Deutsche Unternehmen setzen verstärkt auf externe Mitarbeiter

Walldorf, 8. Dezember, 2014 – Laut einer aktuellen Studie setzen viele deutsche Unternehmen zunehmend auf externe Mitarbeiter, Teilzeit- oder Saisonkräfte sowie Berater. Das hat die Studie Workforce 2020 ergeben, die vom unabhängigen Forschungsinstitut Oxford Economics unterstützt von SAP unter mehr 5.400 Arbeitgebern und Arbeitnehmern in 27 Ländern durchgeführt wurde. Laut Studie sind zwar bei den meisten Personalverantwortlichen Themen wie Internationalisierung, Diversität der Belegschaft und Mobilität inzwischen angekommen. Die richtigen Schlüsse und den sich hieraus ergebenden Nutzen haben aber erst 34 Prozent der befragten deutschen Führungskräfte gezogen.

Die branchenübergreifende Befragungen von über 200 Mitarbeitern und Führungskräften in Deutschland lieferten unter anderem die folgenden Ergebnisse:

  • 79 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen zunehmend externe Mitarbeiter. Global sind es nur 41 Prozent.
  • Viele Unternehmen sind sich der Erwartungshaltung ihrer Mitarbeiter nicht bewusst.
  • Auf die wachsende Bedeutung neuer Technologien sind die wenigsten Unternehmen vorbereitet.

„Die sich wandelnden Anforderungen der Belegschaften sind heute eine der größten Herausforderungen für Unternehmen“, erläutert Wolfgang Faßnacht, SAP-Personalchef für Deutschland. „Die in Deutschland durchgeführten Befragungen zeigen, dass die hiesigen Unternehmen vor allem Themen wie Weiterbildung, speziell im Bereich Technologie; die sich verändernden Erwartungen ihrer Mitarbeiter sowie der Förderung künftiger Führungskräfte bewegt.“

Die sechs größten Herausforderungen für Unternehmen

Laut Studie sehen sich Personalverantwortliche in Deutschland folgenden Herausforderungen gegenüber:

1. Gehalt spielt nach wie vor eine große Rolle

Laut Workforce 2020 gewichten drei Viertel der Befragten ein wettbewerbsfähiges Gehalt als entscheidendes Merkmal für eine attraktive Arbeitsstelle – mehr als 20 Prozentpunkte vor dem nächstwichtigen Faktor. Doch nur die Hälfte der Arbeitgeber bietet dies auch tatsächlich.

Die Bedeutung des Gehalts zeigt auch die Tatsache, dass viele Befragte finanzielle Rückschritte fürchten – sei es, weil ihre Qualifikation nicht mehr gefragt ist oder neue Technologien sie überfordern. „Überflüssig zu werden“ bewegt die Mitarbeiter von heute sogar zweimal so stark wie die Angst, entlassen zu werden. Unterm Strich sind lediglich 39 Prozent der befragten Mitarbeiter in Deutschland mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden oder sehr zufrieden.

2. Millennials sind gar nicht so anders

Viele Führungskräftehaben ein falsches Bild von den sogenannten Millennials. So glauben 71 Prozent der befragten Manager, dass ihr Führungsstil bei Millennials nicht ankommt. Doch nur 16 Prozent der Millennials sind tatsächlich unzufrieden. Darüber hinaus sind 56 Prozent der Führungskräfte davon überzeugt, dass Millennials Geschäftsprozesse für bürokratisch halten, tatsächlich sehen dies nur 31 Prozent so.

Vielfach herrscht die Meinung, Millennials seien Kinder einer digitalisierten Welt, sie würden Technologien und sozialen Medien völlig selbstverständlich nutzen und eine andere Arbeitsethik an den Tag legen. Workforce 2020 bestätigt diese Ansichten nicht. Die Studie zeigt vielmehr eine überraschende Ähnlichkeit zwischen Millennials und Nicht-Millennials:

Fakten:

  • Am wichtigsten ist für beide Gruppen die Höhe des Gehalts: 77 Prozent der Millennials und 76 Prozent der Nicht-Millennials erachten die Entlohnung als "wichtig" oder "sehr wichtig".
  • Entgegen der verbreiteten Ansicht wechseln Millennials auch nicht häufiger die Stelle.
  • Für 63 Prozent der Millennials ist Lebensqualität wichtiger als die berufliche Weiterentwicklung; 29 Prozent legen einen klaren Fokus auf ihre Einkommensziele – und 24 Prozent möchten einen Beitrag für eine bessere Welt leisten. Bei Nicht-Millennials liegen dieses Werte bei 30, 28 und 17 Prozent.

3. Mitarbeiterentwicklung wird von Unternehmen vernachlässigt

Weniger als die Hälfte der durch Workforce 2020 befragten Mitarbeiter erhalten in ihrem Unternehmen Schulungen für neue Technologien. Lediglich 41 Prozent der Mitarbeiter glauben, dass die Personalabteilung ihre Qualifikationen richtig einschätzen und beurteilen kann.

Fakten:

  • Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der befragten Führungskräfte sagt, dass ihr Unternehmen in zusätzliche Schulungsprogramme investiert. Allerdings ist vielfach noch gar nicht die hierfür erforderliche technologische und organisatorische Struktur vorhanden.
  • Nur 38 Prozent geben an, dass sie anhand entsprechender Daten die berufliche Qualifikation ihrer Mitarbeiter kennen. Immerhin 46 Prozent sagen aber, dass sie zur Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter messbare Indikatoren und Benchmarking-Methoden verwenden.
  • Nur 45 Prozent der Befragten ist bekannt, wie sie ihre Daten sinnvoll nutzen können.

 4. Beschäftigungsmodelle, Entwicklung und Technologie müssen sich ändern

Der Wandel in der Arbeitswelt wirkt sich vielfältig aus – auf Beschäftigungsmodelle, die Weiterentwicklung der Mitarbeiter, aber auch den Einsatz neuer Technologien. So wollen immerhin 37 Prozent der Unternehmen den Einsatz von Privatgeräten wir Smartphones oder Tablets am Arbeitsplatz ermöglichen.

Zudem planen Unternehmen verstärkt, neue Technologien in den Bereichen Vergütung, Fortbildung und Personalwesen einzusetzen und damit auf veränderte Herausforderungen in diesem Umfeld zu reagieren. Von HR-Systemen wird künftig weit mehr als die traditionellen Kernfunktionen erwartet, vielmehr wünschen sich Personalverantwortliche technische Unterstützung bei der Mitarbeitersuche, dem Talent- und Leistungsmanagement, der Weiterbildung und Mitarbeiterbindung.

Mehr über die Ergebnisse von Workforce 2020 erfahren Sie auf www.sap.de/zukunft-der-arbeit. Lesen Sie mehr zur HR-Strategie der Zukunft in einem Interview mit SAP-Personalchef für Deutschland Wolfgang Faßnacht.

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