Umfrage "TOP-Arbeitgebermarke 2009"

Trotz Krise: Mittelstand bemüht sich verstärkt um Mitarbeiter - Employer Branding gewinnt an Bedeutung

Trotz Krise, Kurzarbeit und Entlassungen sucht der Mittelstand händeringend nach Fach- und Führungskräften. Das belegen die Zahlen der aktuellen Umfrage „TOP-Arbeitgebermarke 2009“ von wbpr Public Relations und compamedia, den Ausrichtern von „TOP JOB - Die 100 besten Arbeitgeber im Mittelstand“, unter mittelständischen Unternehmen in Deutschland.

Auch im Krisenjahr 2009 haben viele mittelständische Unternehmen große Probleme, offene Stellen mit geeignetem Personal zu besetzen: 61 Prozent der befragten Unternehmen haben Schwierigkeiten mit der Rekrutierung von Mitarbeitern. Die Gründe hierfür liegen für fast 30 Prozent der Firmen weiterhin am anhaltenden Fach- und Führungskräftemangel. Gleich an zweiter Stelle wird der Mangel an Bekanntheit des Unternehmens als Ursache angegeben (25 Prozent). „Das Problem Fach- und Führungskräftemangel wird auch in der Krise quantitativ und qualitativ zunehmen - das ist ein Megatrend, der uns mindestens die nächsten 20 Jahre erhalten bleibt“, so Markus Eicher, Geschäftsführer bei wbpr.

Die verzweifelte Suche nach Mitarbeitern schlägt sich auch in den Kommunikationsmaßnahmen der mittelständischen Unternehmen nieder: Dem Image als Arbeitgeber wird ein deutlich höherer Stellenwert als im Vorjahr beigemessen: Standen bei den Mittelständlern 2008 noch Imagemaßnahmen des gesamten Unternehmens sowie ein positives Bild in den Medien an erster Stelle, liegen 2009 gezielte Maßnahmen für ein attraktives Arbeitgeberimage auf Platz eins (2009: 94 Prozent; 2008: 88 Prozent).

Employer Branding - Bedeutung erkannt, Strategie verbesserungswürdig

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Employer Branding im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung gewonnen hat. Der Mittelstand weiß, welchen Einfluss eine starke Arbeitgebermarke auf den Erfolg des ganzen Unternehmens hat, und ist auf einem guten Weg: Mehr als die Hälfte der befragten Mittelständler gibt an, ihre Arbeitgebermarke strategisch aufzusetzen, vor einem Jahr war es nur ein Drittel der Unternehmen.

Aber der Schein trügt: Zwar ist die Notwendigkeit einer vorhandenen Strategie erkannt, aber die konkreten Ergebnisse lassen zu wünschen übrig. Nur wenige Maßnahmen werden auch tatsächlich umgesetzt: Ein Großteil der Unternehmen hat keinen Slogan, der die individuellen Stärken des Arbeitgebers hervorhebt (73 Prozent), und fast zwei Drittel formulieren keine zentralen Kernaussagen, die ausdrücken, was das Unternehmen als Arbeitgeber ausmacht (63 Prozent).

„Obwohl mehr als 90 Prozent der Unternehmen Employer Branding als Zukunftsthema ansehen und mehr als zwei Drittel konkrete Maßnahmen für 2010 planen, werden die Grundlagen beim Aufbau einer Arbeitgebermarke missachtet. Nicht einmal die Hälfte der befragten Mittelständler zeigt ein einzigartiges, fest definiertes Arbeitgeberprofil, und viele Personalabteilungen arbeiten beim Aufbau der Arbeitgebermarke immer noch nicht mit den relevanten anderen Abteilungen wie Unternehmenskommunikation, PR oder Marketing zusammen“, erklärt Silke Masurat, Geschäftsführerin der compamedia GmbH.

Verbessert haben sich indes Maßnahmen zur zielgruppengerechten Bewerberansprache: Mehr als die Hälfte der Unternehmen analysiert die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Bewerber, vor einem Jahr war es gerade mal ein gutes Drittel. „Trotzdem sehen wir hier noch großen Handlungsbedarf - zum Beispiel bei der bewerberorientierten Kommunikation der Arbeitgeberstärken. Nur 37 Prozent der befragten Mittelständler kommunizieren zentrale Arbeitgeberbotschaften, die auf den Punkt bringen, was sie als Arbeitgeber ausmacht und von anderen unterscheidet. Trotz der guten Entwicklung müssen die Unternehmen also noch stärker an der strategischen Ausrichtung ihrer Arbeitgebermarke arbeiten, um sich im Wettbewerb um die besten Talente langfristig durchsetzen zu können“, sagt Eicher.

Auf dem Vormarsch - Arbeitgeberkommunikation online

Die Bedeutung des Internets für einen attraktiven Arbeitgeberauftritt hat deutlich zugenommen. 93 Prozent der Mittelständler halten die Karrierewebsite des Unternehmens für besonders wichtig, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden (2008: 77 Prozent). „Eine attraktive Karrierewebsite ist heute einfach nicht mehr wegzudenken, sie ist Medium Nummer eins für potenzielle Bewerber“, weiß Eicher. Auch ein klares Profil in Online-Jobbörsen halten 86 Prozent der Befragten für äußerst relevant (2008: 74 Prozent).

Zur Umfrage „Arbeitgebermarke 2009“

Die Onlineumfrage „Arbeitgebermarke 2009“ wurde von August bis November 2009 auf www.top-arbeitgebermarke.de durchgeführt. Zur Teilnahme aufgerufen waren Geschäftsführer, Inhaber und Personalverantwortliche von mittelständischen Unternehmen. Der Fragebogen umfasste 14 Fragen rund um das Thema Arbeitgebermarke. An der Umfrage beteiligten sich 120 Unternehmen. Ziel der Umfrage war es, die Ergebnisse aus der Befragung 2008 zu aktualisieren: Welche Trends zeichnen sich ab, wie steht es um Kenntnisse und Fortschritte zum Thema Employer Branding, und wie schätzen die Unternehmen die Bedeutung von Employer Branding, insbesondere auch im Hinblick auf die Wirtschaftskrise, ein? Die vollständigen Ergebnisse erhalten Sie auf:
www.top-arbeitgebermarke.de/umfrage2009