Was eine gute Führungskraft ausmacht

Unternehmen müssen Geld verdienen. Um im Wettbewerb mithalten zu können, wird dabei das Arbeitsleben immer komplexer. Veränderungen stehen an. Ziele müssen erreicht werden. Die Personaldecke wächst dabei oftmals nicht im gleichen Maße mit. Sei es, um Kosten zu sparen oder aber, dass als Folge des Fachkräftemangels, Personal schwer zu rekrutieren ist. Die Folge, Mitarbeiter müssen in immer kürzerer Zeit immer mehr, teils diffizile und neue Aufgaben erledigen. Damit das Ganze nicht ins Gegenteil umschlägt und die Gesamtperformance des Unternehmens leidet, braucht es gute Führungskräfte. Doch wie definiert sich eine gute Führungskraft?

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Zunächst einmal, sind Sie ehrlich zu sich selbst. Egal, ob Sie schon seit längerem als Führungskraft unterwegs sind und feststellen müssen, dass dies mit immer mäßigeren Erfolg geschieht oder aber als Neueinsteiger in einer Personalführungsposition sind, manchmal braucht man Unterstützung. Die rechtlichen Vorgaben, zum Beispiel zur Zeiterfassung und Arbeitszeiten, werden immer komplexer. Auch neu zusammengesetzte oder interkulturelle Teams oder Change-Prozesse im Unternehmen können eine Herausforderung sein. Nehmen Sie diese an. Die gute Nachricht lautet nämlich, Führung kann man lernen.

Ein gutes und intensives Führungskräftetraining vermittelt Ihnen das nötige Know-how und eine individuell auf Sie zugeschnittene Toolbox an Führungsinstrumenten. Lernen Sie unterschiedliche Führungsstile und -kompetenzen und sich selbst als Führungskraft kennen. Fachartikel, Best Practice-Beispiele und Whitepaper-Studien unterstützen Sie dabei. Ob eine zusätzliche Begleitung wie zum Beispiel ein moderiertes Inhouse-Seminar mit Ihrem Team oder ein begleitendes Coaching der Führungskraft Sinn macht, ist im Einzelfall zu entscheiden.

Soft Skills sind wichtig

Verantwortungsvolle Mitarbeiterführung erfordert Durchsetzungsvermögen und Belastungsfähigkeit sowie die erforderlichen fachlichen Kenntnisse und Fähigkeiten. Gefangen zwischen den Zielvorgaben und Kennzahlen des Unternehmens, eigenen Managementtätigkeiten und den ausführenden Mitarbeitern, machen viele Vorgesetzte jedoch den Fehler, Softskills zu vernachlässigen. Dabei sind genau diese für die Mitarbeitenden enorm wichtig wie unterschiedliche Befragungen immer wieder zeigen.

In einer Befragung des Personaldienstleister Manpower Group erhielten „regelmäßiges und ehrliches Feedback“ und „Wertschätzung“ durch den Chef mit jeweils 91 Prozent höchste Priorität. Die Aussage „zeigt Interesse an mir als Mensch“ trägt mit 88 Prozent zur Mitarbeiterzufriedenheit bei, dicht gefolgt von „Überlassen von Verantwortung und Förderung durch neue fachliche Herausforderungen“ mit 86 Prozent. Auf den weiteren Plätzen, was Mitarbeiter an Ihrem Chef zu schätzen wissen, liegen „agiert als Mentor für Mitarbeiter“ und „vermittelt die Vision des Unternehmens“ mit jeweils 78 Prozent sowie regelmäßige Events im Team mit 64 Prozent und „lebt eine Fehlerkultur“ mit 60 Prozent.

Google ist als Unternehmen bekannt, welches sehr genau analysiert, was die Mitarbeiter von den Führungskräften zum erfolgreichen Arbeiten brauchen. Mit dieser Strategie ist Google als Unternehmen nicht nur sehr erfolgreich, sondern gilt auch als einer der beliebtesten Arbeitgeber weltweit. In der Führungsstudie „Project Oxygen“ hat Google acht zentrale Ergebnisse zusammengefasst, die da lauten:

  1. Die Führungskraft ist ein guter Coach.
  2. Sie fördert das eigene Team, nicht das Mikromanagement – ist also kein Kontroll-Freak.
  3. Sie ist an den eigenen Teammitgliedern und ihrem Erfolg ebenso interessiert, wie daran, dass es ihnen gut geht.
  4. Die Führungskraft ist produktiv und ergebnisorientiert.
  5. Sie kommuniziert gut und offen und teilt Informationen mit anderen.
  6. Sie hilft anderen bei der Entwicklung ihrer Karriere.
  7. Sie hat klare Strategien und Visionen für ihr Team.
  8. Sie besitzt wichtige technische Fertigkeiten, mit denen sie ihr Team gut beraten kann.

Tipps für eine gute Führungskraft

Auch zahlreiche weitere Untersuchungen stützen diese Ergebnisse. Clevere Strategien und Techniken helfen Ihnen als Führungskraft erfolgreich zu sein. Wir haben siebzehn Schlüsselqualifikationen einer verantwortungsvollen Führungskraft ermittelt.

  1. Wertschätzung, Motivation und ehrliches Feedback für den Mitarbeitenden. Mitarbeiter wollen ernst und wahr genommen werden. Anerkennung ist wichtig.
  2. Auch Kritik muss sein. Loben Sie aber mehr als Sie kritisieren.
  3. Richtiges Kommunizieren ist alles. Eine offene, ehrliche, zielgerichtete und motivierende Kommunikation unterstützt, die Vision, Strategie und Ziele des Unternehmens zu vermitteln.
  4. Alle im Unternehmen brauchen klare Vorgaben, um an einen Strang ziehen zu können. Trauen Sie sich also Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen. Delegieren Sie Aufgaben. Aber kommunizieren Sie!
  5. Dabei ist Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und agiles Handeln angesagt. Auch Fehler sind erlaubt.
  6. Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser. Sie haben kompetente Mitarbeiter im Team, reden Sie mit diesen und verstehen Sie deren Ansatz und Denkweise.
  7. Der Arbeitnehmer möchte in seiner individuellen Persönlichkeit gesehen werden, nicht über- oder unterfordert sein. Für jeden soll genau die richtige Aufgabe, der richtige Platz, gefunden werden. Dazu ist es für den Chef wichtig, seine Mitarbeiter und ihre Kompetenzen zu kennen und sich einfühlen zu können.
  8. Ehrliche 180-Grad-Feedbackgespräche, indem sowohl der Mitarbeitende als auch der Chef Feedback gibt, sind ein wichtiges Instrument der Mitarbeiterzufriedenheit. Dies sollte nicht nur einmal jährlich beim Mitarbeitergespräch stattfinden.
  9. Handeln Sie fair und integer.
  10. Routinen schaffen einen Rahmen, geben Halt und Sicherheit in einer Arbeitswelt, die stetigen Wandel unterworfen ist. Das kann sowohl das jährliche Teamevent, der wöchentliche Jour fixe oder das tägliche Morgenmeeting sein. Überlegen Sie, was für Ihr Team passt.
  11. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter, coachen Sie diese, auch bei der Karriereentwicklung und Persönlichkeitsentfaltung.
  12. Manchmal ist auch Durchsetzungsvermögen gefragt, aber bleiben Sie offen für neue Ideen und Kreativität.
  13. Natürlich und authentisch bleiben ist überhaupt das Zauberwort. Eine erzwungene Autorität fliegt sofort auf, das spüren die Mitarbeiter umgehend und werden sich nicht mehr führen lassen.
  14. Bleiben Sie als Führungskraft im Team, handeln Sie gemeinsam, nicht einsam. Nutzen Sie Schwarmintelligenz. Sie sind aber derjenige, der dafür die Leitplanken vorgibt.
  15. Zwietracht ist Gift. Erkennen Sie Konflikte im Team frühzeitig und lassen Sie diese nicht weiterschwellen bis es zum Großbrand kommt. Lösen Sie diese.
  16. Gemeinsame Teamevents schweißen zudem zusammen.
  17. Auch wenn Mitarbeiterführung nicht immer leicht ist, Spaß und Humor sollten für alle bei der Arbeit nicht zu kurz kommen.

Ein Chef ist Motivator, Kritiker, Coach, Trainer und Förderer. Gleichzeitig muss er Kennzahlen, Unternehmensstrategie und -erfolg im Blick haben. Eine gute Führungskraft hat das Wohlergehen des Unternehmens und der Mitarbeiter immer Blick und sieht sich als Teil des Ganzen. Lassen Sie sich von Profis dabei helfen. Sie müssen das Rad nicht neu erfinden. Ein Führungskräftetraining ist immer eine gute Investition in ein produktives, effizientes und effektives Unternehmen.