Shared Services

engl.: shared services

liegen dann vor, wenn innerhalb eines Unternehmens bestimmte Dienstleistungen wie Personalmanagement, Controlling und Finanzmanagement oder auch EDV-Dienstleistungen zentral erbracht und den dezentralisierten Geschäftseinheiten von der Konzern- oder Unternehmensführung angeboten werden.

Die Konzeption wurde bereits in den 1970er Jahren als Weg zur Kostensenkung und besseren Ressourcennutzung propagiert. Größere Beachtung wurde ihr in Wissenschaft und Praxis erst Ende der 1990er Jahre geschenkt (Schulman et al. 1999). Eine Bündelung solcher Dienstleistungen soll eine bessere Servicequalität und Skaleneffekte bei den Servicekosten ermöglichen (-> Erfahrungskurve, -> Dienstleistungscontrolling). Die internen Kunden entscheiden dabei über die Art und Menge der angebotenen Dienstleistungen ("ob" und "was"), während die zentralen Anbieter (Shared Service Center) über das "wie" der Auftragserfüllung entscheiden. Diese Dienstleistungen werden dann von Shared Service Centern erbracht. Ziel einer solchen Organisationsstruktur ist es, Unternehmen marktähnliche Bedingungen für die Erbringung dieser Dienstleistungen zu schaffen, um so Kosten- und Qualitätsvorteile zu erreichen (Schimank und Strobel 2002).

Insbesondere für Zentralfunktionen wie Personal oder IT haben sich Shared Service Center in Großkonzernen als dominante Organisationsform etabliert. Notwendig zur erfolgreichen Implementierung ist allerdings ein hoher Standardisierungsgrad der angebotenen Leistungen. Daher findet sich oft auch eine zweigeteilte Struktur, in der einerseits Basis- oder Standardleistungen (wie z. B. eine Benutzerschulung) angeboten werden und andererseits individuelle Leistungen in geringem Umfang (z. B. individuelle Führungscoachings) erbracht werden. Etabliert sich das Leistungsangebot und existiert eine externe Nachfrage, können Shared Service Center auch in eigenständige Organisationseinheiten ausgelagert werden und können dann selbständig am Markt agieren (Boschen und Möller 2004).