Hybrides Recruiting: Schneller zum „perfekten Match“

Hybrides Recruiting: Neue Lösungen zur Verkürzung der Suche nach Talenten. Bild: Unsplash, Sigmund

Offene Stellen gerade im Tech-Bereich bleiben oft über Monate unbesetzt. Besonders mittelständische Unternehmen finden immer schwerer Talente und Fachkräfte für ihre digitale Expansion, der IT-Branchenverband Bitkom schlägt Alarm. Doch wo herkömmliche Recruiting-Methoden an ihre Grenzen stoßen, könnte Künstliche Intelligenz dabei helfen, auf die smarte Weise fündig zu werden.

Zum ureigenen Wesen von Verbänden gehört es, medial Alarm zu schlagen, wenn es gute Gründe dafür gibt. Doch spätestens dann, wenn sich eine Mahnung ständig wiederholt und immer dringlicher wird, heißt es: genau zuhören. So ist auch der Fall, wenn der deutsche IT-Branchenverband Bitkom regelmäßig über den Fachkräftemangel im Tech-Bereich informiert. Das Problem ist seit Jahren bekannt, verschärft sich aber immer mehr und entsprechend auch die Lautstärke der Veröffentlichungen.

140.000 IT-Fachkräfte fehlen in Deutschland

Der Mangel an IT-Fachkräften hat sich verschärft – und das inmitten der schwierigen konjunkturellen Lage, weiterer Krisen und der Verwerfungen, die mitunter von dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine ausgehen. Derzeit fehlen in Deutschlands Unternehmen nach einer Veröffentlichung des Bitkom bereits aus dem vergangenen November rund 140.000 IT-Expertinnen und -Experten quer durch alle Branchen. Damit liegt die Zahl sogar über dem Vor-Corona-Jahr 2019. Die Corona-Pandemie hatte den Fachkräftemangel in den Jahren 2020 und 2021 nur leicht abgemildert. (Quelle: Bitkom Presseinformation)

„Wir erleben auf dem IT-Arbeitsmarkt einen strukturellen Fachkräftemangel. Der Mangel an IT-Fachkräften macht den Unternehmen zunehmend zu schaffen und wird sich in den kommenden Jahren dramatisch verschärfen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Der demographische Wandel führt dazu, dass signifikant weniger junge Menschen mit IT-Qualifikationen auf den Arbeitsmarkt

kommen und zugleich scheiden mehr Ältere aus einschlägigen Berufen aus. Der Fachkräftemangel entwickelt sich zum Haupthindernis bei der digitalen Transformation.“

Sieben von zehn Firmen blicken besorgt in die Personal-Zukunft

Aktuell sagen laut Bitkom nur noch magere acht Prozent der Unternehmen, dass das Angebot an IT-Fachkräften „ausreichend“ ist. 74 Prozent sprechen hingegen von einem Fachkräfte-Mangel. Und 70 Prozent rechnen damit, dass sich der Fachkräftemangel in Zukunft verschärfen wird. Besonders mittelständische Unternehmen sind von diesem Problem betroffen. Bei ihnen kommen im Wettstreit mit den großen Unternehmen oft noch weitere limitierende Faktoren hinzu: häufig eine Randlage fernab der Großstädte, aber auch weniger gut ausgestattete und damit schlagkräftige HR-Abteilungen, die den Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern mit einer umso intensiveren Suche wettmachen könnten.

Suchzeiten von sieben Monaten – oder mehr

Im Durchschnitt bleibt eine offene Stelle für IT-Fachkräfte inzwischen mehr als sieben Monate unbesetzt, hat der IT-Verband errechnet. „Das ist noch einmal ein Anstieg um gut zwei Wochen gegenüber dem Vorjahr, als es durchschnittlich 6,6 Monate waren. 14 Prozent der Unternehmen benötigen aber sieben bis neun Monate, 19 Prozent zehn bis zwölf Monate und vier Prozent sogar mehr als zwölf Monate zur Besetzung einer freien IT-Stelle“, so der Bitkom.

Die suchenden Unternehmen verlassen sich nach Beobachtungen des IT-Branchenverbandes dabei nicht nur auf klassische Stellenausschreibungen (93 Prozent) und Initiativbewerbungen (97 Prozent), sondern versuchen mittlerweile auf einer Vielzahl an Kanälen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen. Jedoch ist dies leider auch kein Garant dafür, dass die Stellen zeitnah und passend besetzt werden – vor allem wenn der Bekanntheitsgrad der Unternehmen kleiner ausfällt.

Zudem kristallisiert sich bei der Personalsuche ein klarer Trend heraus: Menschliche Finesse allein genügt nicht mehr, um die Passende oder den Passenden am leergefegten Arbeitsmarkt zu finden. Zunehmend kommt smarte Technologie hinzu: Der Bewerbungs- und Suchprozess wird digitaler und intelligenter. Das löst fraglos nicht den Fachkräftemangel an sich auf, hilft aber den Firmen dennoch signifikant, die Suche zu verkürzen und schneller zum „perfekten Match“ zu kommen.

Die Situation am Arbeitsmarkt erfordert ein radikal anderes Vorgehen der Arbeitgeber – auch und gerade beim Suchprozess. Jetzt müssen sich Firmen selbst ins Schaufenster stellen, bei den Kandidatinnen und Kandidaten bewerben und den Suchprozess digitalisieren und automatisieren. Genau hier kommt nun Künstliche Intelligenz ins Spiel – etwa bei der Lösung der Recruiter von ONE HIRING.

Hybride Ansätze bei der Suche nach dem „perfekten Match“

Das Düsseldorfer HR-Tech ONE HIRING hat sich auf die HR-Bedürfnisse gerade von mittelständischen Tech-Unternehmen mit Tech-Bedarf eingestellt. Der KI-gestützte Hybrid-Ansatz des Unternehmens übernimmt die sehr aufwendige Vorfilterung bei der Suche und Auswahl von Kandidatinnen. Bis dato stemmen diese Aufgabe in der Regel die HR-Experten in den Unternehmen, die durch die aktuelle Lage aber immer häufiger überabsorbiert werden und an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.

Dank der aktiven Einbindung der Künstlichen Intelligenz im Auswahlprozess wird der Aufwand beidseitig für die Unternehmen, aber auch die Bewerberinnen und Bewerber deutlich reduziert. Die HR-Verantwortlichen mit offenen Stellenausschreibungen können sich so vom zeitaufwändigen Suchprozess freimachen und sich stattdessen auf die Gespräche - und im Optimalfall das anstehende Onboarding - vorbereiten.