Aktienoption

engl.: stock option

variable Vergütungsbestandteile, die in der Regel an Führungskräfte ausgegeben werden (engl.: Stock Options).

Aktienoptionen gelten als terminierte Bezugsrechte auf Aktien des Unternehmens an die Beschäftigten. Sie berechtigen zum Kauf der Aktien zu einem vorher festgesetzten Preis an einem ebenfalls vorher festgesetzten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Zeitraum. Der Kaufpreis wird so in Relation zum aktuellen Aktienkurs bestimmt, dass sich bei der zu erwartenden Marktentwicklung ein Gewinn für den Beschäftigten ergibt. Der ergibt sich daraus, dass er die Aktie zu einem Preis unter dem dann gültigen Marktpreis erwerben und anschließend gegebenenfalls wieder verkaufen kann. Liegt der Marktpreis entgegen der Erwartung unter dem in der Option festgelegten Preis, wird die Option nicht ausgeübt und verfällt in der Regel.

Vor allem in der anglo-amerikanischen Praxis hat sich inzwischen eine große Zahl unterschiedlicher Optionsmodelle herausgebildet. Sie unterscheiden sich voneinander durch die Sperrfrist zwischen dem Erwerb einer Option und ihrer Ausübung, die Bedingungen zur Ausübung und die daraus folgenden steuerlichen Konsequenzen:

  • Qualified Stock Option: Gesetzlich spezifizierte Optionsprogramme mit steuerlicher Begünstigung.
  • Non-Qualified Stock Option: Gesetzlich nicht geregelte Optionen, bei deren Ausübung der Gewinn durch den Beschäftigten zu versteuern und im Gegenzug für das Unternehmen abzugsfähig ist.
  • Incentive Stock Option: In diesem Modell werden die Gewinne erst bei der Veräußerung der Aktien versteuert. Die gesetzlichen Voraussetzungen sind eine zweijährige Sperrfrist, die Verpflichtung zum Halten der Aktien während eines vollen Jahres, ein Ausgabepreis, der nicht unter dem Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausgabe liegt und schließlich eine Volumenobergrenze.
  • Indexed Stock Option: Hier wird der Preis der Option an einen Index (z. B. einen der gängigen Aktienindices) gekoppelt. In diesem Fall ist ein Gewinn für den Beschäftigten nur möglich, wenn der Aktienkurs des Unternehmens gegenüber dem Marktindex überdurchschnittlich ansteigt. In Deutschland praktizierten im Jahr 2000 rund 40 % der Unternehmen ein Indexmodell, während 45 % die isolierte Entwicklung des eigenen Aktienkurses zugrunde legten.
  • Abschlagsmodell: Der Preis für die Option wird erst zu einem späteren Zeitpunkt aus einem Abschlag auf den aktuellen Aktienkurs berechnet.
  • Performance (Accelerated) Stock Option: In diesem Modell wird das Recht zum Ausüben der Option an die Erreichung eines Erfolgsziels (z. B. ein bestimmter Umsatz oder Gewinn) gekoppelt.
  • Premium Priced Stock Option: Der Basispreis liegt über dem aktuellen Aktienkurs und führt nur zu Gewinnen, wenn der Kurs weiter ansteigt.

Während 1996 erst 6 % der DAX-100 Unternehmen Aktionsoptionsprogramme praktizieren, stieg der Anteil bis zum Jahr 2000 auf knapp 60 %. Dabei war ein einziges auf die Vorstandsebene beschränkt, 20 % bezogen die erste Führungsebene und weitere 40 % auch die zweite Ebene mit ein. Seit den massiven Kurseinbrüchen an den Börsen ist die Bedeutung von Aktienoptionen wieder im Rückgang begriffen.