Train the Trainer: Viele Trainer ohne pädagogische Kenntnisse

Jeder Mensch, der sich auf einem bestimmten Wissensgebiet besonders gut auskennt, kann grundsätzlich als Trainer tätig werden, indem er es weitergibt. Für diesen Beruf gibt es keinerlei Einstiegshürden. Experten gehen davon aus, dass etwa 25 bis 50 Prozent der am Markt tätigen Dozenten keine didaktische Ausbildung besitzen. Nur allzu oft finden sich Bildungswillige in Kursen und Seminaren wieder, in denen ein Trainer in atemberaubendem Tempo und im Frontalunterricht sein Wissen herunterrasselt. Das Problem: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kursteilnehmer aus solchen Seminaren als Gewinner hervorgehen, geht gegen Null.

Die wichtigsten Fähigkeiten von Trainern

Erfolgreiche Trainer benötigen mehr als nur ihr bloßes Fachwissen im vermittelten Themenkomplex. Vielmehr gibt es eine Menge Handwerkszeug, das für professionelle Trainings notwendig ist. Sie sollten in der Lage sein, die Anforderungen und Erwartungen ihrer Teilnehmer zu erfassen und auf diese einzugehen. Sie sollten ihre Kurse so konzipieren, dass die Inhalte sinnvoll und schlüssig angeordnet werden, aufeinander aufbauen und Zusammenhänge sichtbar werden. Verschiedene didaktische Wege der Wissensvermittlung sichern den Lernerfolg, beispielsweise durch den Einsatz von Übungen, Gruppen- und Einzelarbeiten, verschiedener Medien und Techniken zur Visualisierung von Ergebnissen. Zudem ist die Evaluation eines Trainings von größter Wichtigkeit.

Didaktische Grundlagen durch Trainerausbildung

Um ein gewisses didaktisches Grundwissen zu erwerben, müssen Interessierte nicht unbedingt eine monatelange Weiterbildung in Kauf nehmen, die sie sehr viel Zeit kostet. Für den Anfang reichen häufig schon am Markt angebotene Intensivseminare für die Trainerausbildung, die nur etwa zwei bis fünf Tage dauern. Im Idealfall sollte allerdings eine Trainingsdauer von mindestens 15 Tagen nicht unterschritten werden, um den eigenen Trainingsstil auch wirklich reflektieren und verbessern zu können.

Typische Inhalte im Rahmen der „Train the Trainer“-Ausbildung sind beispielsweise:

·      Grundlagen des Lernens bei Erwachsenen
·      Rolle des Trainers
·      Unterrichtsplanung
·      Zeitmanagement
·      Konfliktmanagement
·      Gestaltung der Lernumgebung
·      Gestaltung von Anfangs-/Schlusssituationen
·      Einsatz von Medien und Methoden
·      Transfersicherung
·      Lernziele
·      Moderation
·      Steuerung von Gruppenprozessen
·      Teilnehmerorientierung
·      Motivation

Auf welchen Themen allerdings die Schwerpunkte liegen, ist je nach Kursangebot sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Eine gute Trainerausbildung finden

 Wer eine „Train the Trainer“-Fortbildung machen möchte, hat die Qual der Wahl. Der Markt hält eine schier unüberschaubare Vielzahl an Bildungsanbietern bereit, die eine Trainerausbildung anbieten. Bei der Auswahl sollten Interessierte auf folgende Details achten:

·      Zielgruppe: Richtet sich die Ausbildung an eine bestimmte Branche? Werden Vorkenntnisse der Teilnehmer berücksichtigt?
·      Dauer: Achten Sie auf eine gewisse Mindestdauer, um sich effektiv weiterzubilden.
·      Qualifikation: Wie erfahren ist der Ausbilder, der die Trainerausbildung vornimmt? Wie lange ist er in diesem Bereich schon tätig?
·      Kursgröße: Wie viele Teilnehmer werden in einem Kurs geschult? Mehr als sechs bis acht Personen sollten es im Idealfall nicht sein, sofern nicht mehrere Ausbilder eingesetzt werden.
·      Institut: Handelt es sich um ein namhaftes, erfahrenes Ausbildungsinstitut? Gibt es Referenzen, die die Qualität der Ausbildung bestätigen?

Insbesondere dann, wenn Interessierte an einem umfangreicheren Kursangebot zu einem hohen Preis teilnehmen wollen, kann es sich auch lohnen, mit ehemaligen Teilnehmern zu sprechen. So können sie sich am ehesten einen Einblick in den Trainingsalltag verschaffen und herausfinden, ob das Kursangebot zu ihnen passt.