Teamentwicklung: So schweißt man Teams zusammen
Ein Team entwickelt sich nicht, indem man fünf Kollegen gemeinsam in ein Büro setzt und ihnen eine Arbeitsaufgabe gibt. Vielmehr durchläuft ein neu gegründetes Team stets mehrere Phasen, ehe es wirklich gut organisiert ist und alle Mitglieder ideal zusammenarbeiten.
Die vier Phasen der Teamentwicklung
Grundsätzlich lassen sich diese vier Phasen der Teamentwicklung unterscheiden:
- Formierung (Forming): Kennenlernen, erste Rollenverteilung, Orientierung der Teammitglieder
- Konfrontation (Storming): erste Konflikte oder Probleme, Prüfung und ggf. Neuverteilung der Rollen und Aufgaben, Machtkämpfe
- Konsolidierung (Norming): endgültige Klärung der Aufgabenverteilung und Arbeitsmethoden, Erfahrung im Umgang miteinander, gemeinsames Streben nach Zielerreichung
- Leistungsphase (Performing): Ausführung der Arbeitsaufgaben, sehr gute Selbstorganisation, selbstständige Kontrolle der Zielorientierung, Treffen eigener Entscheidungen
Teamentwicklung zur Steuerung des Prozesses
Die Entwicklung eines selbstorganisierten Teams kann der Arbeitgeber unterstützen, indem er gezielt Teamentwicklungsmaßnahmen organisiert. Neben einem neugegründeten Team kann dies auch sinnvoll sein, wenn neue Teammitglieder hinzukommen, es Schwierigkeiten mit der Kommunikation gibt, im Team keine Regeln und Strukturen vorherrschen oder die Leistung sinkt.
Durch Teamentwicklungsmaßnahmen können Zielkonflikte aus dem Weg geräumt, die Rollen und Aufgaben auf die Mitglieder verteilt, die Kommunikation verbessert, Abläufe umgestaltet oder andere Probleme gelöst werden. In der Folge arbeitet das Team effektiver und effizienter, was das vorrangige Ziel der Teamentwicklung ist.
Mögliche Maßnahmen zur Teamentwicklung
Es gibt eine Vielzahl möglicher Teamübungen, mit denen sich je nach Fallkonstellation unterschiedliche Ziele erreichen lassen. Einige Beispiele verdeutlichen die Bandbreite:
- Tower of Power: Das Team baut gemeinsam einen Turm. Damit er wirklich hoch wird, müssen die Mitglieder ihr Ziel gemeinsam verfolgen und sich abstimmen.
- Acid River: Die Teilnehmer müssen einen imaginären Säurefluss überqueren, den sie natürlich nicht berühren dürfen. Hierfür stehen ihnen kleine Tritthilfen zur Verfügung, die jedoch nicht ohne weiteres für die ganze Strecke reichen. Das Team muss eine Strategie für die Überquerung des Flusses erarbeiten.
- Seifenkistenrennen: Zwei Teams bauen je eine eigene Seifenkiste, die natürlich funktionstüchtig sein muss. Schließlich wird ein Parcours damit befahren. Die Teammitglieder müssen interdisziplinär zusammenarbeiten und sich abstimmen.
- Spinnennetz: Alle Teilnehmer müssen durch ein Spinnennetz gelangen, das von einer bösartigen Riesenspinne bewacht wird und nicht berührt werden darf. Sie planen gemeinsam ihr Vorgehen und vertrauen sich gegenseitig. Das Gruppengefühl wird gestärkt.
Typisch für Teamentwicklungsmaßnahmen ist, dass stets ein neutraler Berater zugegen ist, der das Team in seinem Entwicklungsprozess unterstützt und bei der Lösung mit Rat zur Seite steht. Dabei kann es sich um einen internen, erfahrenen Organisationsentwickler handeln, der die Maßnahme in Eigenregie organisiert, oder um einen spezialisierten Outdoor-Anbieter, der entsprechende Events für Unternehmen organisiert.