Humanisierung der Arbeit

engl.: humanisation of work

Die sog. Humanisierung der Arbeit (HdA) umfasst alle betrieblichen Strategien und Maßnahmen, die zur Verbesserung der konkreten Arbeitssituation der Mitarbeiter und der Umsetzung von Humanzielen dienen. V. a. im Rahmen der Arbeitswissenschaften werden diesbezügliche Forschungen unternommen. Wichtige Ansatzpunkte sind die Verbesserung der physischen, psychischen und sozialen Arbeitsbedingungen. Es geht dabei nicht um die generelle Reduktion der Arbeitsbelastungen; vielmehr soll ein Belastungsoptimum erreicht werden, das den Menschen weder über- noch unterfordert. Eine möglichst vielseitige Beanspruchung der menschlichen Eigenschaften und Fähigkeiten kann dabei Schnittstellen zwischen humanitären, ökonomischen und technologisehen Zielen offenbaren. Die Bundesregierung legte dazu 1974 ein langfristiges Aktions- und Forschungsprogramm zur HdA vor. Mit ihm wurde das Ziel verfolgt, die Arbeitsbedingungen stärker an den Bedürfnissen der arbeitenden Menschen anzupassen. Dies bedeutete im einzelnen:

  • (1) Erarbeitung von Schutzdaten, Richtwerten und Mindestanforderungen an Maschinen, Anlagen und Arbeitsstätten;
  • (2) Entwicklung von menschengerechten Arbeitstechnologien;
  • (3) Erarbeitung von beispielhaften Vorschlägen und Modellen für die Arbeitsorganisation und die Arbeitsplatzgestaltung;
  • (4) Verbreitung und Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Betriebserfahrungen.

Das sehr umfangreiche HdA-Programm hat eine Vielzahl an Fortschritten im Hinblick auf eine menschengerechte Gestaltung von Arbeitsbedingungen erbracht.