Motivationstheorie
engl. : motivation theory
Eine einzige, allgemein akzeptierte Motivationstheorie, mit der erklärt wird, wie menschliches Verhalten in Betrieben in Antrieb und Richtung bestimmt ("motiviert"; Motive und Motivation) wird, gibt es nicht. Nach vielerlei Forschungsbemühungen in den 50er bis 70er Jahren kann der gegenwärtige Stand dadurch beschrieben werden, dass es heute mehrere, zum einen in den Ansatzpunkten (bzw. Akzenten), zum anderen im Sprachgebrauch (Terminologie) unterschiedliche Versuche gibt, eine Theorie der Motivation zu entwickeln.
Es erscheint aber nach Studium der einzelnen theoretischen Ansätze nicht sinnvoll und zutreffend, diese als "Motivationstheorie" zu bezeichnen. Es handelt sich lediglich um verschiedene Versuche, Motivation zu erklären, also um motivationstheoretische Erklärungsansätze. Sie basieren auf unterschiedlichen Annahmen. Manche von diesen Ansätzen sind trotz ihrer Popularität nur als zeitlich überholt zu bezeichnen (z. B. Bedürfnishierarchie von Maslow, Zwei-Faktoren-Theorie von Herzberg, ERG-Modell von Alderfer), andere haben einen höheren Aussagewert (z. B. Erwartungs-Valenz-Modelle, Theorien der Leistungsmotivation, Motivationsmodell von Heckhausen, Rubikon-Modell).
Es gibt verschiedene Versuche, die vorliegenden Ansätze zu klassifizieren. Weit verbreitet ist eine Trennung in Inhaltstheorien und Prozesstheorien. Diese Klassifizierung berücksichtigt nicht, dass auch bei den Inhaltstheorien Prozessabläufe sowie bei verschiedenen Prozesstheorien auch verschiedene Motivinhalte beschrieben werden und sie es nicht ermöglicht, die Theorien der Leistungsmotivation einheitlich zuzuordnen. Treffender erscheint eine andere Unterteilung, nämlich in humanistische Konzepte der Motivationstheorien (mit den Ansätzen von Maslow, Alderfer und Herzberg) und in kognitivistische Konzepte der Motivationstheorien (mit den Erwartungs- Valenz-Modellen und den Theorien der Leistungsmotivation).