Wir brauchen keine Planung mehr

Sie planen immer noch? Dann sind Sie zumindest gut beschäftigt! Aber das ist schon alles, meint Sonja Radatz. Denn Planung hilft Ihnen nicht, auch nur ein Quäntchen erfolgreicher zu sein.
Bleibt nur noch die Frage: Was tun Sie anstattdessen?

1. Leben Sie schon den Unternehmenserfolg?

Sobald wir beginnen, einen bestimmten optimalen Unternehmenszustand zu leben und nicht mehr irgendwelche „Ziele“ zu erreichen, brauchen wir keine Planung mehr. Was meine ich damit? Wenn Sie den Rahmen Ihres Unternehmens so definieren, dass laufend eine Rendite von 7% und eine bestimmte Kundenmaxime (z.B. „Wir leben Entwicklung“ oder „Wir stellen unsere Kunden jeden Tag so zufrieden, dass sie wiederkommen“) erzielt wird, dann brauchen Sie weder ein Cost Cutting Programm ins Leben rufen, noch eine Planung für jeden Bereich gestalten. Es wird dann vielmehr in jedem Bereich bottom-up gesichert (und natürlich laufend durch die jeweiligen Vorgesetzten überprüft), dass der Rahmen auch gelebt wird. Was bedeutet: Es gibt keine Ausgaben ohne Einnahmen, weil (in unserem Beispiel) ja die Renditenhöhe jeden Tag gesichert sein muss.

2. Entrepreneurship als Folge

Die Führungskräfte wie Mitarbeiter beginnen ein unternehmerisches Gespür für Gesamtzusammenhänge zu entwickeln, für Auswirkungen ihres Handelns, für individuelle Handlungsmuster und Strategien, die erfolgreich sind (weil sie zum Ergebnis führen). Natürlich wird es dann für Führungskräfte wichtig zu führen. Denn es geht nicht mehr um Kontrolle, sondern vielmehr um die wirksame Unterstützung der Mitarbeiter in deren jeweiligen Rahmenerfüllung – und die Konzepte, die hierfür entworfen und umgesetzt werden, folgen nicht nur dem Trial and Error Prinzip, sondern werden auch weggeworfen und durch neue Ideen ersetzt, sobald sie nicht mehr das Ergebnis sichern.

3. Die Sine qua non: Wöchentliche Entwicklungsbegleitung der Mitarbeiter

Eine unablässige Begleitung der eigenen Mitarbeiter ist meines Erachtens unabdingbarer Bestandteil dieses neuen Managements, das ohne Planung auskommt. Und wenn Sie sagen, „Ja, ja, eine solche Begleitung haben wir schon längst“, dann entgegne ich Ihnen gerne, dass ich fast sicher bin, Sie haben genau eben diese nicht. Oder nehmen Sie sich pro Mitarbeiter und Woche tatsächlich 1,5 – 2 Stunden Zeit, um mit diesem Mitarbeiter eben nicht in Form eines Jour fixes Details und Infos durchzusprechen, sondern diesen dabei zu unterstützen, sein „Auto“ in allen (auch schwierigen) „Straßenlagen“ zu fahren?


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