Führungsstile, tradierende
Tradierende Führungsstile sind Führungsstile, die sich auf in der Vergangenheit vorzufindende Unternehmens- bzw. Organisationsgegebenheiten beziehen und in der heutigen Führungspraxis eher von geringer Bedeutung sind. Es lassen sich unterscheiden:
Der patriarchalische Führungsstil, bei dem das Leitbild in der Autorität und Güte des «Vaters in der Familie» liegt. Die Geführten haben jederzeit unmittelbaren Zugang zum Patriarchen. Die Verpflichtung der Untergebenen beschränkt sich auf den Gehorsam. Der Herrschaftsanspruch des Patriarchen wird mit seinem Alters-, Wissens- und Erfahrensvorsprung gegenüber den Untergebenen begründet. Der «Herr im Hause-Standpunkt» ist aber nicht mehr zeitgemäß.
Der charismatische Führungsstil, bei dem der Untergebene zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet ist. Charisma bedeutet «Gnadengabe», d.h. die als göttliche Fügung empfundene Fähigkeit, durch Ausstrahlungskraft andere Menschen zu führen. Von den Geführten kann jedes Opfer verlangt werden, ohne dass der Führende ihnen gegenüber in irgendeiner Weise verpflichtet wäre. Die Untergebenen werden somit vom Führenden abhängig.
Der autokratische Führungsstil, der vom Alleinherrscher geprägt ist, der praktisch unbegrenzte Machtfülle besitzt. Dieser Führungsstil wird auch als autoritärer Führungsstil bezeichnet. Der autokratische Führer bedient sich eines streng gegliederten Führungsapparates. Der Untergebene ist zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet. Der Autokratie fehlen die Wärme des Patriarchats und die Begeisterung des Charismas.
- Der bürokratische Führungsstil, bei dem das Reglement bzw. bürokratische lnstanzen und Dienststellenbefugnisse betont werden. Präzise Beschreibungen der Stellenbefugnisse und Verwaltungsabläufe sind hier typisch. Eine beherrschende Führungspersönlichkeit gibt es nicht. Die Mitarbeiter erhalten vielfach lebenslange Versorgungsansprüche. Diesem Führungsstil mangelt es an Flexibilität und Effizienz.