Qualifizierung des Ausbildungspersonals

So wird die betriebliche Ausbildung gestärkt

Motivierte und vor allem qualifizierte Mitarbeiter sind das A und O eines gesunden Unternehmens und bilden einen wichtigen Grundstein für den Erfolg. Gerade junge Mitarbeiter in Form von Auszubildenden, Trainees oder Studierenden sind essenziell, um die Nachfolge zu sichern und das Unternehmen auch über Generationen hinweg zu führen. Umso entscheidender ist es daher, das entsprechende Ausbildungspersonal zu schulen und weiterzubilden.

Rahmenbedingungen und Anforderungen

Um sich als Ausbildungspersonal zu qualifizieren, gibt es einige Dinge zu berücksichtigen. Generell existieren über 350 Berufe in den unterschiedlichsten Branchen, in denen die Weiterbildung zum Ausbilder oder zur Ausbilderin möglich ist. Dennoch gibt es strikte Regelungen und Anforderungen, die im AEVO und BBiG festgelegt sind.

  • AEVO: Die Ausbilder-Eignungsverordnung besagt, dass entsprechendes Personal fachlich sowie berufs- und arbeitspädagogisch für die Ausbildung von Jugendlichen oder jungen Beschäftigten geeignet sein muss. Auch sind in der AEVO Handlungsfelder und Nachweispflichten festgelegt.
  • BBiG: Das Berufsbildungsgesetz legt fest, dass fachliche und persönliche Kompetenzen vorliegen müssen, um als Ausbildungspersonal zu fungieren. In der aktuellen Fassung vom 01.01.2020 sind alle Details geregelt, die die Rahmenbedingungen schaffen.

Aufgabe und Rolle des Ausbildungspersonals

Das Ausbildungspersonal sorgt dafür, dass Auszubildende während ihrer gesamten Ausbildungszeit angeleitet und geschult werden. Dazu gehören insbesondere die folgenden Bereiche:

  • Fachkompetenzen: Befähigung und Unterweisung sowie Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die dem Ausbildungsberuf entsprechen. Der Ausbilder oder die Ausbilderin müssen sicherstellen, dass die geforderten Inhalte von den Auszubildenden innerhalb der Ausbildungszeit erlernt und umgesetzt werden können.
  • Erziehung: Förderung der charakterlichen und sozialen Kompetenzen wie Zuverlässigkeit, saubere Arbeitsweise, Hilfsbereitschaft oder Teamfähigkeit.
  • Organisation: Bewertung der Leistungen und Lernfortschritte sowie Unterstützung bei der Erarbeitung von prüfungsrelevanten Inhalten oder Hilfestellung bei Abschlussarbeiten.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist auch oft von Ausbildenden, Ausbildern und Ausbildungsbeauftragten die Rede. Während es sich beim Ausbildenden in der Regel um das Unternehmen selbst handelt, betrifft der Begriff Ausbilder die ausbildende Person. Ausbildungsbeauftragte sind Fachkräfte in Fachbereichen, die lediglich eine persönliche Eignung benötigen und die Inhalte aus ihrem Aufgabenbereich an die Auszubildenden vermitteln.

Möglichkeiten der Qualifizierung

Um sich als Ausbilder oder Ausbilderin zu qualifizieren, muss die AEVO-Prüfung abgelegt werden. Diese Kurse finden in Teilzeit, Vollzeit sowie inzwischen auch als Onlinekurse statt und ermöglichen es daher auch nebenbei die Ausbildung der Ausbilder (AdA) abzulegen. Je nach Angebot kann der Kurs bis zu elf Monate in Anspruch nehmen und beläuft sich auf bis zu 900 Euro. Diese Kosten werden jedoch meist vom Unternehmen übernommen und müssen nicht von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen werden.

Die Abschlussprüfung der AdA wird zentral bei den Handwerks- oder Industrie- und Handelskammern durchgeführt und umfasst sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil. Mit diesen Angeboten kann man sich auf die AdA vorbereiten:

  • sgd: Deutschlands bekannteste Fernschule bietet Kurse zur Ausbildung der Ausbilder an. In der Regel sind diese auf sechs Monate angelegt.
  • Europäischer Hochschulverband: Etwas kürzer ist die Dauer bei den Kursen des Europäischen Hochschulverbands, diese belaufen sich meist nur auf ein bis drei Monate.
  • IHK: Selbstverständlich bietet auch die IHK die Kurse zum AdA an. Neben Onlinekursen finden in verschiedenen größeren Städten in Deutschland Präsenzveranstaltungen statt.

Auch für Ausbilder und Ausbildungsbeauftragte, die sich weiterqualifizieren und ihr Wissen auf dem aktuellen Stand halten möchten, gibt es Angebote von Präsenzveranstaltungen über Webinare bis hin zu E-Learning:

  • AUBI-plus: Im Trainingscenter von AUBI-plus findet man eine Vielzahl von Kursen und Trainings rund um das Thema betriebliche Ausbildung.
  • foraus.de: Der Veranstaltungskalender gibt einen Überblick über Tagungen, Seminare, Messen und andere Veranstaltungen sowie Weiterbildungsangebote zur dualen Berufsausbildung.
  • Kammern: Auch die Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern haben regelmäßig Angebote für das Ausbildungspersonal.