Führungsinformationssysteme

engl.: executive information system (EIS)

Anwendungssystem, auch als Executive Information System (EIS) bezeichnet, das im Hinblick auf die Fundierung von Entscheidungen verdichtete Informationen zur Unterstützung des gesamten Führungsprozesses bereitstellt.

Der Fokus innerhalb eines Führungsinformationssystems (FIS) liegt auf der Abbildung des gesamten Unternehmens. Es soll Führungskräften in Unternehmen Informationen zur Planung, Überwachung und Analyse der Unternehmensentwicklung bereitstellen. FIS sind deutlich von operativen Systemen, wie Entscheidungsunterstützende Systemen (EUS) oder Decision Support Systems (DSS), welche die operativen Tätigkeiten unterstützen sollen und in erster Linie auf die Unterstützung einzelner Entscheidungssituationen ausgerichtet sind, zu trennen (Mayer 1999).

Als grundlegende Anforderungen an ein FIS können die Erstellung von Standardberichten, die aggregierte Informationsbereitstellung für die Führungsverantwortlichen in Form von kennzahlengestützten Managementberichten (-> Kennzahlen/Kennzahlensysteme) sowie Instrumente zur komfortablen Analyse der bereitgestellten Informationen genannt werden.

Bei der Einführung eines FIS in einem Unternehmen ist im Vorfeld der Informationsbedarf der Entscheidungsträger mittels einer Informationsbedarfsanalyse zu ermitteln. Dies betrifft vor allem die jeweiligen Geschäftsstrukturen, wie zum Beispiel Sortiment, Kundengruppen oder die zu analysierenden Kennzahlen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass nur die entscheidungsrelevanten Informationen zur Verfügung stehen.

Bei der Erstellung eines FIS gilt es einige Grundprämissen zu beachten. In erster Linie soll die Oberfläche komfortabel gestaltet werden, damit eine hohe Benutzerakzeptanz erreicht wird. Die Aufbereitung der bereitgestellten Informationen sollte verdichtet in Form von anschaulichen Tabellen und Statistiken erfolgen. Zusätzlich muss das FIS umfangreiche und leistungsstarke Instrumente enthalten, die es dem Anwender ermöglichen, die Informationen tiefgreifend im Hinblick auf alle relevanten Sachverhalte zu analysieren. Über-/Unterschreitungen werden durch die Verwendung von Color Codings/Traffic Lightning sichtbar und sollten mithilfe einer Drill-Down-Funktion entsprechend der Hierarchien der definierten Geschäftsstrukturen analysiert werden.

In systemtechnischer Hinsicht übernehmen die FIS die Zusammenführung der Daten in den meisten Fällen nicht mehr selbst. So wird dem FIS häufig ein Data Warehouse vorgeschaltet, in dem ein integrierter Datenbestand für Analysezwecke aufgebaut wird (Schinzer, Bange und Mertens 1999). Die meisten Systeme basieren dabei auf der OLAP-Technologie (On-Line Analytical Processing), welche im Hinblick auf die analytischen Anforderungen von Controlling und Management zur optimalen Unterstützung eines FIS beitragen.