Anreize

engl.: incentives

Bei einem Anreiz (synonym: Stimulus) handelt es sich um jenen Teil der von Individuen wahrgenommenen Situation, der bei einem Individuum bestehende Motive (und Motivation) aktiviert, Belohnungen verspricht und letztendlich Verhalten auslösen soll resp. kann (-> Leistungsdeterminantenkonzept). Voraussetzung ist die Kompatibilität der wahrgenommenen Anreize und der individuellen Motive. Die möglichen Anreize zur Stimulierung können in vielfältiger Weise klassifiziert werden:

  • nach dem Objekt in materielle und immaterielle Anreize. Materielle Anreize (synonym: finanzielle bzw. monetäre Anreize) umfassen neben dem direkten Entgelt alle solchen Gegenleistungen eines Betriebes, die einen materiellen Wert haben, v. a. Sicherungsund Versorgungssysteme, Werkswohnung, Kredithilfen u. a. m. Immaterielle Anreize lassen sich nicht direkt "messen". Ihnen kommt ein immaterieller Wert zu. Differenzieren kann man sie bspw. in Anreize durch die Arbeit selbst (Autonomie, Identität, Anforderung, Sinn u.Ä.), soziale Anreize (Kollegen- und Vorgesetztenverhalten) und Anreize des inner- und außerbetrieblichen Umfeldes (Image, Prestige u. Ä.). Materielle Anreize strahlen manchmal auch einen - teilweise sogar stärkeren - immateriellen Wert für die Betroffenen aus, sei es als äußeres Anzeichen der Anerkennung und/oder über den damit verbundenen Imageeffekt auf Dritte.
  • nach den Quellen in intrinsische und extrinsische Anreize. Extrinsische Anreize sind mehr umwelt- und weniger tätigkeitsabhängig. Für bestimmte i. d. R. gewünschte Verhaltensweisen und Ergebnisse werden sie einem Mitarbeiter von seiner Umwelt in materieller und immaterieller Form gewährt. Intrinsische Anreize ergeben sich jeweils unmittelbar aus resp. mit den Tätigkeiten eines Mitarbeiters in Form persönlicher Erfolgs- und Misserfolgserlebnisse, zumindest wenn entsprechende Motive aktiv sind.
  • nach den Ansprechpartnern in individuelle, gruppenbezogene und betriebsweite Anreize. Darüber hinaus lassen sich die Anreize nach spezifischen Steuerungszwecken und Zielgruppen differenzieren, z. B.: operative und strategische Anreize, Anpassungs- und Innovationsanreize, Anreize für Führungskräfte, Sachbearbeiter u. a. m. Die einzelnen Differenzierungen lassen sich dabei weiter untergliedern. Weithin die meiste Beachtung haben die bei den erstgenannten Klassifizierungen erhalten.