Managementherausforderung Stresskompetenz

HR Empowerment

Das frühzeitige Erkennen von Schwachstellen in Unternehmen und die Stärkung der Teams für Hochleistungsphasen sind eine wichtige strategische Aufgabe der Personalentwicklung. Auf längere Sicht die Hochleistungsphasen im Unternehmen zu unterstützen, das geht allerdings nur durch die Aktivierung von Eigenverantwortung und klarer Verantwortung seitens der Geschäftsführung, wenn es um Kommunikation und Teambuilding geht. Ein ganz wichtiger Punkt dabei: Führungskräfte sind die Vermittler zwischen Unternehmenszielen und Mitarbeitern. Wo setzt man also an, wenn es um die Grundlagenarbeit geht?

Personalmanagement.info Im Interview mit Horst Kramer, Leiter der Brainjoin Akademie in Hamburg und Zürich.

Herr Kraemer, können Sie den Begriff Stressfolgen, Burn-out etc. überhaupt noch hören?

HK: Vermutlich geht es mir hier wie so vielen Anderen auch, wir empfinden das Burn-out Thema als inflationär und sind doch gleichzeitig froh, dass ein Missverhältnis eine Kategorie/einen Namen bekommt. Ich plädiere an dieser Stelle gerne für den Begriff Stresskompetenz, denn das Wissen um die bewussten und unbewussten Vorgänge im Körper und die Folgen für unsere Psyche sind noch immer kein Allgemeingut.

Worauf kommt es also an?

HK: Den meisten Menschen sind die neurobiologischen Vorgänge nicht geläufig und sie kümmern sich erst darum, wenn das Gesamtsystem nicht mehr funktioniert oder es zu massiven Leistungseinbrüchen kommt. Also kommt es um Aufklärungsarbeit an allen Fronten an.

Bei Ihren letzten Vorträgen ging es um „HR Empowerment statt heiß gelaufene Organisationen“. Wie war das Feedback der Zuhörer?

HK: Ich habe stille Betroffenheit erlebt, immerhin haben wir es in dem Bereich mit einer konsequenten Verdrängungshaltung zu tun. Auf der anderen Seite wächst das Bewusstsein dafür, was HR Empowerment überhaupt bedeutet und leisten kann. Gerade der Blick von draußen kann durchaus mehr leisten und verschafft einen neutralen objektiven Zugang zu den einzelnen Mitarbeitern.

Sie haben gerade das neue HR Empowerment Konzept vorgestellt? Was muss man sich darunter vorstellen?

HK: Die Teilnehmer erhalten aktuelles Wissen und neurobiologische Erkenntnisse über Auswirkungen von Belastungen auf die Gesundheit und können dies für sich selbst und andere einschätzen. Sie können somit „entpowernde“ Abläufe und kraftraubende Teams rechtzeitig erkennen und korrigierend auf „Entpower-Prozesse“ Einzelner und Teams einwirken. In der Folge können betroffene Mitarbeiter und Kollegen richtig angesprochen werden.

Worauf kommt es beim Coaching in Unternehmen an?

HK: Zuerst einmal müssen alle wesentlichen Abteilungsleiter, Betriebsrat und Geschäftsführung mit ins Boot geholt werden. Ich weiß das klingt in der Theorie so wunderbar einfach, ist aber eine anspruchsvolle Aufgabe. Wenn die Ist-Analyse nicht von allen Entscheidern mitgetragen wird, hat sie keinen Effekt für das Unternehmen, dann landen wir beim Präventions-Gießkannenprinzip. Genauso wie eine chronische Erkrankung ganzheitlich betrachtet werden muss, muss auch im Unternehmen und beim einzelnen Mitarbeiter systematisch angesetzt werden: Wo stehe ich, wie komme ich zu meiner gewohnten Leistungsfähigkeit, was sind äußere Einflüsse, was hat es mit meiner Person zu tun. Zu guter Letzt: Welche Ziele kann ich nachweisbar setzen und erreichen? Vieles davon hat mit Gesprächen, Feedback und Kommunikationsverhalten zu tun. Wenn ich keine Grundlage und kein Wissen über Stressfolgen habe, weiß ich auch nicht, wo ich ansetzen kann.

Wie erlangt man dieses Wissen?

HK: Bewährt haben sich berufsbegleitende Ausbildungen, so dass Personalmanager aber auch die verantwortlichen Führungskräfte ein gutes Rüstzeug erlangen, wie sie sich selbst in Hochleistungsphasen steuern. Wer in das Thema einsteigen möchte, sollte kurze Intensivseminare und Workshop Angebote nutzen, um sich in kurzer Zeit die Grundlagen aneignen zu können.

Termine:

Seminare und Workshops: „Fit for Leadership“, „HR-Risikomanagement im BGM“, Infos:http://www.brainjoin.de

Coaching Ausbildung:

Die Coaching Ausbildung für Personalmanager und Führungskräfte startet im Februar 2014. In der interdisziplinären und berufsbegleitenden Coach-Ausbildung erlernen Personalmanager, Teamleiter aus den Bereichen Sales, Kommunikation, Marketing, Business Development, F&E, Customer Care, Controlling und weitere nach dem erfolgreichen Konzept zusätzlich zur Coaching-Kompetenz die Methode Neuroimagination®. Damit sind sie gut gerüstet, um sich und andere in Belastungs- und Extremsituationen zu unterstützen und Ziele auch unter schwierigen Bedingungen zu erreichen.