Management im 21. Jahrhundert
Management im 21. Jahrhundert (Teil 1)
Die aktuelle Zeit in Wirtschaft und Management ist gezeichnet von außerordentlicher Spannung, welche weiteren Dinge auf uns zukommen werden. Ein Blick um gut 100 Jahre zurück zeigt, dass auch diese Zeit von disruptiven Veränderungen geprägt war. Die Elektrifizierung der industrialisierten Welt in einem kurzen Zeitraum, die massive Verbreitung des Automobils brachten gewaltige Veränderungen. Wenig zuvor hatte man sich noch Gedanken gemacht, wie die rasant steigenden „Emissionen“ des Pferdetransports effektiver entsorgt werden könnten.
Die Zeit davor war geprägt von enormen Produktivitätsfortschritten, sei es im Transport dank der Entwicklung der Eisenbahn oder im davor liegenden Zyklus in der industriellen Revolution dank der neuen Dampfmaschine.
Aufschwung- und Krisenmuster
Neue „Break-through“ Technologien brachten meist s-förmige, langwellige Entwicklungszyklen der Wirtschaft mit sich, die gezeichnet wurden durch zunächst langsamen Anstieg der Entwicklung mit dem Einsetzen neuer Technologien, gefolgt von rasanter Weiterentwicklung und einem Abflachen oder auch Eintritt in Rezession und Krisen in der Folge. (Kondratieff-Zyklen) Weiteres erforderliches Investitionsvolumen und wirtschaftliche Chancen zur Weiterentwicklung sanken, zurückgehende Investitionen, sinkende Zinsen zogen Rezession oder sogar Deflation nach sich. Das dramatischste, bekannte Beispiel bleibt die Krise von 1929. Wo stehen wir heute auf der Entwicklung der S-Kurve? In keiner der vorausgegangenen S-Zyklen ließ sich das Ende des steilen Anstiegs präzise vorausschauen. Die Wirtschaft schien immer überrascht von den einsetzenden Krisen und dem Ende des steilen Wachstumspfades. Entsprechend dieser Zyklustheorie haben wir den Anstieg aus dem IT-Zyklus schon hinter uns gelassen. Notenbanken kämpfen gerade aktuell mit niedrigen Zinsen und sprechen von den Risiken der Deflation.
Wie kann die Weiterentwicklung zu einem neuen steilen Anstieg einer S-Kurze gewonnen werden? Welche Anforderungen, Chancen und Risiken lassen sich für das Management des 21.Jahrhundersts ableiten. Wichtige Wirtschaftstreiber der Zyklen der Vergangenheit waren Technologien, die akuten Mangel durch neue Entwicklungen massiv nutzen und reduzieren konnten. Neue Ressourcenknappheit gibt neue Chancen zu neuen Entwicklungen für Wachstum. Computer und IT Ressourcen können angesichts der stark exponentiellen Zunahmen aus den letzten 15 Jahren nicht mehr in diesem Sinn als knappe Ressource für Wachstum betrachtet werden, sondern sind eher ein Tool für das Management der Chancen und Herausforderungen des nächsten S-Zyklus. Die folgenden Abschnitte in diesem und weiteren Teilen gehen auf Chancen und Anforderungen des Managements in diesem Umfeld für das 21.Jarhundert ein.
Knappe Ressourcen und Chancen des 21. Jahrhundert
Zum einen ist die Welt gezeichnet durch Knappheit in Rohstoffressourcen aufgrund schneller technologischer Entwicklung und rasanten Bevölkerungswachstums. Zum anderen ist die Welt durch die schwierige Aufgabe gezeichnet, dass dank der Entwicklung neuer Technologien immer rasanter wachsende Wissen sinnvoll zu ordnen um es in der Folge schnell produktiv nutzen zu können. Die Wissensgesellschaft ist in der Situation das rasant steigende Wissen oftmals nicht mehr in adäquater Weise zu nutzen. Das Management steht vor der Herausforderung des Umgangs mit dieser Knappheit und die Chancen daraus zu nutzen. Strukturiertes, anwendbares Wissen ist entscheidender als Kapital und Maschinen. Wissen wird auch der entscheidende Faktor sein, um Ressourcenknappheit bei Rohstoffen zu überkommen, in dem man Wege findet mangelnde Rohstoffe durch andere Materialien zu ersetzen.
Eine wissenschaftliche Untersuchung der TU Chemnitz zum Einfluß des aktiven Wissensmanagement in 3400 Unternehmen des Mittelstands in Deutschland zeigte eine klare Korrelation zwischen gutem Wissensmanagement in den Unternehmen, allen finanziellen Indikatoren Umsatz, Gewinn, Kapitalrendite und Marktanteil. Insbesondere zeigte sich in Unternehmen mit gutem, strukturiertem Wissensmanagement auch eine deutliche höhere Mitarbeitermotivation.
Gerade das obere Management ist auch selbst deutlich von der kritischen Größe der Nutzung von Wissen und dem dazu notwendigen Wissensmanagement betroffen. Das Verständnis des erfolgreichen Managers basiert dazu oftmals auf der Erfahrung, dass er heute aufgrund seines Wissens und Erfahrung erfolgreich Unternehmen führt und er daraus dies auch als Modell der Zukunft für sich ableitet. Andererseits zeigen Unternehmen wie Google, Facebook und Amazon nicht zuletzt, dass Führung und Entscheidung heute immer erfolgreicher von Datensystemen als Entscheider geleitet wird. Google ist bekannt dafür, dass man auch Methoden für erfolgreiche Mitarbeiterführung stark datengestützt und auf Basis empirisch herbeigeführter Tools entwickelt (Bsp. Projekt Oxygen). Die Venture Capital Firma Deep Knowledge Ventures (Hongkong) benannte einen Entscheidungsalgorithmus als zusätzliches Board-Mitglied!
Fortsetzung
Lesen Sie in Kürze hier neue Ergebnisse in weiteren Teilen zu Anforderungen, Rolle, Grenzen und Chancen des Managers für das 21. Jahrhundert. Im weiteren Teil werden besondere Herausforderungen und neue Ergebnisse im Management der Globalisierung und neuer Märkte herausgestellt werden. Warum geraten globale Unternehmen der 1. Welt mit bisherigen Ansätzen im Vergleich zu solchen der Schwellenländer ins Hintertreffen – und was getan werden kann. Noch mehr zum Management im 21. Jahrhundert finden Sie unter www.hannogoffin.com/blog
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