Ziele eines HR-Managers

HR-Manager – das sind doch die Leute, die nur Bewerbungen lesen, Interviews führen und Arbeitsverträge erstellen. Falsch! Die Aufgaben, die ein HR-Manager hat, sind deutlich komplexer und vor allem unglaublich wichtig für das Unternehmen.

Der Arbeitsmarkt ist in ständiger Bewegung und verändert sich. Zusätzlich entsteht durch die Digitalisierung, den demographische Wandel und eine Entwicklung zum Hedonismus eine neue Generation in unserer Gesellschaft, die geprägt ist von Flexibilität, Dynamik, Technologien und Unabhängigkeit. Das hat auch zur Folge, dass die Loyalität gegenüber den Arbeitgebern abgenommen hat. Waren früher Arbeitgeberwechsel sehr unüblich, gehören sie heute zu unserem Alltag. Das hat dazu geführt, dass Unternehmen und deren HR-Abteilungen vor eine neue Herausforderungen gestellt wurden.

“Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg” – Das Ziel jungen Generation ist deutlich: Keiner möchte mehr das Gleiche sein Leben lang machen und von 9:00 und 17:00 im Büro sitzen und arbeiten.

Das hat zur Folge, dass die Ziele moderner Unternehmen und Personalmanager angepasst werden mussten. So besteht das oberste Ziel darin, (Young) Professionals für sich zu gewinnen und diese langfristig an das Unternehmen zu binden und die Mitarbeiterzufriedenheit langfristig zu steigern, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die Frage stellt sich nur, wie das optimal erreicht werden kann und da kommen die HR-Manager ins Spiel.

Mitarbeiter als dynamischer Faktor in der Arbeitswelt

Mitarbeiter sind die wichtigste und wertvollste Ressource eines jeden Unternehmen. Sie sind gleichzeitig allerdings auch der komplexeste und unberechenbarste Faktor, weil ihre Motivationen, Ansprüche und Bedürfnisse individuell sind und sich im Laufe der Zeit ändern können:

Typische Beispiele machen das deutlich: Es gibt Angestellte, die in der Früh um 8:00 Uhr bereits anfangen zu arbeiten und nur kurze Mittagspausen machen, so dass sie zwischen 16:00 und 17:00 Feierabend machen. Nachdem die acht Stunden Arbeit geleistet haben, verlassen sie den Arbeitsplatz. Überstunden werden nur selten oder gar nicht gemacht. Im Gegensatz dazu gibt es “Workaholics”, bei denen man sich die Frage stellt, ob diese überhaupt nach Hause gehen oder im Büro schlafen. Auch die Motivation ist unterschiedlich: So benötigen manche ein aktives Feedback von dem Vorgesetzten, um ihre Motivation zu steigern. Andere können langfristig nur motiviert bleiben, durch monetäre Vergütung, wie Boni oder Gehaltserhöhungen.

Deutlich wird daraus, dass jeder Angestellte individuell gehandhabt werden muss. Man muss auf ihn als Individuum eingehen. Es wird klar, dass es keine Formel gibt, die für die ganze Belegschaft gilt und zu positiven Ergebnissen führt. Eine Kommunikation auf Augenhöhe, Respekt und Feinfühligkeit gehören somit zu den wichtigsten Fähigkeiten, die ein HR-Manager mitbringen muss, um Unternehmensziele zu erreichen und um auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter adäquat eingehen zu können.

Ziele im HR-Bereich

Die vorgegebenen Ziele für einen HR-Manager, die er langfristig im Sinne der Unternehmens Interessen verfolgen muss, teilen sich in zwei Arten auf: Ökonomische oder soziale Ziele.

Bei den wirtschaftlichen Zielen handelt es sich um Bemühungen, die das Unternehmen langfristig schützen und verbessern sollen. Die sozialen Ziele fokussieren sich auf das Wohl der Mitarbeiter sowie aller zukünftigen Angestellten.

Ökonomische Ziele:

  • Neue hoch qualifizierte Arbeitskräfte rekrutieren
  • Talents finden, ausbilden und fördern
  • Fehlbesetzung durch unpassende Kandidaten vermeiden
  • Mitarbeiter-Potential zum Maximum ausschöpfen
  • Ressourcen optimal planen und einsetzen
  • Fehlzeiten und Absentismus vermeiden
  • Präsentismus vermeiden
  • Mitarbeiterengpässe erkennen und vermeiden
  • Verspätungen der Angestellten reduzieren
  • Dynamik und Flexibilität der Angestellten erhöhen
  • Loyalität steigern und Mitarbeiter binden

Soziale Ziele:

  • Work-Life-Balance bieten
  • Sicheren Arbeitsplatz ermöglichen
  • Wertschätzung vermitteln
  • Mitarbeiterzufriedenheit steigern
  • Mitarbeiterbindung steigern
  • Faires Gehalt verhandeln und optimale Konditionen bieten
  • Arbeitsklima optimieren
  • Kontinuierliche Motivation der Mitarbeiter
  • Gesundheits- und Altersvorsorge anbieten
  • Identifikation mit dem Unternehmen ermöglichen
  • Werte und Unternehmenskultur vermitteln
  • Karrierechancen ermöglichen
  • Aufstiegsmöglichkeiten fördern
  • Probleme zwischen Mitarbeitern identifizieren und Lösungen finden

Ein Unternehmen kann nur dann innovativ und wettbewerbsfähig bleiben, wenn die Maßnahmen zur Zielerreichung umgesetzt und evaluiert werden. Wachstum und Entwicklung des Unternehmen sind dadurch gegeben und die Steigerung der Motivation und des Wohlbefindens der Belegschaft.

Über den Weg der Unternehmenskultur zum Ziel

Unternehmen müssen umdenken: Wollen Sie, dass Ihr Unternehmen die festgelegten Ziele erreicht, müssen Sie Ihre Mitarbeiter binden. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter mehr als nur das Gefühl haben müssen, dass die Arbeit in Ihrem Unternehmen eine Geldquelle ist.

Wie erreichen Sie das? In dem Sie eine Unternehmenskultur schaffen, die jeden einzelnen Mitarbeiter spüren lässt, dass er ein Teil des Unternehmens ist. Gleichzeitig wird durch eine erfolgreiche Unternehmenskultur nach außen an potenzielle Kandidaten der Wunsch vermittelt, ebenfalls Teil des Unternehmens sein zu wollen.

Um eine erfolgreiche Unternehmenskultur zu etablieren, braucht es Respekt, Vertrauen und Wertschätzung, die Sie Ihren Mitarbeitern entgegenbringen müssen. Eine offene und aufrichtige Kommunikation trägt ebenfalls dazu bei. Zusätzlich hilft die finanzielle Sicherheit, Investitionen in Fortbildung und die Möglichkeit eines beruflichen Aufstiegs bei der Etablierung einer erfolgreichen Unternehmenskultur.

Dabei sollten Sie stets im Auge behalten, dass es um den Menschen geht: Geben Sie Ihrem Angestellten das Gefühl, dass er nicht nur aufgrund seiner Fachkompetenz, sondern auch wegen seiner Persönlichkeit gut ins Team passt. Das steigert die Chance, dass er langfristig im Unternehmen bleibt.

Zusätzlich müssen Sie beachten, dass Geld heutzutage nicht alles ist – vor allem für die junge Generation. Homeoffice, flexible Arbeitszeiten, Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio oder eine Altersvorsorge zählen zu beliebten Mitarbeiterbenefits. Ebenso befürworten viele Mitarbeiter flache Hierarchien oder Teambuilding-Maßnahmen und modernste Hardware. Dabei zählt: Je ausgefallener und individueller die Mitarbeitervorteile sind, desto besser. Sie heben sich dadurch von Ihrer Konkurrenz ab.

Die Unternehmenskultur muss bereits für einen potenziellen Kandidaten bei seinem ersten Kontakt mit dem Unternehmen erkennbar sein. Das ist meist die Stellenanzeige auf der Webseite. Die Aufgabe, die Unternehmenskultur bei der aktuellen Belegschaft zu verinnerlichen und nach außen zu präsentieren, liegt dabei des HR-Managers ist es diese Kultur zu verinnerlichen und bestmöglich nach außen zu tragen.