Warum wir Angst vor der Digitalisierung haben

Wie wir bereits letzte Woche geschrieben haben, ist die Digitalisierung in aller Munde. Trotzdem tun sich viele Unternehmen nach wie vor schwer damit und hinken modernen Organisationen hinterher. Ergebnisse aus einer Studie von jacando zeigen, dass ein digitalisierter Prozess grossen Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit hat. Mehr zur Studie, und welche Stolpersteinen auf dem Weg zur Digitalisierung lauern.

Obwohl man ständig über die Digitalisierung liest, nutzen lediglich zwölf Prozent der im EU-Raum ansässigen kleinen und mittelständischen Unternehmen ihr digitales Potenzial aus. Obwohl Ergebnisse aus einer jacando-Studie zur Digitalisierung von Unternehmen und den Einfluss auf die Mitarbeitermotivation gezeigt haben, dass Mitarbeiter effizienter, motivierter und zufriedener sind, wenn in der Firma Prozesse digitalisiert wurden. Diese nimmt dabei sehr unterschiedliche Tiefen an – sie kann sowohl abteilungsübergreifende als auch ganzheitliche Formen in Firmen annehmen. Aber eigentlich geht es darum, manuelle, sich wiederholende und zeitraubende Tätigkeiten mithilfe von Softwares effizienter zu gestalten und somit schlankere, agilere Abläufe zu kreieren. So können sich folglich Mitarbeiter auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentrieren und werden nicht von unnötigen Aufgaben aufgehalten. Das bringt frischen Wind ins Unternehmen.

Was also sind die Stolpersteine, die es beim Erklimmen des Digitalisierungs-Gipfels zu überwinden gilt? Wir haben dazu die wichtigsten Hindernisse zusammengefasst.

1) Der Mindset

Der Mensch ist der grösste Stolperstein. Digitalisierung heisst Veränderung, Veränderung wird von uns "Gewohnheitsmenschen" aber erst einmal als etwas Negatives empfunden und stösst zunächst auf Ablehnung. «Wieso etwas verändern, dass bisher gut funktioniert hat?», fragen sich dann alle.

Warum? Weil es in diesem spezifischen Fall einfach besser geht!

Tipp: Wenn Sie wollen, dass alle Mitarbeiter am gleichen Strang ziehen, muss ein Umdenken eingeleitet werden. Seien Sie offen und gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Organisieren Sie einen Workshop oder einen Teamausflug. In wirklich hartnäckigen Fällen sollten Sie eine externe und neutrale Unterstützung hinzuziehen, die den ganzen Prozess begleitet.

2) Fehlendes Know-how

Der zweite Stolperstein: Der Mangel an qualifiziertem Personal, zumindest welches, dass über das nötige Fachwissen für eine erfolgreiche Digitalisierung verfügt. Obwohl viele Unternehmen wissen, dass der digitale Wandel für ihre Unternehmensstrategie grundlegend ist, erfolgen selten gezielte Massnahmen, um die digitalen Fachkenntnisse im bestehenden Betrieb aufzubauen.

Tipp: Investieren Sie in Ihre Mitarbeiter, schöpfen Sie das voll Potential aus. Geeignete Kandidaten können in die Weiterbildung geschickt werden. Der Aufbau digitaler Kenntnisse beim bestehenden Personal ist Voraussetzung für einen nahtlosen digitalen Wandel. Bis Sie selbst ein Vollprofi auf dem Gebiet sind, können Sie auf die Hilfe externer Berater zurückgreifen. Im Laufe der Zeit entwickeln Sie ein besseres Gefühl dafür, welche Fähigkeiten im Unternehmen gebraucht werden und welche davon intern abgedeckt sind.

3) Outside the box, bitte

Einzelprojekte sind hier Fehl am Platz! Digitalisierung ist ein allumfassender Prozess, der das GANZE Unternehmen betrifft und nicht nur eine einzelne Abteilung. Verliert eine Abteilung nämlich den Anschluss, bremst sie den ganzen restlichen Flow aus.

Tipp: Eine klare Strategie muss her: Bevor eine einzelne Abteilung in blinden Aktionismus verfällt, muss die Firma vorab eine klare Taktik festlegen, die von den übergreifenden Geschäftszielen abgeleitet wird und das «grosse Ganze» im Auge behält. Die richtige Digitalisierungsstrategie muss alle Bereiche eines Unternehmens einschliessen: von der Ausarbeitung des eigentlichen Leistungsangebots über die Vermarktung und den Verkauf bis hin zur Auftragsabwicklung und den Serviceleistungen.

4) Fehlende Prozesse

Nach Punkt 3 bedeutet das im Detail, dass fehlende Arbeitsprozesse, unklare Anforderungen und Verantwortlichkeiten für das Scheitern verantwortlich sind.

Tipp: Legen Sie Prozesse fest und sorgen Sie dafür, dass Teams abteilungsübergreifend zusammenarbeiten und transparent kommunizieren. Noch wichtiger: Die Ziele und Visionen müssen realistisch sein und durch die Führungsetage mit messbaren Kriterien hinterlegt werden. So kann später evaluiert werden, was gut lief und was besser hätte laufen können. Sichtbare Erfolge steigern die Motivation!

5) Keine Zeit

Jetzt mal ehrlich: Ein Digitalisierungsprozess ist kein Zuckerschlecken. Er braucht Zeit, Geduld und Nerven. Nicht alle Mitarbeiter werden sofort veränderungsbereit sein.

Tipp: Machen Sie sich klar, dass es sich hier nicht um eine einmalige Anstrengung handelt, sondern um die Bereitschaft, kontinuierlich an den Strukturen, Prozessen, Vorgehensweisen und Einstellungen zu arbeiten. Das Ziel sollte die langfristige Zukunftsfähigkeit einer flexiblen Organisation sein.

Digitalisierung ist bestimmt nicht einfach. Aber wer auch in Zukunft weiterhin am Markt bestehen will, muss den Schritt in die Digitalisierung wagen.

Die gesamte Studie «Employee Experience: Eingestellt und vergessen!?» können Sie hier downloaden.