Mitarbeiterbindung als Antwort auf den Fachkräftemangel

Der in Deutschland herrschende Fachkräftemangel kostet mittelständische Unternehmen in Deutschland jährlich mehrere Milliarden Euro. Die Suche nach neuen Mitarbeitern ist zudem teuer und zeitaufwendig. Das Einarbeiten neuer Mitarbeiter ist mit hohen Kosten verbunden. Das Ziel von Unternehmen sollte also sein die Mitarbeiterfluktuation zu verringern und mehr in Mitarbeiterbindung zu investieren. Hierfür müssen Unternehmen Anreize schaffen, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen und Mitarbeiter langfristig an sich zu binden.

Warum Mitarbeiterbindung so wichtig ist

Viele Unternehmen fragen sich: Wie können wir die richtigen Mitarbeiter finden und wie sorgen wir dafür, dass diese möglichst langfristig Teil des Unternehmens bleiben?

In unserer schnelllebigen, rastlosen Zeit scheint es längst normal geworden zu sein, dass Arbeitnehmer den Arbeitgeber wechseln, wenn sich dies gerade anbietet und bessere Konditionen warten. Unfassbare 85% der Mitarbeiter fühlen sich emotional wenig oder gar nicht an ihren derzeitigen Arbeitgeber gebunden.

Für Unternehmen ist es zudem nicht leicht, kurzfristig Ersatz in Form neuer Mitarbeiter zu finden. Der Fachkräftemangel trifft den Mittelstand besonders hart. Mitarbeiter bemängeln, dass Unternehmen zu wenig agil sind, die Fehlerkultur keine neuen Ideen zulässt, der Informationsaustausch unter Kollegen fehlt und  Eigenverantwortung nicht vorhanden oder gefördert würde.

Hier können Unternehmen dem Fachkräftemangel durch Strategien zur Mitarbeiterbindung entgegenwirken. Punkte wie Mitarbeiterführung, Arbeitsbedingungen, die Attraktivität des Arbeitsumfelds, flexible Arbeitszeitmodelle sowie Programme zur Förderung der Mitarbeiter und des Nachwuchses sollten eine große Rolle spielen. Hier ist es wichtig, dass sich Mitarbeiter mit dem Unternehmen und den Unternehmenszielen identifizieren können. Die Leistungen des Unternehmens wie das Entgelt, die zugeteilten Verantwortungen oder die Aussicht auf eine gesunde Work-Life Balance sollten mit den Erwartungen des Arbeitnehmers bestmöglich übereinstimmen.

Laut einer Studie von Gallup, haben unzufriedene Mitarbeiter eine um 132% höhere Abwesenheitsquote gegenüber zufriedenen Mitarbeitern. So fehlen unzufriedene Mitarbeiter im Schnitt 8.8 Arbeitstage, wohingegen zufriedene Mitarbeiter nur 3.8. Tage fehlen. Jeder Fehltag kostet deutsche Unternehmen durchschnittlich 252 €. Insgesamt entstehen deutschen Unternehmen durch fehlende Mitarbeiterbindung jährlich 275 Milliarden Euro.

Langfristig in Mitarbeiterbindung zu investieren, ist daher für jedes Unternehmen wichtig und sollte stets Teil der Unternehmensstrategie sein. Ein Aspekt der hier immer wieder genannt wird ist das sogenannte Employer Branding.

Wie funktioniert Employer Branding?

Unter Employer Brandingversteht man die Arbeitgebermarkenbildung. Um die eigene Marke attraktiver zu gestalten, werden verschiedene Strategien und Maßnahmen eingesetzt. Wenn man sich als Unternehmen durch ein starkes Employer Branding von der Konkurrenz absetzen möchte, so ist dies gleichzeitig das beste Werkzeug, um die Mitarbeiterbindung langfristig zu erhöhen.

Gelebte Werte und die Philosophie eines Unternehmens spielen beim Employer Branding eine zentrale Rolle. Im Idealfall zieht es Bewerber zu diesem Unternehmen und Mitarbeiter sprechen mit Stolz über ihren Arbeitgeber, was zur Besten Art der Werbung für das Unternehmen wird - Mund zu Mund Propaganda. Folgende Punkte können das Employer Branding positiv beeinflussen: 

  • Gute Aufstiegschancen
  • Hohes Gehaltsniveau
  • Angenehmes Betriebsklima
  • Freie Gestaltung des Arbeitsplatzes
  • Nachhaltige Führungs- und Unternehmenskultur
  • Positives Image des Unternehmens
  • Flexible Arbeitszeitmodelle
  • Work-Life-Balance
  • Soziales Engagement 

Digitalisierung als Werkzeug zur Mitarbeiterbindung

Die Arbeitswelt ist im ständigen Wandel. Die zunehmende Digitalisierung kann dennoch eine große Herausforderung für Unternehmen darstellen. Gerade für junge Bewerber und Interessenten, sowie für Personen, die mobil und flexibel arbeiten möchten oder müssen, stellen Unternehmen, die sich intensiv mit der Digitalisierung beschäftigen, als attraktive Arbeitgeber dar. Im Rahmen der Digitalisierung können flexible Arbeitszeitmodelle wie das Arbeiten im Home Office realisiert werden - was für Mitarbeiter immer mehr zu einem wichtigen Aspekt der Work-Life-Balance wird.

Vielen Bewerbern fällt es schwer, Unternehmen als attraktive Arbeitgeber zu sehen, wenn diese noch nicht im Zeitalter der Digitalisierung angekommen sind. Die Nutzung moderner Kommunikationsmitteln und mobilen Arbeitsmöglichkeiten werden teilweise bereits als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt. Unternehmen sollten sich bewusst sein, welche Chancen die Digitalisierung zum Einen für das Erledigen der individuellen Aufgaben und zum Anderen für die Mitarbeiterbindung und das Bewerbermanagement bereithält. Diese Chancen sollten ergriffen und bestmöglich umgesetzt werden um der Problematik des herrschenden Fachkräftemangels und den daraus resultierenden Kosten zu entgehen.

Die gesamte Gallup Studie finden Sie hier

>>Weitere Informationen zum Mittarbeiterbindung finden Sie unter kiwihr.com/de