Social Media: Neue Wege für ...
... die Personalrekrutierung oder verpasster Trend?
Seit einigen Jahren scheint Social Media Marketing das Allheilmittel für alle Probleme in Unternehmen zu sein. Auch der Personalbereich – und damit einhergehend insbesondere der Bereich der Rekrutierung – ist für viele Betriebe von großer Bedeutung. Doch welche Vorteile bringt Social Media dem Personalbereich eigentlich und lohnen sich die Investitionen?
Bedeutung von Social Media
Im „War for talents“ wird es Zeit, umzudenken. Social Media ist eine Möglichkeit, die Zielgruppe anders anzusprechen und so ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. 87 Prozent der Deutschen zwischen 14 und 64 Jahren nutzen das Internet. Rund die Hälfte der 20- bis 39-jährigen verwendet es sogar täglich, wie ISHPC berichtet. Stetig rückläufig sind hingegen die Auflagenzahlen der klassischen Tageszeitung, die lange Zeit das wichtigste Instrument der Personalrekrutierung darstellte. Angesichts der großen Nutzerzahlen der sozialen Medien liegt der Gedanke nahe, diese auch für die direkte und gezielte Ansprache potentieller Mitarbeiter zu nutzen. Doch der Wert von Social Media Marketing im Personalbereich sollte realistisch betrachtet werden.
Aufwand muss überschaubar bleiben
Besonders in mittelständischen und kleinen Unternehmen stehen oft keine ausreichenden Kapazitäten zur Verfügung, um das Social Media Marketing mit der erforderlichen Vehemenz zu verfolgen. Wie definiert man überhaupt die Zielgruppe? Wie spricht man sie an und wodurch wird das Unternehmen interessant? Ist das erforderliche Know-how im Betrieb nicht vorhanden, ist die Partnerschaft mit externen Spezialisten unabdingbar. Der Kommunikationsdienstleister avocis interactive unterstützt seine Kunden beispielsweise mit der Entwicklung, Planung, Durchführung und dem Reporting gezielter Social Media-Kampagnen, die für das Branding von Unternehmen unerlässlich sind. Welchen Unterschied eine professionelle Betreuung im Social Media Marketing ausmachen kann, zeigt eine Case Study von avocis.
Einblicke in den Betrieb
Große Unternehmen bauen gesonderte Karriere-Fanseiten in Facebook auf, kleinere Betriebe integrieren ihre Bemühungen in ihre übliche soziale Kommunikation. Das Ergebnis ist dasselbe: Sie erzeugen Aufmerksamkeit. Ein gutes Beispiel ist die Facebook-Karriereseite von Audi. Knapp 78.500 Menschen sind bereits Fan und werden somit regelmäßig über die Aktivitäten des Unternehmens informiert. So erfahren Interessierte beispielsweise mehr über
- die Karrieretage für Absolventen oder Young Professionals
- Erlebnisse der Auszubildenden beim kostenlosen Fahrsicherheitstraining
- die Projekte von Praktikanten oder dualen Studenten im Unternehmen
- arbeitgeberseitige Angebote der Kinderbetreuung und Ferienaktionen für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- den Auslandsaustausch eines Trainees
- den Ablauf eines Traineejahres bei Audi
Die Unternehmen verschaffen den Interessierten einen Einblick in das Unternehmen, sowohl in Hinblick auf die Abläufe als auch mithilfe von Fotos und Videos in die Räumlichkeiten oder Werkstätten.
Keine Stellenanzeigen auf Facebook & Co.
Das Besondere: Obwohl es sich hier um ein Karriereportal handelt, finden Sie weit und breit keine Stellenanzeigen. Dies werden Sie auch bei anderen Karriereportalen großer Unternehmen ähnlich sehen. Grund ist, dass es bei der Masse an offenen Stellen, die oft vorhanden ist, wenig Sinn macht, gezielt für einzelne Vakanzen zu werben – zumal sich ja von der Führungskraft bis hin zum Schüler sehr unterschiedliche Zielgruppen auf den Seiten tummeln.
Für die Betreiber steht die direkte Besetzung von Stellen über Facebook weniger im Vordergrund. Vielmehr arbeiten sie täglich daran, ihr Personalimage aufzubauen und sich durch Employer Branding im Gedächtnis der Zielgruppe zu verankern. Sie präsentieren sich als attraktiver Arbeitgeber. Wird der Wunsch nach einer Bewerbung geweckt, soll sich der Interessent direkt auf die eigentliche Karrierewebsite des Unternehmens begeben und dort konkrete Stellenangebote abrufen oder eine Initiativbewerbung abschicken.
Nachhaltiger Effekt
Wer die Personalrekrutierung durch Social Media Aktivitäten unterstützen möchte, benötigt viel Geduld, gute Messinstrumente für den Erfolg der jeweiligen Präsenz und das Wissen um die Dynamik von Social Media Plattformen. Wer direkte und schnelle Ergebnisse erzielen möchte, ist mit diesem alternativen Weg der Stellenbesetzung nicht gut bedient. Alle anderen jedoch können damit die Qualität und unter Umständen auch die Zahl der Bewerbungen langfristig erhöhen.