Personalentwicklung und Weiterbildung müssen anpassungsfähig sein

IT und Personalmanagement im Fokus

Ende Juni fand in Berlin der PersonalmanagementKongress 2014 statt. Der internationale Kongress für HR-Management zählt mit über 120 Referenten und 1500 Teilnehmern zu den wichtigen Veranstaltungen rund um Personalentwicklung und zeigt wesentliche Trends auf. Im Gespräch mit Beate Bruns, Geschäftsführerin der time4you GmbH, Karlsruhe.

PMI: Frau Bruns: welchen Trend beobachten Sie derzeit?

BB: Talent- oder Kompetenzmanagement, das derzeit ein zentrales Thema, u.a. auch auf dem Kongress in Berlin. Nicht von ungefähr, denn angesichts des Fachkräftemangels geht es zunehmend darum, den Überblick über die Kompetenzen im Unternehmen zu behalten und interne Kompetenzlücken oder –Defizite möglichst rasch und wirksam zu schließen. Wenn die Kompetenzen nur durch – rare – hochqualifizierte Fachkräfte von außen ergänzt werden können, wird Marketing, und zwar nicht nur das interne, sondern auch das externe Marketing, für HR immer wichtiger. Dabei geht es im Kontext von Employer Branding darum, das Unternehmen, die Behörde, die Organisation als „Marke“ zu inszenieren. Und wenn ein wichtiges, in Zukunft weiter an Bedeutung zunehmendes Thema, auch ein Trend ist, dann ist es das Thema der Datensicherheit und des Zugriffsschutzes gerade auch bei Softwarelösungen für HR-Anwendungen.

PMI: Wie kommt hier die Weiterbildung ins Spiel?

BB: Eine wichtige Säule des Kompetenzmanagement bildet die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung und mindestens mittelfristige Personalentwicklung. Nachwievor ein großes Thema sind hier wie auch in anderen Bereichen von HR softwaregestützte Lösungen für E-Learning, Lernmanagement und die klassische Seminarverwaltung. Mit steigendem Weiterbildungsbedarf auch und gerade der Absolventen, der Forderung nach kontinuierlicher Fortbildung älterer Mitarbeiter, höheren Qualifikationsstandards im Kundenkontakt ist ein Ausbau der Weiterbildungsaktivitäten mittel- und langfristig nötig. Dabei unterstützen Softwarelösungen und machen es vielerorts überhaupt erst möglich, mehr und stärker differenzierte und individualisierte Weiterbildung zu konzipieren und durchzuführen.

PMI: Software und HR – wie passt das zusammen?

BB: Inzwischen sehr gut! In vielen Organisationen gibt es dafür Experten aus der HR-Abteilung, gerade wenn es um Aus- und Weiterbildung per E-Learning oder Blended Learning geht. Es gibt aber auch einen Trend der „Verzahnung“ hinsichtlich der digitalen Systeme im Bereich Personalentwicklung. In der konkreten Entscheidungsfindung für die Auswahl von E-HRM-Lösungen ("Electronic Human Resources Management") verzahnen sich nämlich IT-Abteilungen und Personalmanagement zunehmend. Neben der Personalstrategie wird die informationstechnische Unterstützung durch die unternehmensinterne IT-Strategie bestimmt. Das betrifft die Systembereitstellung, die Bindung an spezielle Systemanbieter, die generelle Systeminfrastruktur sowie vorhandene informationstechnische Prozesse. Um in diesem Dialog auf Augenhöhe zu agieren, brauchen auch die Personaler selbst mehr IT-Know-how – egal, ob sie selbst die Experten und Entscheider in Bezug auf Softwarelösungen sind oder „nur“ diejenigen, die die fachlichen Anforderungen definieren.

PMI: Technik vs. Content, Content vs. Technik?

BB: Messen/Kongresse, Medienberichterstattung geben es uns zumeist vor: Der Fokus der öffentlichen Wahrnehmung liegt hauptsächlich bei den technologischen Neuentwicklungen, die sich rasant verändern. Ohne die entsprechende Fragestellung, gezielte Vorbereitung hinsichtlich der Zielgruppen und Organisationsabläufe oder relevanten Content können jedoch Systeme wie Seminar- und Ressourcenverwaltung, Lernmanagementsysteme, WBTs und Trainingseinheiten nicht erfolgreich in die Unternehmensstrategie integriert werden. Was das bedeutet? Für die Personalentwickler, Weiterbildungs- und E-Learningverantwortlichen wird es zunehmend wichtiger, sich ausführlich mit der Grundlagenplanung, der Infrastruktur und didaktisch-methodischen Fragen auseinanderzusetzen. Hier wünsche ich mir für die Zukunft noch mehr intelligente methodische Konzepte für E-Learning, die die sozialen Aspekte erfolgreicher Lernprozesse stärker berücksichtigen.

PMI: Was ist Ihr persönlicher Megatrend?

BB: Ganz eindeutig: die IT-Sicherheit und nach wie vor das Gütesiegel „Made in Germany“. Ersteres muss gewiss nicht erklärt werden, die Sensibilisierung hat glücklicherweise zugenommen. Mit dem Standortfaktor Deutschland können wir nach wie vor punkten. Vor allem Behörden und Kommunen, große Organisationen sowie namhafte Konzerne, die in DACH agieren, wollen diese Aspekte abgesichert wissen.

PMI: Wo fehlt es derzeit noch an Engagement?

BB: Leider immer noch an der Grundlagenbildung; mir läge zum Beispiel ein Pflichtfach Informatik sehr am Herzen und wie ich feststelle, bin ich damit nicht alleine. Allerdings sollte es bei diesem Fach nicht nur um das Kennenlernen von vergleichsweise trivialen Anwendungen wie Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation gehen. Das ist sicher auch nützlich, doch schafft es kein Bewusstsein für die grundsätzliche Funktionsweise und Reichweite von IT-Systemen, deren Beurteilung sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext immer wichtiger wird. An dieser Stelle habe ich eine Anmerkung zur Primärausbildung: Der Erwerb von Kompetenzen ist wichtig. Doch ergeben sie sich nicht fast von selbst, wenn ich intensiv mich mit einem „Stoff“ beschäftige und auseinandersetze, wenn ich inhaltlich lerne? Dabei eigne ich mir das „Wie“ des Lernens ganz en passant, und gerne auch mit ein paar Tipps von außen, an. Wer nicht erlebt hat, dass Bildung/Wissen ein Gut sind, für sich genommen wertvoll – wie soll derjenige später verantwortungsbewusst Bildung planen, über Bildung entscheiden und Investitionen in Bildung tätigen?

PMI: Vielen Dank für das Gespräch.

Die Zukunft der Arbeit und des Lernens

Was werden die drängendsten Fragen der nächsten Jahre sein? Neue Berufsfelder, demografischer Wandel, Internationalisierung, flexible zunehmend mobile Arbeitswelten; neue Kennzahlen, veränderte Mediennutzung. Seit 2007 wurden im Rahmen der langjährigen Studien zur „Zukunft des Lernens und der Arbeit“ zusammen mit der ZHAW Zürich viele Aspekte zum Berufsfeld HR abgefragt, dabei auch immer wieder die Frage zum Zusammenspiel von IT und HR-Abteilung gestellt. (Infos zur Studie „Zukunft des Lernens und der Arbeit“ über press@time4you.de). Leitfaden: „Erfolgsfaktoren im E-Learning“ über www.time4you.de

Über die time4you GmbH:

Die time4you GmbH communication & learning ist E-Learning Pionier seit 1999 und gehört im deutschsprachigen Raum (Dtl/A/CH) zu den führenden Anbietern von Software und Dienstleistungen für Personal-, Informations- und Trainingsmanagement. Die IBT® SERVER Software gilt als führendes System der Personalbranche wird seit vielen Jahren in der kompletten DACH Region eingesetzt. Nutzer sind u.a. die TOP5 Unternehmen aus den Branchen Versicherung, Banken, Telekommunikation, Bildungsträger, Energie, Handel, Investitionsgüter und öffentliche Einrichtungen. Umgesetzt werden Lern- und Informationsportale, Mitarbeiterportale, Wissensportale, Produkttrainings, multimediale Lerninhalte, Kompetenz- und Trainingsmanagement, Zertifizierungsprogramme, internationale Projektarbeit, Corporate Universities, virtuelle Hochschulen, internationale Projektarbeit, Corporate Learning und Social Media-Integration. Zu den Referenzkunden zählen nationale und internationale Mittelstands- und Konzernkunden, Öffentliche Einrichtungen und Bildungsanbieter u.a. Hugo Boss AG, HUK-COBURG, Deutsche Telekom AG, Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Gothaer Versicherung, Landeshauptstadt Düsseldorf, Manor AG, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Schweizer Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT), EnBW AG, R+V Versicherungen, Zeit Akademie.