Cloud versus On Premise – Die Mythen der Cloud
Cloud-Lösungen wurden lange als ein vergänglicher Trend belächelt. Ganz anders als On-Premise-Tools. Das hat sich gewandelt. Inzwischen gewinnt die Datenwolke sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich immer mehr Anhänger. Auch in der Personalverwaltung gehört sie längst zum Alltag. Wo liegen die Vor- und Nachteile, welche Mythen ranken sich um die Cloud und was ist bei der Einführung von Cloud-Software zu beachten?
Cloud versus On-Premise: Wo liegen die Unterschiede?
Cloud-Computing, darunter ist grob gesprochen die Bereitstellung einer Software über das Internet zu verstehen. Die Anwendung werden in einem Rechenzentrum gehostet und dem Nutzer über eine verschlüsselte Verbindung zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz zu ihrem Gegenentwurf, dem On-Premise-Modell, wird die Software nicht in einem privaten Rechenzentrum eines Unternehmens installiert und gewartet.
Laut einer repräsentativen Studie der Bitkom Research, die von KPMG in Auftrag gegeben wurde, ist Cloud-Computing beliebt wie nie. Der Anteil der Cloud-Befürworter nimmt vor allem im Mittelstand zu. Mittlerweile sind 64 Prozent der KMU und 69 Prozent der mittelständischen Unternehmen Cloud-Computing-Kunden.
Mythen rund um die Cloud: Die Daten sind nicht sicher!
Das kann mit dem wachsenden Bewusstsein gegenüber dem Thema IT-Security zusammenhängen. Laut einer Studie von PWC schätzen Unternehmen das Thema Cloud Security nämlich inzwischen als „sehr hoch“ ein. Und das, obwohl dieses Thema lange als das Stigma der Cloud galt. Wie passt das zusammen?
Tatsächlich haben Cloud-Lösungen im Vergleich zu On-Premise-Lösungen zu einer regelrechten Aufholjagd in punkto Sicherheit angesetzt und liegen in Sicherheitsfragen mit gekaufter Software mindestens auf Augenhöhe. In der Tendenz sogar darüber.
Eine Entwicklung, die daher rührt, dass Cloud-Anbieter schon durch die Natur ihrer Services sehr um die Sicherheit ihrer Systeme bemüht sind. Große Sicherheitslecks gefährden im schlimmsten Fall das gesamte Geschäftsmodell. Schon um sich davor abzusichern, legen Cloud-Betreiber größten Wert auf streng geregelte und zertifizierte Sicherheitsstandards.
Und die Daten sind doch sicher!
Und das häufig auf einem Level, den manches Datenzentrum eines Konzerns nicht vorweisen kann. Im Gegenteil sind die in Firmen verwendeten On-premise Systeme oft ein Mix aus älteren und moderneren Technologien. Und ältere Infrastrukturen sind nun einmal anfälliger für Angriffe von außen, als moderne. Dies führt dazu, dass On-Premise Lösungen inzwischen eher Bedrohungen ausgesetzt sind, als moderne Cloud-Plattformen, die auf neuesten Sicherheitstechnologien basieren.
Eine Studie des Hardwareherstellers Dell belegt, dass die Idee, eine Cloud-Lösung sei stärker von Cyberangriffen bedroht, getrost in den Bereich der Mythen verbannt werden kann. Laut der Erhebung haben fast drei Viertel der befragten Organisationen in den letzten 12 Monaten eine Sicherheitslücke ihrer On-Premise-Lösung festgestellt. Aber nur 18 Prozent betrachten die Erkennung und Behebung von unbekannten Bedrohungen als Top-Priorität. Das öffnet Cyberkriminellen Tür und Tor.
Kontrollverlust der hauseigenen IT?
Ein weiterer Mythos, der sich um Cloud-Lösungen rankt: Administratoren fürchten den Kontrollverlust über ihre Infrastruktur. Auch das stimmt so nicht. Was sie abgeben, sind Aufgaben rund um Betrieb und Wartung von Servern und Betriebssystemen. Dafür gewinnen sie wertvolle Zeit, sich um die Anwender vor Ort zu kümmern.
Und noch ein letzter Mythos: Viele Nutzer glauben, dass sie entweder alle Anwendungen in die Cloud verlagern, oder in Gänze mit lokal betriebenen Servern arbeiten müssen. Im Gegenteil! Viele Unternehmen setzen auf eine Hybrid-Lösung aus Cloud- und On-Premise-Tools. Zum Beispiel, indem sie ihren E-Mail-Server in die Cloud auslagern, die Datenbank- und Fileserver aber weiterhin lokal betreiben.
Die Vorteile einer Cloud-Lösung
Dann kommen sie in den Genuss von einem der entscheidendsten Vorteile eines Cloud-Systems: Da die Daten jederzeit online abrufbar sind, ist ein Zugriff immer und überall möglich. So können Aufgaben zum Beispiel auch auf Geschäftsreisen kontinuierlich und direkt bearbeitet werden, ohne mit Sicherheitskopien arbeiten zu müssen. Der Vorteil: Dokumente sind immer auf dem neuesten Stand und prozessbeteiligte Kollegen haben jederzeit Einblick in den Status quo.
Weitere Pluspunkte einer Cloud-Lösung gegenüber dem On-Premise-Modell sind:
- IT-Leistungen aus der Cloud sind dynamisch skalierbar. So lassen sich Cloud-Dienste exakt an den Bedarf des Anwenders anpassen.
- Neue Komponenten und Funktionalitäten der Anwendungen sind sofort verfügbar.
- Keine Investitionskosten für Server-Hardware.
- Der professionelle Betrieb und die Wartung von IT-Ressourcen wird rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr durch konstanten Support sichergestellt.
Fazit: Cloud hat die Nase vorn
Fazit: Im direkten Vergleich haben Cloud-Anwendungen gegenüber On-Premise-Lösungen offenbar in vielen Punkten überholt. Wer sich allerdings für den Sprung in die Datenwolke entscheidet, sollte bei der Einführung einer Cloud Software mit Bedacht vorgehen und den Anbieter auf Herz und Nieren prüfen. Sicher ist sicher.
Neben der Bewertung der jeweiligen Cloud-Services nach Kriterien wie Preis/Leistung, Innovationsgrad, Usability der Admin-Dashboards oder Sicherheits-Features und Sicherheits-Zertifikaten sollten Anwender die Eignung der einzelnen Anbieter auch mittels strategischer Kriterien sicherstell
Zu den wichtigsten gehören:
- Langfristige Cloud-Strategie
- Verfügbarkeit eines lokalen Supports
Empfehlenswert ist außerdem, dass Kunden die Service Level Agreements (SLA) des Service Providers für Hosting genau prüft. Beispielsweise, ob die notwendigen Verfügbarkeiten, Backups, Ausfallzeiten und lokaler Support gewährleistet sind.
Des Weiteren ist es sinnvoll, sich über einen Test-Account einen ersten Überblick über das System zu verschaffen. Hält es im Live-Test das, was der Hersteller versprochen hat? Ja? Dann sollte dem Schritt in die Datenwolke eigentlich nichts mehr entgegenstehen.