Kienbaum-Studie zur Vergütung in der IT-Branche in Deutschland

Gehälter in der IT steigen überdurchschnittlich

Gummersbach, 30. November 2011 - In der IT-Branche steigen nach der wirtschaftlichen Erholung auch die Gehälter wieder stärker - die Steigerungsrate liegt damit deutlich über dem Anstieg der Verbraucherpreise: Nach weniger als zwei Prozent im Jahr 2009 haben die IT-Unternehmen die Grundgehälter ihrer Führungs- und Fachkräfte im vergangenen Jahr um durchschnittlich 4,5 Prozent erhöht, ergab die „Vergütungsstudie 2011/12 für Führungs- und Fachkräfte in der IT-Branche“ der Managementberatung Kienbaum. Für diese Studie hat Kienbaum die Vergütungsdaten von 3.577 Postionen aus 254 Unternehmen erhoben. „Die gute konjunkturelle Entwicklung auf der einen Seite und der enge Arbeitsmarkt für ITler auf der anderen Seite sind die Ursachen für die deutlich ansteigenden Gehälter in der IT-Branche. Gut die Hälfte der IT-Firmen schätzt ihre Ertragslage als durchschnittlich ein, 31 Prozent sogar als überdurchschnittlich. Um IT- Topkräfte an sich zu binden oder zu rekrutieren, müssen die Unternehmen neben attraktiven Rahmenbedingungen auch ein marktübliches Gehalt bieten. Denn gute ITler sind derzeit sehr gefragt auf dem Arbeitsmarkt“, sagt Christian Näser, Vergütungsexperte bei Kienbaum.

Topverdiener in IT-Unternehmen sind die Vorsitzenden der Geschäftsführung mit durchschnittlichen Jahresgesamtbezügen von 314.000 Euro. Den größten Gehaltssprung machen die IT-Netzwerkmanager und die Key Account Manager: Sie profitieren von einer Grundgehaltssteigerung von 5,8 Prozent. Die geringste Grundgehaltssteigerung verzeichnen die Alleingeschäftsführer. Ihr Grundgehalt steigt nur um drei Prozent.

Ein Großteil der Mitarbeiter erhält variable Vergütung

Die variable Vergütung ist in IT-Unternehmen weit verbreitet: 95 Prozent der Geschäftsführer erhalten einen solchen Bonus. Auch 88 Prozent der Führungskräfte und 78 Prozent der Fachkräfte in IT-Unternehmen beziehen eine variable Vergütung. Die Höhe der variablen Vergütung unterscheidet sich jedoch stark: Bei Geschäftsführern beträgt sie im Schnitt 72.800 Euro, während Führungskräfte Boni in Höhe von durchschnittlich 23.200 Euro und Fachkräfte von lediglich 9.300 Euro im Jahr erhalten. Der Anteil der variablen Vergütung am Gesamtgehalt beträgt damit bei Geschäftsführern 29 Prozent, bei Führungskräften sind es 19 Prozent und bei Fachkräften nur zwölf Prozent.

Guter Abschluss bildet wichtiges Karrierefundament

Wer in der IT-Branche Karriere machen will, sollte einen Hochschulabschluss vorweisen können: Fast 70 Prozent der Studienteilnehmer besitzen einen Fachhochschul- oder Universitätsabschluss. „Besonders in der IT zeigt sich ein klarer Trend zur Höherqualifizierung, da derzeit eine besser ausgebildete Generation nachrückt“, sagt Kienbaum-Experte Christian Näser. Der Abschluss wirkt sich auch auf die Gehaltshöhe aus: Ein promovierter Geschäftsführer verdient im Schnitt jährlich 50.000 Euro mehr als ein Geschäftsführer, der lediglich einen Haupt- oder Realschulabschluss vorweisen kann.

Betriebliche Altersvorsorge spielt immer größere Rolle

Die betriebliche Altersvorsorge wird immer wichtiger: 76 Prozent aller Mitarbeiter in der IT-Branche besitzen die Zusage einer betrieblichen Zusatzversorgung. Den Hauptteil macht mit ungefähr 30 Prozent ein einkommensabhängiger Versorgungsbetrag aus. Die Hauptdurchführungswege hierbei sind eine Direktversicherung oder eine Pensionskasse.

Dienstwagen sind sehr beliebt

Fast jeder Geschäftsführer in der IT-Branche fährt einen Firmenwagen. Auch jede zweite Führungskraft erhält diese Zusatzleistung. Audi ist bei Geschäftsführern und Führungskräften die beliebteste Marke. Unter den Fachkräften sind Firmenwagen wesentlich weniger stark verbreitet: Die Unternehmen stellen nur jedem vierten Mitarbeiter auf Fachebene einen Firmenwagen zur Verfügung – am häufigsten einen VW. Der durchschnittliche Anschaffungspreis eines Dienstwagens in der IT-Branche beträgt 46.000 Euro.