Fluktuationsanalyse

engl.: turnover analysis

Die Fluktuationsanalyse wird im Rahmen der Personalbedarfsermittlung der Personalforschung eingesetzt, um differenziert zu erkunden, warum Mitarbeiter den Betrieb verlassen. Fluktuation - ob gewollt oder ungewollt - ist aufgrund der mit ihr verbundenen hohen Friktionen, der mit ihr entstehenden Vakanzen und Personalbedarfe ein Umstand, der unter ökonomischen Aspekten sehr genau zu erfassen und zu bewerten ist. Dies ist letztlich notwendig, um die vielfältig entstehenden Kosten der Fluktuation zu reduzieren (s. hierzu Abb. F-2):

Das Personalmanagement kann über die Analyse der Fluktuationsursachen (s. die Abb. F-3) und entsprechender Gegenmaßnahmen Einfluss auf die Zahl der freiwilligen Abgänge nehmen.

Verschiedene Formen der Fluktuationsanalyse werden praktiziert:

  • Mit der qualitativen Fluktuationsanalyse werden die individuellen Motive (und Motivation) und strukturellen Gründe für den Arbeitsplatzwechsel von Arbeitnehmern erhoben, um daraus gesicherte Maßnahmen für eine gezielte Einwirkung auf die Fluktuation zu entwickeln. Umgesetzt wird die Fluktuationsanalyse v. a. mithilfe von Abgangsgesprächen.
  • Mit der quantitativen Fluktuationsanalyse wird v. a. die Zahl der Abgänge differenziert nach bestimmten Gruppierungen, wie z. B.: Gesamtbetrieb, einzelne Betriebsteile, Funktionsbereich, Berufsgruppen, Geschlecht, Vertragsstatus, sowie ein Vergleich mit Vorperioden und mit anderen Betrieben durchgeführt. Eine Fluktuationsstatistik gibt dabei Auskunft über durchschnittliche Personalabgänge, die dann in der mittel- bis langfristigen Personalbestandsfeststellung und -bedarfsdeckung berücksichtigt werden können. Sie soll neben einer Gliederung nach bestimmten Kriterien (wie z. B. Organisationseinheit, Qualifikationsgruppe, Funktion) zusätzlich nach verschiedenen Fluktuationsgründen (Tod, Invalidität, Krankheit, Kündigung von seiten der Arbeitnehmer usw.) aufgeteilt sein. Mithilfe dieser Statistik lassen sich über Zeitvergleiche und/oder zwischenbetriebliche Vergleiche nicht nur Fluktuationskennzahlen errechnen, sondern diese auch miteinander vergleichen.