Attraktive Arbeitgeber in Zentral- und Osteuropa
Attraktive Arbeitgeber in Europa motivieren ihre Mitarbeiter
31 Prozent der Unternehmen in Zentral- und Osteuropa sind der Meinung, dass die Leistungsbereitschaft ihrer Belegschaft aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage sinkt. Dabei ist gerade in Krisenzeiten ein hohes Engagement der Mitarbeiter für einen wirtschaftlichen Erfolg dringend erforderlich. Im Vorjahr sprachen lediglich 15 Prozent von einer nachlassenden Motivation. Die attraktiven Arbeitgeber Europas wirken diesem Abwärtstrend erfolgreich entgegen. Sie reagieren gezielt auf die Unsicherheiten in der Belegschaft und können dadurch weiterhin auf deren Leistungsbereitschaft zählen. Dies sind Ergebnisse der Studie „Attraktive Arbeitgeber in Zentral- und Osteuropa“, die die Personalmanagement-Beratung Hewitt Associates bereits zum siebten Mal und in Zusammenarbeit mit dem Wallstreet Journal Europe durchgeführt hat. Die Studie misst die Attraktivität von Arbeitgebern aus der Sicht der Mitarbeiter.
„Zukunftsängste und Unsicherheiten in Krisenzeiten gefährden die Motivation der Mitarbeiter und führen oft zu unproduktivem Verhalten. Dabei sind Unternehmen mit einer hoch engagierten Belegschaft nachgewiesen erfolgreicher beim Erreichen oder gar Übertreffen der Unternehmensziele. Gerade in Krisenzeiten ist es deshalb um so wichtiger, die Geschäfts- und HR-Strategie auf die aktuellen Bedürfnisse der Arbeitnehmer abzustimmen, um deren Leistungsbereitschaft und Produktivität dauerhaft hoch zu halten“, so Michael Riesenkoenig, Talent & Organizational Consulting bei Hewitt Associates.
Die attraktivsten Arbeitgeber 2009
Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 160.000 Arbeitnehmer – darunter 4.000 Top-Manager - aus 700 Unternehmen und elf verschiedenen Ländern befragt. Kernelemente der Untersuchung sind eine Befragung der Mitarbeiter, die Bewertung der jeweiligen Personalprogramme sowie die strategische Sichtweise der Unternehmensleitung. Das Ergebniss der Hewitt-Studie weist jeweils ein Ranking für die Kategorie Großunternehmen und die Kategorie Klein- und mittelständische Unternehmen aus. An der Spitze beider Rankings stehen erstmals Unternehmen aus der Türkei. Das Ritz Carlton in Istanbul steht an der Spitze der Kategorie Klein- und mittelständische Unternehmen, die Liste der Großunternehmen wird von Ceva Logistics Turkey angeführt. Mc Donald’s ist hier mit den Ländergesellschaften in Russland, Rumänien und Bulgarien gleich dreimal vertreten
Attraktive Arbeitgeber kommunizieren und informieren
Die Hewitt-Studie zeigt, dass viele Arbeitgeber in Zentral- und Osteuropa deutliche Defizite in puncto gezielter Mitarbeitermotivierung haben. Sie versäumen es, ihre Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse einzubinden oder ausreichend zu informieren. 62 Prozent sind der Meinung, dass ihre Vorschläge und Ideen in der Führungsetage zu wenig Beachtung finden und 19 Prozent der Mitarbeiter empfinden keine Wertschätzung seitens des Unternehmens. Lediglich 46 Prozent der Mitarbeiter fühlen sich gut über Veränderungsprozesse im Unternehmen informiert und nur 45 Prozent haben das Gefühl, dass aus der Führungsetage heraus offen und ausreichend über die Zukunftsaussichten des Unternehmens kommuniziert wird.
Aktuelle Handlungsempfehlungen für HR-Manager
Die Hewitt-Studie zeigt die drei wichtigsten Faktoren auf, die Unternehmen in Anbetracht der aktuellen Wirtschaftslage helfen können, das Motivationslevel ihrer Mitarbeiter zu erhalten, oder sogar zu steigern:
- Führungs- und Kommunikationsstärke – Speziell in Krisenzeiten sind die Führungs- und Kommunikationsfähigkeiten von Vorgesetzten stärker gefordert. Transparente Handlungspläne, eine offene Kommunikationskultur und klare Zukunftsperspektiven wirken destruktiven Ängsten entgegen. Wer stark führt und kommuniziert kann seine Workforce optimal mobilisieren.
- Motivieren der Top-Performer – Der Erfolg eines Unternehmens hängt in hohem Maße von der Leistung seiner Top-Performer ab. Diese müssen in Anbetracht der aktuellen wirtschaftlichen Lage mehr denn je leisten und in besonderer Weise motiviert werden, um signifikant den Erfolg des Unternehmens zu fördern. Wertschätzung trägt zu einem deutlich erhöhten Engagement der Spitzenkräfte bei.
- Ungestörter Kommunikationsfluss – Ein gestörter Kommunikationsfluss im Unternehmen birgt in Zeiten der wirtschaftlichen Unsicherheit besonderes Problempotenzial. Destruktive Gerüchte finden einen idealen Nährboden und tragen zur weiteren Verunsicherung der Mitarbeiter bei. Unternehmen müssen deshalb dafür Sorge tragen, dass Botschaften alle Mitarbeiter eines Unternehmens erreichen und so kommuniziert werden, dass sie auch von allen verstanden und verinnerlicht werden können.
Die Studie besteht aus drei Komponenten:
- Die Mitarbeiterbefragung wird von den Mitarbeitern der teilnehmenden Unternehmen ausgefüllt. 80 Fragen zu Gesamtunternehmen, Arbeitsumfeld, Führung und Zusammenarbeit, Vergütung und Anerkennung, Weiterbildung und Entwicklung, Work-Life Balance und Tätigkeit. Die Meinung der Mitarbeiter wird auf einer 6-stufigen Skala gemessen.
- Die Leadership (Team) Survey wird von der Geschäftsführung oder vom gesamten Führungskräfte-Team eines Unternehmens beantwortet. Sie zielt darauf ab, Informationen über Sichtweisen der Unternehmensleitung hinsichtlich der jeweiligen Philosophien und Denkansätze des Personalmanagements und des Unternehmens als Arbeitgeber zu erlangen. Folgenden Themen wird dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet: Unternehmensstrategie, Rollenverständnis als Führungskraft, Engagement der Führungskräfte, Prioritäten hinsichtlich Personalmanagement, unternehmensinterne Kommunikation.
- Das HR-Audit wird vom zuständigen Personalmanager ausgefüllt. Es fokussiert auf Personalrekrutierung und –orientierung, Aus- und Weiterbildung, Entwicklung und Führung von Spitzenkräften, Performance Management, Interne Kommunikation, Vergütung und leistungsbezogene Anerkennung, Work-Life Balance, Personalstrategie.