Learning on Demand

engl.: learning on demand

Ansatz, dass Wissen und Kompetenzen nicht vorab auf Vorrat vermittelt werden, sondern erst zum Zeitpunkt der Notwendigkeit.

Diese bedarfsorientierte Variante des eLearnings übertragt das Wirtschaftlichkeitskonzept auf die Bildung. Es ist besonders für die betriebliche Fort- und Weiterbildung interessant, in denen es besonders um unternehmensspezifisches Know how geht. Für Unternehmen kann es besonders zeit- und kostenintensiv sein, ihre Mitarbeiter unter Umständen in komplexen Maßnahmen Wissen auf Vorrat zu vermitteln. Moderne Learning on Demand-Systeme sind nach Sampson und Schenone (2002) sehr flexibel. Sie können gezielt und in individueller Weise zu spezifischen Anlässen und beliebigen Zeitpunkten konkret auftretende Wissenslücken bei den Mitarbeitern schließen, indem auf entsprechende Lexika, Hilfesysteme oder Lerneinheiten zurückgegriffen wird. Mit dieser Lösung sieht das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (2004) eine gute Möglichkeit, dass die Mitarbeiter direkt im Anschluss durch das Anwenden des kurz zuvor erworbenen Wissens Aufgaben im betrieblichen Ablauf effizienter erledigen

Neben der bereits angesprochenen Zeitnähe erfolgt das Learning on Demand, welches auch als Lernen auf Abruf bezeichnet wird, beziehungsweise Just-in-Time-Training meist arbeitsplatznah. Die Lernprozesse beziehungsweise der Wissenserwerb der Mitarbeiter finden direkt am Arbeitsplatz statt. Da die Lernprozesse in den eigenen Arbeitsalltag und bei kollektiven Lernaktivitäten in die Arbeitsplanung der Kollegen zu integrieren sind, müssen entsprechende Zeitkontingente durch die betroffenen Mitarbeiter und/oder vorgesetzten Stellen eingeplant werden. Das Lernen direkt am Arbeitsplatz kann problematisch werden, wenn die Lernaktivitäten zu Gunsten anderer (Arbeits-)Aufgaben oder durch störende Unterbrechungen in den Hintergrund treten. Auch der durch diesen Lernansatz entstehende Zeitdruck (Terminnahe zur zukünftigen Anwendung des neuen Wissens), ist nicht zu unterschätzen. Diese Einflussfaktoren sind häufig mit der Folge verbunden, dass Wissensbestände lückenhaft erworben werden und es an einer ausreichenden Vertiefung mangelt. Jedoch resultiert aus der zeitnahen Anwendung des Wissens der Vorteil, dass das soeben erworbene Wissen sofort zur Anwendung im Arbeitsablauf kommt und nicht so leicht vergessen werden kann. Durch die hiermit verbundene Verfestigung der Lerninhalte sorgt der Learning on Demand-Ansatz tendenziell für einen effektiveren und effizienteren Transfer der erworbenen Kompetenzen.