplomarbeiten, Bereitstellung von Praktikantenplätzen etc.

Vahlen

Komponente des Personalmarketings mit dem Ziel den zukünftigen Führungskräftenachwuchs (? Führungsnachwuchs) bereits während des Studiums für das Unternehmen zu interessieren und als potenzielle Bewerber zu gewinnen.

Hochschulmarketing basiert auf der Vermutung, dass karriereorientierte High Potentials Arbeitsplatz- und Berufsentscheidungen in den letzten Studiensemestern vornehmen, was Informations- und Akquisitionsaktivitäten in dieser Zeit besonders effektiv macht

Vor dem Hintergrund, dass die Entscheidung potenzieller Bewerber, Kontakt mit einem Unternehmen aufzunehmen, auf der Grundlage unvollständiger Informationen getroffen wird und deshalb nur begrenzt rational ist, spielt das Personalimage eines Unternehmens eine bedeutende Rolle. Imagebildende Maßnahmen stellen deshalb ein wichtiges Instrument im Hochschulmarketing dar. Wesentliche Hilfsmittel sind hier Imageanzeigen in zielgruppenspezifischen Medien, Imagebroschüren, die Teilnahme an Messen und Absolventenkongressen, auf denen Unternehmensvertreter im direkten Gespräch über Praktika, Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen und Ähnliches informieren (Flüshöh 1999). Einen Beitrag zur Imageverbesserung leisten Vorträge von Mitarbeitern des Unternehmens an Hochschulen. Professoren nutzen gern die Erfahrung von Praktikern zur Unterstützung von Seminaren und Vorlesungen und bieten so den Unternehmen gleichzeitig ein Podium, sich selbst und die Einstiegsmöglichkeiten in das Unternehmen vorzustellen. Inhouse-Veranstaltungen wie zum Beispiel Betriebsbesichtigungen oder die Durchführungen von Seminaren in Kooperation mit Lehrstühlen im Unternehmen bieten die Möglichkeit, das Unternehmen vorzustellen und insbesondere dessen fachliche Kompetenz zu demonstrieren (Bock und Mackeprang 1999).

Bei den Akquisitionsmaßnahmen steht das Praktikum nach wie vor an erster Stelle. Praktika eröffnen sowohl den Studenten die Möglichkeit, das Unternehmen kennenzulernen, vermitteln aber insbesondere dem Unternehmen wichtige Informationen über die fachlichen und sozialen Kompetenzen potenzieller Bewerber (Bock und Mackeprang 1999). Eine vergleichbare Wirkung erzielt die Vergabe praxisnaher Diplomarbeiten. Ein weiterer wichtiger Baustein im Rahmen des Hochschulmarketings ist die Kooperation mit Studenteninitiativen und ausgewählten Lehrstühlen, beispielsweise in Form von Bewerbertrainings oder Projektarbeiten. Daraus entstehen Netzwerke aus Unternehmensmitarbeitern, Studenteninitiativen und Lehrstühlen, die vor allem auch für gezielte Imagekampagnen genutzt werden können.