Resilienz: Starke Mitarbeiter – starkes Unternehmen

Ein Hype oder effektives Instrument?

Unternehmen riskieren ihre Existenz, in dem sie nicht in die Entfaltung einer ressourcenorientierten Führungs- und Unternehmenskultur investieren und stattdessen den Anforderungen im Wettbewerb mit einem überhöhtem Leistungsanspruch begegnen.  

Besondere Stärke brauchen Führungskräfte. Sie werden in ihrer Sandwichposition zu Stoßdämpfern und müssen einiges an Risikofaktoren abpuffern. Heikel wird es besonders dann, wenn diese Leistungsträger ausfallen. Gerade die Teams, die sich täglich auf Fehlersuche und das Lösen komplexer Probleme fokussieren, stehen unter Belastung und Druck. Werden die Belastungen nicht nachhaltig durch einen Ressourcenpool abgedämpft, dann äußert sich das durch Produktivitätsverlust, hohe Fehlzeiten, Demotivation, innere Kündigung bis zur Fluktuation. 

Der Begriff „Resilienz“ wird in der  Werkstoffkunde als die Fähigkeit eines Materials beschrieben, nach Druck- und Zugeinwirkung wieder in den Ausgangszustand zurückzukehren.  

(Resilienz: lat. resilie zurückspringen,abprallen; Engl. resilience Spannkraft, Elastizität, Widerstandsfähigkeit)

Der psychologische Resilienzbegriff wird von der Entwicklungspsychologin Rosemarie Welter- Enderlin mit „biegen statt brechen“ umschrieben; und Emmy Werner, die mit der Kauai-Studie* eine der längsten Resilienzstudien durchgeführt hat, definiert Resilienz als „...das Endprodukt eines Prozesses, der Risiken und Stress nicht eliminiert, der es den Menschen aber ermöglicht, damit effektiv umzugehen“ (Emmy Werner, Psychologie Heute 09/05)

*Werner E.E., Smith R.S. (1982): Vulnerable but Invincible. A Longitudinal Study of Resilient Children and Youth, McGraw-Hill, New York

Resilienz ist keine statische Fähigkeit

Resilienz entwickelt sich als dynamischer Prozess durch Interaktion von Mensch und seiner Umwelt.  Wie flexibel der Einzelne bzw. das Team im Umgang mit Veränderungen und Belastungen ist, kann daher gezielt trainiert werden.
Im Resilienztraining können die Mitarbeiter ihre persönlichen Stärken weiterentwickeln. Sie lernen Belastungen, wie steigende Anforderungen, Leistungsdruck und chronischer Zeitmangel, erfolgreich zu bewältigen und zukünftig effektiv mit Störungen umzugehen. Es ist daher kein Zufall, dass Resilienztraining der Mitarbeiter einen enormen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens hat.

(Das Resilienzkonzept fokussiert die Schutzfaktoren und Ressourcen, welche den Menschen und das Unternehmen stärken, um schwierige Situationen zu bewältigen und leistungsfähig zu bleiben.)

Die Vorteile dafür liegen, spätestens seit dem Stressreport 2012 (BAuA Stressreport 2012), auf der Hand. Stress bringt das Gleichgewicht ins Wanken. Auf Dauer macht er krank und führt zum Arbeitsausfall. Durch den ressourcenorientierten Ansatz in einem Resilienztraining werden Schutzfaktoren und neue Ressourcen als Gegengewichte entwickelt. Diese stärken nicht nur den einzelnen Mitarbeiter, sondern das ganze System der Organisation.

Die sieben Resilienzfaktoren 

In den sieben Resilienzfaktoren, auch als Säulen der Resilienz bezeichnet, vereinigen sich Grundhaltungen (1-3) und Fähigkeiten (4-7) miteinander.

Aus der Studie vom Emmy Werner zählen dazu:

1. Optimismus
2. Akzeptanz
3. Lösungsorientierung
4. Opferrolle verlassen/ Selbstwirksamkeit
5. Verantwortung übernehmen
6. Netzwerkorientierung/Beziehungen gestalten
7. Zukunft planen/gestalten

Resilienztraining als Wunderwaffe

Ein Resilienztraining ist keine wie so oft propagierte Wunderwaffe, die Ihre Belegschaft zu Superhelden macht. Die Unternehmenskultur als Umwelt der Mitarbeiter trägt ebenfalls zur erfolgreichen Umsetzung der Fähigkeiten bei. Insbesondere die Führungskultur sowie die Strukturen und Prozesse des Unternehmens beeinflussen die Entfaltung von Stresserleben und Leistungsfähigkeit. Führungskräfte sind dabei die zentralen Schnittstellen zwischen persönlicher und organisationaler Resilienz.

Sie prägen einerseits die Kultur im entscheidenden Maße und anderseits sind deren eigenes Wohlbefinden und Verhalten entscheidende Faktoren für die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter.

Die Autorin Anke Lambrecht beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit dem Thema Resilienz. Sie unterstützt Unternehmen und Mitarbeiter die Ressourcen zielgerichtet einzusetzen und eine Unternehmenskultur zu entwickeln, in der Arbeit Sinn ergibt und Spaß macht. Anke Lambrecht ist Mitglied im Top-Trainerverzeichnis. Besuchen Sie ihr Profil.

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Resilienz: Nerven wie Drahtseile -  Kraftvoll im Business
Termine: 27.04. + 04.05. + 11.5.2016 jeweils 18:30 Uhr 35-40 Minuten
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