Anerkennungsbedürfnis

soziales Bedürfnis (-> Motiv) von Personen, sich gegenüber anderen Personen dadurch abzuheben, dass sie Wertschätzung erfährt, Lob empfängt, Privilegien nutzen kann oder Statussymbole besitzt.

Nach der Theorie von Maslow (1954) zählt das Anerkennungsbedürfnis zu den Defizit-Bedürfnissen, das heißt seine Befriedigung ist eine Voraussetzung dafür, dass eine Person langfristig leistungs- und selbstverwirklichungsfähig ist (-> Motivation). Wird dieses Bedürfnis langfristig frustriert, kann es zur Ursache von Leistungsstörungen oder Änderungswiderständen werden.

Das Anerkennungsmotiv wird vor allem durch die Hierarchie einer Organisation und die damit verbundenen Statusunterschiede tangiert. In dem Maße, wie eine hierarchische Position mit sichtbaren Privilegien (z. B. Titel, Größe und Abschirmung des Arbeitsplatzes, Anzahl der zugeordneten Mitarbeiter, Zugang zu Clubs oder bevorzugten Parkplätzen) verbunden ist, wird der Aufstieg für Personen mit einem stark ausgeprägten Anerkennungsbedürfnis attraktiv. Damit ist gleichzeitig die Gefahr verbunden, dass Personen, die nicht aufsteigen können, durch das Nichterreichen der Statussymbole demotiviert (-> Demotivation) werden.