Management im 21. Jahrhundert (4)

Globale Herausforderungen

Globale Herausforderungen sind neben der Entwicklung von Rohstoffen und politischen Faktoren eine besondere externe Unsicherheit in der zukünftigen Unternehmensplanung.

Untersuchungen und Prognosen zeigen die Erwartung, dass sich in den nächsten Jahren Wachstum und  Verteilung des BIP weiter verschieben wird. Entsprechend einer Analyse von Hermann Simon werden USA, China und die EU Ihren Anteil am weltweiten BIP weiter erhöhen. USA wird auch in 20 Jahren noch die führende Wirtschaftsnation knapp vor China und der EU sein. Alle anderen Länder werden Anteile verlieren. Simon geht davon aus, dass aufgrund der Bevölkerungswanderung trotz dramatisch niedriger Geburtenraten in Deutschland und der EU, die Bevölkerung in diesen Ländern deutlich wächst. Aus diesem Grund hatte Deutschland auch schon in 2013 eine Zunahme der Bevölkerung um ca. 400.000 Personen. Simon geht unter der Annahme dieser Fortsetzung von einer deutschen Bevölkerung von 90 Mio. in 30 Jahren aus. Andererseits gibt es Zahlen des statistischen Bundesamtes, welche für das Jahr 2060 von einer um 20% geringeren Bevölkerung im Vergleich zu heute ausgehen.

Die demografische Entwicklung wird ein dominanter Wirtschaftsfaktor sein. Mit den Annahmen zur Demografie verändern sich auch deutlich die verschiedenen Prognoseszenarien. McKinsey geht in Untersuchungen davon aus, dass 440 mittlere Städte der Entwicklungsländer, die im Westen oftmals kaum bekannt sind, in den nächsten 15 Jahren 40% des globalen Wachstums generieren. Das Beratungshaus rechnet weiter damit, dass in 2025 45% der globalen Fortune 500 Unternehmen aus Entwicklungsländern kommen. (2000 / 5%)  IBM erwartet im Jahr 2016 eine Verdoppelung des Anteils seiner Einkünfte aus Entwicklungsländern im Vergleich zu 2009.  Die demografische Entwicklung zu geringen Geburtenraten stoppt auch in den heutigen Entwicklungsländern nicht. Thailand hatte vor 50 Jahren eine Geburtenrate von 6 Kindern/Frau und liegt heute unterhalb der Rate der EU. Gleichzeitig muss davon ausgegangen werden, dass die afrikanische Bevölkerung trotz aller dramatischen Entwicklungen politischer, klimatischer und soziologischer Art deutlich wächst. Es gibt Prognosen, die langfristig von einer Verdoppelung der Bevölkerung Afrikas ausgehen. Das bietet große Marktchancen, aber aus der Aktualität heraus betrachtet auch ein gigantisches Pulverfass vor dem Hintergrund von knappen Nahrungsmittel-Ressourcen und Risiken bei Politik, Klima und Umwelt. Der demografische Faktor wird einen dramatischen Effekt haben auf Angebot- und Nachfrage in den Märkten.

Afrika bleibt sicher auch in der Zukunft die große Unbekannte betreffs Demografie, Wirtschaft, Politik und Umwelt bzw. Klimaeinflüssen. Länder mit heute starken Rohstoffvorkommen werden langfristig nur zu wirtschaftlichem Überleben kommen, wenn Sie es schaffen von der Rohstoffindustrie in eine verarbeitende Industriegesellschaft sich zu entwickeln. Viele Länder Afrikas und Russland sind aus heutiger Sicht hier bislang in einer kritischen Entwicklung.

Die wirtschaftliche Entwicklung der heutigen „Billiglohn“ Länder wird zur Folge haben, dass sich deren Rolle verändert. Die Steigerung des westlichen Lebensstandards dank billiger Lohnkosten in diesen Ländern wird sich nicht wie bisher weiterentwickeln lassen. Andererseits bieten diese Länder neue Absatzmärkte westlicher Güter. Neue Länder werden je nach politischer Entwicklung ggf. die Rolle des Billiglohnlandes übernehmen.

Fortsetzung

Im Rahmen des noch folgenden und letztem Teil 5 dieser Serie werden besondere Herausforderungen zum globalen Management in lokalen Märkte beschrieben werden.

In Keynote Speaker-Vorträgen können Sie weitere spannende, im Erfolg empirisch belegte Resultate erfahren, was die besten Unternehmen wirklich noch anders machen als die Guten. Weitere Ergebnisse zu besonderen, im Erfolg empirisch belegten Ergebnissen erfahren Sie auch im Keynote Speaker Blog.

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