Wie das Know-how eines Unternehmens geschützt werden kann
Edward Snowden und Julian Assange gelten für manche Menschen als Helden unserer Zeit. Doch ganz abgesehen davon, welche Informationen die beiden ans Tageslicht bringen konnten, haben ihre aufsehenerregenden Aktionen einen wichtigen Nebeneffekt: Plötzlich spricht die ganze Welt über „Whistleblowing“. Geheimnisverrat scheint für viele Firmenchefs ein Thema zu sein, das in ihren Augen mit dem eigenen Unternehmen nichts zu tun hat. Geheimnisse haben nach dieser Argumentation vielleicht Rüstungsunternehmen oder Firmen, die viel Geld in die Forschung stecken. Dabei geht der Schutz vor Know-how-Verlust jedes Unternehmen etwas an. Leider fühlen sich viele Unternehmer mit den Themen dieser Zeit vollkommen überfordert. Wem es gelingt, <link hr-know-how fachartikel detail cybersicherheit-und-hr-interview-mit-sylvia-haensel-leitung-business-development-bei-stellar-daten>sich um die Cybersicherheit in der Firma zu kümmern, hat oft weder Zeit noch das notwendige Problembewusstsein, um sich mit dem Schutz des firmeneigenen Know-hows zu befassen.
Wie Know-how verlorengehen kann
Warum könnten Mitarbeiter daran interessiert sein, firmeninterne Geheimnisse nach außen durchsickern zu lassen? Zunächst sind alle Mitarbeiter Menschen, die sozial vernetzt sind und sich mit ihrer Familie und Freunden gern über interessante Themen austauschen. Zu diesen Themen gehören leider manchmal auch Umsatzzahlen, Wachstumspläne oder neue Marktstrategien. Mancher Mitarbeiter lässt sich auch aus Gründen der Eitelkeit zum Geheimnisverrat hinreißen. Mit vermeintlichem Insiderwissen lässt es sich auf gesellschaftlichen Events hervorragend brüsten. Nicht zu vergessen ist natürlich das große Feld krimineller Machenschaften, die es auf den Kauf und Verkauf von Know-how abgesehen zu haben. Detailwissen über die Pläne, Entwicklungen und Umsätze des Mitbewerbers ist für Unternehmen von fast unschätzbarem Wert. Eine interessante Entlohnung oder die Aussicht auf einen besseren Job hat schon manchen einst loyalen Mitarbeiter dazu gebracht, Know-how seines Arbeitgebers zu verraten.
Natürlich droht auch die Gefahr, dass sich Hacker in das Intranet der Firma einschleusen und wichtiges Know-how abziehen, ohne dass der Verlust zunächst überhaupt bemerkt wird. Und sehr oft ist Fahrlässigkeit der Grund dafür, dass Know-how nach außen dringt. So kann die Reinigungskraft lesen, was auf dem Schreibtisch liegt. Ein Angestellter liest morgens in der S-Bahn schnell die Unterlagen für das nächste Meeting und bemerkt nicht, dass ihm jemand interessiert in die Papiere schaut.
Know-how ist schützenswert
Gerade in Deutschland, dessen Ruf als Wirtschaftsnation zu einem großen Teil im Know-how der Betriebe begründet liegt, sollte das Thema Know-how-Schutz noch viel umfassender öffentlich diskutiert werden. Egal, wie groß ein Unternehmen ist, sollte es sich mit diesem wichtigen Feld auseinandersetzen.
Im April 2016 beschloss das EU-Parlament eine Verordnung mit dem Titel „Schutz von Geschäftsgeheimnissen vor rechtswidrigem Erwerb sowie rechtswidriger Nutzung und Offenlegung“. Aus dieser Verordnung geht die Pflicht hervor, das Know-how eines Unternehmens zu schützen. Für die meisten Unternehmer ist es sehr schwer, zu identifizieren, welche Art von Know-how gefährdet ist und welche Maßnahmen entwickelt werden könnten, um dieses adäquat zu schützen. Es ist wichtig, hierfür ein Compliance-Management-System zu entwickeln. Dieses System soll die Regelkonformität möglichst auf allen Ebenen des Unternehmens sicherstellen. Hierbei geht es nicht nur darum, zu definieren, wo Regelverstöße beginnen und wie diese geahndet werden sollen. Vielmehr soll auch aufgezeigt werden, woran sich diese Regelverstöße erkennen lassen.
Wer sich umfassend über das Thema Know-how-Schutz informieren möchte, wird in diesem Artikel mit Expertenwissen zu Compliance-Management-Systemen und deren notwendigen Inhalten versorgt.