Wie finde ich den richtigen Job? Oder lasse ich mich lieber finden?

Fast jeder Arbeitnehmer kennt das Problem und erlebt es mindestens einmal in seinem Berufsleben: solange man den richtigen Job hat, ist alles gut. Aber wehe, wenn sich auf einmal etwas im Arbeitsumfeld ändert und etwa der Chef oder die Aufgabe nicht mehr zu einem passt - dann kann es eine große Herausforderung werden, schnell wieder einen passenden Arbeitgeber zu finden. Dann stellt sich die Frage: wie finde ich einen neuen Job, der gut zu mir passt und wo ich mich lange wohl fühle? Oder soll ich mich doch lieber finden lassen?

Auf dem offenen Arbeitsmarkt gibt es eine große Auswahl an möglichen Plattformen, um mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu kommen und offene Stellenausschreibungen zu finden. Doch der verdeckte Arbeitsmarkt ist oftmals gerade für hochqualifizierte Fach- und Führungspositionen der deutlich attraktivere. Hier werden Stellen entweder per Mundpropaganda über persönliche Empfehlungen vermittelt oder über sogenannte Headhunter vermittelt, die auch gezielt auf geeignete Kandidaten zugehen. Das ist für beide Parteien besonders attraktiv, aber auch mit oft hohen Kosten für den Auftraggeber verbunden.

Als Unternehmer die richtigen Kandidaten finden - oder wann lohnt sich ein Headhunter?

Deshalb ist es für Arbeitgeber besonders wichtig, sich vorab ein klares Bild zu machen, wie die zu besetzende Stelle genau aussieht, welche Qualifikationen dort gefordert werden und wo dafür das richtige Personal gefunden werden kann. Interne Personalabteilungen sind jedoch, sofern je nach Unternehmensgröße überhaupt vorhanden, meist allein mit den vorbereitenden Maßnahmen, der Kandidatenauswahl und dem Führen von Bewerbergesprächen ausreichend ausgelastet. Für aktive Bewerbersuche bleibt da oftmals gar keine Zeit mehr, deshalb setzen Unternehmen hier auf externe Spezialisten. Sie ergänzen die HR-Abteilung von außen und arbeiten unabhängig sowie meist für mehrere Auftraggeber gleichzeitig. Das ist hocheffizient und bringt für alle Beteiligten zahlreiche Vorteile mit sich.

In den deutschen Metropolen haben sich verschiedene Agenturen darauf spezialisiert, so etwa zur Personalberatung in Hamburg. Hier finden Experten aus IT und Engineering mit potenziellen Arbeitgebern zusammen, die nach entsprechenden Kandidaten auf dem verdeckten Arbeitsmarkt suchen. So kann sich also ein interessierter Bewerber, der gerade auf der Suche nach einer neuen Stelle ist, aber noch gar nicht gekündigt hat, bereits aktiv finden lassen. Für Unternehmen ist das von großem Interesse, da diese Spezialisten meist hochmotiviert und bereits mit fachlichen Skills oder wertvollen Kontakten ausgestattet sind. Das rechtfertigt dann auch die Zusatzkosten für die aktive Personalvermittlung. Aber auch für kleine Unternehmen kann das spannend sein, wenn das gesamte Recruiting von einer Agentur übernommen wird.

Wie sieht die Situation auf dem Arbeitsmarkt derzeit aus?

Im Jahr 2021 waren rund 700.000 Stellen offen ausgeschrieben, im aktuellen Jahr 2022 auf das Jahr hochgerechnet sogar weit über 800.000 Stellen. Dabei waren im vergangenen Jahr zwischen 1,1 im ersten und 1,7 Millionen im vierten Quartal insgesamt in allen Branchen zu besetzen, teilweise also mehr als doppelt so viele wie offiziell ausgeschrieben. Am meisten gesucht werden dabei Arbeitnehmer in den Branchen Logistik/Verkehr, Verkauf und Medizin.

So kann es sich also für Jobsuchende enorm lohnen, sich nicht nur auf dem offenen Stellenmarkt umzusehen und dort zu bewerben, sondern auch mit Personalagenturen, Recruitern und Headhuntern zu arbeiten, die in der Regel den wesentlich attraktiveren verdeckten Arbeitsmarkt bedienen. Zudem sind sie auf bestimmte Branchen und Berufsgruppen spezialisiert und können dort bereits qualifizierte Auswahl- und Bewerbungsgespräche führen, um geeignete Kandidaten zu interviewen und für die Vorstellung bei passenden Auftraggebern auszuwählen. Das erspart auf der einen Seite unnötige Zeit für Gespräche mit ungeeigneten Bewerbern und auf der anderen Seite aufwändige Bewerbungsprozesse für unpassende Stellen oder Arbeitgeber.

Was es bei Bewerbungsgesprächen grundsätzlich zu berücksichtigen gilt

Gerade in Zeiten von Corona kann es besonders heikel sein, wenn es darum geht, welche Fragen Arbeitgeber überhaupt stellen dürfen. Hier lohnt es sich als Bewerber, sich im Vorfeld gut auf das Gespräch vorzubereiten und sich Klarheit darüber zu verschaffen, was für die jeweilige Stelle von Relevanz ist. Natürlich sollte dabei auch eine Vorabrecherche über den potenziellen künftigen Arbeitgeber erfolgen, um sich nicht nur selbst darüber zu informieren, mit wem man da eigentlich künftig zusammenarbeiten möchte, sondern auch ein gutes Bild als passender Kandidat im Gespräch für die offene Stelle abzugeben.

Alles in Allem bleibt festzuhalten, dass es sich immer lohnt, auf beiden Arbeitsmärkten die Augen und Ohren offen zu halten und sich sowohl selbst auf die Suche nach passenden Angeboten zu machen, als auch mit Personalagenturen im Gespräch zu bleiben. Gerade für Vertriebspositionen ist dies schon seit vielen Jahren ein üblicher Weg für Neubesetzungen, da dort oft das persönliche Netzwerk von entscheidendem Wert für eine Einstellung sein kann.