Arbeitserweiterung
engl. : job enlargement
Olfert
Bei der Aufgabenerweiterung erfolgt eine quantitative Vergrößerung des Arbeitsfeldes. Die zusätzlich übertragenen Aufgaben wurden zuvor überwiegend auf der gleichen Ebene erledigt, weshalb sie eine horizontale Erweiterung ist. Es gibt:
- Das Job enlargement, bei dem neue qualitativ gleich- oder ähnlichwertige Aufgaben den bisher vom Mitarbeiter am bestehenden Arbeitsplatz ausgeführten Aufgaben hinzugefügt werden. Es ist eine Aufgabenerweiterung im engeren Sinne.
Mit ihm kann die Monotonie beim Mitarbeiter gesenkt und seine Arbeitszufriedenheit gesteigert werden, Kostensenkungen und ein Anstieg von Arbeitsquantität und Arbeitsqualität sind möglich. Die Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters kann beim Job enlargement aber an ihre Grenzen stoßen, vermehrte Fortbildung wird ggf. erforderlich. - Die Job rotation, bei der die erweiterten Aufgaben an einem oder mehreren anderen Arbeitsplätzen wahrgenommen werden. Dies erfolgte in der Vergangenheit plangemäß, inzwischen aber auch spontan. Eine besondere Form der Job rotation ist das Springerprinzip.
Mit der Job rotation können einseitige Belastungen abgebaut und das Interesse an den Arbeitsaufgaben gesteigert werden. Arbeitszufriedenheit, Anpassungsfähigkeit und soziale Integration werden gefördert. Andererseits erhöht sich der Planungsaufwand, und es kann zu Stockungen, Verzögerungen und Integrationsproblemen kommen.
Zur wünschenswerten Individualisierung und Flexibilisierung der Arbeitsorganisation trägt die Arbeitserweiterung nur in geringerem Umfang bei.
Vahlen
Bündelung unterschiedlicher aber inhaltlich zusammengehörender Teilaufgaben zu einem Aufgabenkomplex an einem Arbeitsplatz (dt.: Aufgaben-, Arbeits-, Tätigkeitserweiterung).
Beim Job Enlargement wird, anders als beim Job Enrichment, der Arbeitsinhalt einer Stelle durch die Hinzunahme qualitativ gleichwertiger Tätigkeiten vergrößert. Dies sollte nicht zu einer Überlastung des Stelleninhabers führen, sondern wird normalerweise zur Motivation (Abbau von Eintönigkeit) und/oder zum Ausbau der Qualifikation vorgenommen. Durch die Ausweitung der Aufgabe auf vor- oder nachgelagerte Arbeitsschritte und die Bewältigung der damit gestiegenen Anforderungen sind in der Regel Qualifikationseffekte und die Steigerung des Selbstwertgefühls verbunden, was oftmals zu einer Verbesserung der Arbeitsleistung führt.