Neues Personal im Gesundheitswesen

Wege aus dem Pflegenotstand

Schon seit Jahren kämpft das Gesundheitswesen mit dem vorherrschenden Pflegenotstand. Experten gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2030 ein Mangel an bis zu 350.000 Pflegekräfte bestehen könnte. Es gibt jedoch bereits mehrere Strategien, die dem Pflegekräftemangel entgegenwirken können.

Strategien gegen den Pflegekräftemangel

Strategie #1: Rekrutierung von Flüchtlingen als Pflegepersonal

Schon heute hat rund jeder fünfte Mitarbeiter im Pflegebereich einen Migrationshintergrund. Die Politik sieht hier Ansätze angesichts der großen Flüchtlingsströme, die Deutschland in den vergangenen Jahren erreicht haben. So machte sich Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe von der CDU im letzten Jahr dafür stark, Flüchtlinge für die Tätigkeit in der Pflege zu qualifizieren, sofern sie die Voraussetzungen dafür mitbringen.

Strategie #2: Verlängerung der Arbeitszeiten

In der Pflege ist die Teilzeitarbeit sehr verbreitet. Häufig haben die Mitarbeiter keine festen Arbeitszeiten, sondern fungieren als Springer, die wechselnde Schichten absolvieren. Eine Steigerung der wöchentlichen Arbeitszeit könnte dem Personalmangel enorm entgegenwirken. Dies lässt sich jedoch nur in eingeschränktem Maße umsetzen, da einerseits viele Arbeitnehmerinnen in Teilzeit arbeiten wollen (z. B. zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf), andererseits aber auch die Arbeitgeber ein Interesse am Einsatz von Springern haben, um Spitzenzeiten abzudecken.

Strategie #3: Förderung der Ausbildung

Durch gezielte Bildungsoffensiven sollen die Ausbildungszahlen verbessert werden (z. B. BiZP Bildungsinitiative Zukunft Pflege). Ziel ist es nicht nur, mehr Auszubildende für die Arbeit in der Pflege zu begeistern, sondern auch die Absolventenzahlen zu verbessern.

Immer mehr Pflegeeinrichtungen gehen neue Wege in der Rekrutierung, um ihre Ausbildungsplätze mit geeigneten Kandidaten zu besetzen, so zum Beispiel die Caritas Düsseldorf mit ihrer Kampagne „Bei Anruf: Ausbildung“, die jedem bereitwilligen Bewerber schon am Telefon die Ausbildungsstelle verspricht.

Strategie #4: Pflegefachkräfte aus dem Ausland

Auch die Rekrutierung von Pflegekräften aus dem Ausland kann eine Option sein. In vielen Ländern gibt es Ausbildungsberufe und akademische Studiengänge, die mit deutschen Pflegeberufen und der zugehörigen Ausbildung konform gehen. Sie können in Deutschland anerkannt werden. Diese Fachkräfte haben in ihren Heimatländern häufig mit einer extremen Arbeitslosigkeit zu kämpfen, während sie in Deutschland dringend benötigt werden.

TTA Personal ist eine Personalvermittlung, die sich auf die Vermittlung von Pflegepersonal aus dem Ausland spezialisiert hat. Besonders Pflegekräfte aus südamerikanischen Ländern wie Mexiko, Venezuela, Kolumbien oder Peru stehen hier im Zentrum der Betrachtung. Laut Beschluss der Kultusminister-Konferenz sind die dortigen Pflege-Berufsbilder mit der deutschen Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger vergleichbar. Die Pflegefachkräfte aus diesen Ländern verfügen über ausreichende Deutschkenntnisse und können den deutschen Arbeitsmarkt sinnvoll ergänzen. TTA Personal kümmert sich so um die Vermittlung südamerikanischer Pflegekräfte für verschiedene Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kliniken, Dialysezentren oder Pflegeeinrichtungen.

Dem Personalnotstand mit Realismus begegnen

Je nach Quelle wird der tatsächliche Personalengpass in der Zukunft sehr unterschiedlich eingeschätzt. Wie hoch er in der Praxis ausfallen wird, wird sich in den kommenden Jahren zeigen müssen. Vorsicht ist jedoch besser als Nachsicht: Schon heute sollte die Gesundheitsbranche gemeinsam mit der Politik daran arbeiten, dem Pflegekräftemangel so gut wie möglich entgegen zu wirken. Ein Mix aus verschiedenen Maßnahmen wird hier am ehesten zielführend sein.