Zürich und der kluge Einstieg für Arbeiten 4.0: Digitales Lernen
PERSONALMANAGEMENT.INFO IM GESPRÄCH
4550 Geschäftsführer, HR-Entscheider, Personalentwickler und Gesundheitsbeauftragte nutzten in diesem Jahr die Personal Swiss, Fachmesse für HRM, recruiting solutions, trainings to business und Corporate Health in der Messe Zürich, um sich an den Ständen der 354 Aussteller zu informieren, um sich weiterzubilden und auszutauschen. Hinzu kamen die fast 850 Besucher der Workplace Strategy Expo.
Wie viel Gesprächs- und Diskussionsbedarf in der Branche herrscht, zeigten auch die vielen Programmbeiträge zum Thema in den Praxisforen der Personal Swiss. Gleich mehrere Diskussionsrunden im Rahmenprogramm, das aus über 200 Beiträgen bestand, fokussierten auf Rekrutierung. Arbeiten 4.0 – das ist ein weites Feld, Was wir mittlerweile beim E-Learning/Digitales Lernen feststellen konnten, ist die Professionalisierung schon in der Vorbereitungsphase.
Personalmanagement.info im Gespräch mit der time4you GmbH aus Karlsruhe: time4you ist Pionier der E-Learning und Weiterbildungsbranche und agiert seit 1999 erfolgreich in der D/A/CH Region. Viele Firmenprojekte wurden seitdem ausgezeichnet und prämiert.
Im Gespräch mit der Expertin
„Wie starten Sie unkompliziert und einfach in die digitale Lernwelt? Was macht E-Learning zu einem hervorragenden Marketing-Instrument? Wie schaffen Sie mehr Akzeptanz für Ihre digitalen Lernlösungen?” Diese Fragen beantwortete Aura Cioboata, Senior Sales Consultant bei der time4you GmbH.
Frau Cioboata, Sie plädieren einerseits für den schlanken Einstieg, andererseits für Individualcontent, wenn Unternehmen digitales Lernen einsetzen wollen.
Aura Cioboata: Ja genau, so unterschiedlich wie ein Unternehmen ist, so vielfältig auch der Zugang. In der Regel sind schnelle Einstiege die erste Berührung mit dem Thema Digitales Lernen. Unsere Empfehlung: Setzen Sie sich schon frühzeitig mit den Ideen und Ansätzen auseinander und wenn es denn schnell gehen muss, kann man über Starterkits ein LMS in 4-6 Wochen startfertig realisieren, vieles läuft in solchen Fällen standardisierter. Vorteil: Test-Projekte laufen in der Cloud, man investiert nicht viel Zeit und Budget und kann sich ausprobieren. Ein Intelligenter Einstieg ist somit schon bei einer kleinen Einstiegslösung möglich.
Die andere Variante wäre das gemischte Online- und Präsenzlernen fürs ganze Unternehmen. Dann lohnt sich eine komplette Individuallösung. Das braucht zwar in der Regel 4-9 Monate Realisierungszeit, ich muss mit allen Stakeholdern frühzeitig analysieren und Ziele vorgeben, aber danach ist das System zB das Lernmanagementsystem passgenau wie ein Masskleidungsstück. Der Effekt dabei: die Organisation läuft automatisiert ab und bringt aus der Erfahrung und Feedback der Verantwortlichen relevante Arbeits- und Kostenerleichterung mit sich. Das bietet sich an für verschiedene Abteilungen, diverse Firmenstandorte und Geschäftsbereiche, so dass alle in der Firmenorganisation standortunabhängig davon profitieren.
Also zusammengefasst lässt sich sagen, es lohnt sich, wenn Sie Prozesse für ein ganzheitliches Bildungsmanagement bereits definiert haben, gezielt strategische Ansätze verfolgen, der organisationsweite Einsatz geplant ist und Sie alle Bildungsaktivitäten in einem System bzw. zentral managen wollen.
Was sind die häufigsten Anlässe für E-Learning Systeme?
Aura Cioboata: Die Stimmen aus der Praxis sprechen da für sich. Was wir häufig in Workshops hören: „Gruppenschulungen kriegen wir räumlich/zeitlich nicht mehr hin, da die Teilnehmer oft örtlich und terminlich schwer unter einen Hut zu bekommen (insbesondere mit Anreisen etc.)“. „Die Menge an Themen wächst so rasant, wie sollen wir das noch organisieren“? „Neue Leute kommen und sollen eingearbeitet werden, die Zeit für Präsenzorganisation reicht aber nicht mehr aus.“ „ Es gibt wichtige rechtliche Ereignisse und Regelungen - Wir müssen schnell reagieren.“ "Die Kosten und internen Aufwände für Schulungen müssen reduziert werden."
Warum ist E-Learning aus Ihrer Sicht ein exzellentes Marketinginstrument?
Aura Cioboata: Manchmal muss man über den Ansatz der Verführung sprechen, was bewegt meine Mitarbeiter: systemisch und thematisch muss man Digitales Lernen betrachten. Mein Rat: Wenn Sie mit E-Learning Elementen arbeiten, dann tun Sie dies – bitte - auf unterhaltsame Art und Weise. Hier sollte sich auf sehr persönliche charmante Weise der Charakter des Produktes, der Abteilung und der Mitarbeiter widerspiegeln. Akzeptanz wird schnell dahin gesagt, aber es müssen schon einige Regeln beachtet und vor allem immer alle wichtigen Stakeholder einbezogen werden. Warum nicht einmal softe Themen über digitale Lerntools adressieren? Unterschriftenregelungen klingen furchtbar langweilig, werden aber beim Onlinelernen gerne angeschaut und genutzt. So etwas kann ein Einstieg sein und neugierig machen. Dann geht es in der Regel weiter, häufig mit Social Media Tools (Einbindung von Videos, Fotos, Chats, Kommentarfunktionen, Wikis). Damit werden Trainings, Produktlaunches und Organisationsfragen unterhaltsam und wirkungsvoll. Und damit auch das Controlling sich freut: Mit den entsprechenden Controlling Tools haben Sie jederzeit einen Überblick über den Stand der Trainings, der Lerneffekte aber Sie haben auch einen Blick für die Talente Situation und Kompetenzen in der Firma.
Ausblick 2017
Im nächsten Jahr findet der HR-Gipfel am 4. und 5. April wieder in der Messe Zürich in den Hallen 5 und 6 statt, die international ausgerichtete Workplace Strategy Expo wird in Halle 4. Sein. Den Themen Recruiting und Employer Branding widmet der Messeveranstalter børding in der Halle 3 mit der TALENTpro eine eigene Messe. Weitere Infos unter www.personal-swiss.ch
Foto Friederike Tröndle / Personal Swiss"