Erfolgreich führen in der Krise

Hewitt: Zehn Regeln für erfolgreiches Leadership in der Krise

Kosten und Strukturen gezielt anpassen und die richtigen Mitarbeiter an den erfolgskritischen Positionen im Unternehmen platzieren: Das sind zwei der zehn goldenen Regeln für das Führen von Unternehmen im derzeitigen wirtschaftlichen Abschwung, die die Personalmanagement-Beratung Hewitt Associates aus ihrer jahrzehntelangen Beratungstätigkeit entwickelt hat. Angesichts der weltweiten Finanzmarktkrise, zunehmender Entlassungswellen in den Unternehmen und um immer größere staatliche Rettungspakete werbende Unternehmensleitungen scheint es in vielen Firmen erheblich an Leadership zu mangeln. Dabei ist in der derzeitigen Krisensituation kompetente Führung wichtiger denn je. Denn Leadership versammelt Mitarbeiter hinter einer Vision und motiviert sie, diese mit Leben zu füllen. „Schlechte Unternehmensführung hat uns in die Krise manövriert und genauso wird uns gutes Leadership aus der Krise herauszuführen. Nur Unternehmen mit einem krisenerfahrenen und kompetenten Führungsteam werden gestärkt in die nächste Wachstumsphase gehen“, sagt Nicole Dornhöfer, Beraterin Leiterin Talent & Leadership Consulting bei Hewitt in Deutschland.

Zehn goldene Regeln für das Führen in Krisenzeiten

Während die Kernprinzipien von Leadership zeitlos sind, empfiehlt Hewitt Associates, einige Regeln speziell für das Führen in Krisenzeiten zu beachten, die sie aus ihrer umfangreichen Beratungserfahrung entwickelt haben:

1. Der Realität ins Auge sehen

Gerade in Krisenzeiten müssen Unternehmenslenker sich unmittelbar und schneller der Realität stellen. Das Aussitzen der Krise und Warten auf bessere Zeiten wäre hingegen fahrlässig. Führungskräfte müssen die Marktentwicklungen gerade jetzt intensiv und zeitnah verfolgen sowie das Verhalten von Kunden, Mitarbeitern, Shareholdern und Wettbewerbern beobachten.

2. Kosten und Strukturen strategisch anpassen

Kostenstrukturen und Prozesse zu optimieren ist angesichts der derzeitigen weltwirtschaftlichen Lage in jedem Fall wichtig. Entscheidend ist, strategisch fundiert, gezielt und langfristig orientiert anstatt mit der Rasenmähermethode vorzugehen.

3. Chancen im Business nutzen

In Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen bieten sich immer wieder große Chancen für unternehmerischen Erfolg. Trotzdem lassen viele Firmenchefs diese Möglichkeiten ungenutzt verstreichen. Nicht Risiko um jeden Preis ist gefragt, sondern Wachsamkeit, ein Auge für die richtige Chance, Schnelligkeit im Markt und der Mut zu unternehmerischem Handeln.

4. Prioritäten überdenken und konsequent neu ausrichten

Viele Unternehmen versäumen es, angesichts der derzeit stark veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ihre Prioritäten zu überdenken. Vielmehr ist es notwendig, die zentralen Businessprioritäten zu identifizieren, zu kommunzieren und so die Organisation auf Kurs zu bringen.

5. Mit Dringlichkeit und Disziplin agieren

Aktivität und Schnelligkeit sind wichtige. Um Sorgen und Ängste der Mitarbeiter abzubauen, muss eine klare und offene Kommunikation stattfinden, die Zuversicht ausstrahlt.

6. Kommunizieren und für Klarheit sorgen

Betriebsamkeit und Schnelligkeit sind wichtig, aber um Sorgen und Ängsten in der Mitarbeiterschaft zu begegnen, ist mehr gefragt: Stringent kommunizieren und Klarheit über Strategie, Prioritäten und Ziele zu gewährleisten sind ebenso wichtig.

7. Die richtigen Führungskräfte für die Krise identifizieren

Krisenzeiten sind ein passender Anlass, um die Spreu von Weizen in der Belegschaft zu trennen. Unternehmen müssen jetzt die besten Führungspersönlichkeiten mit den für das Überleben und den Wiederaufschwung kritischen Aufgaben betrauen. Gleichzeitig ist jetzt der Zeitpunkt, um sich von schwachen Führungskräften zu trennen.

8. Verantwortlichkeiten und Zeitpläne straffen

Momentan sind Geschäfts- und Marktprozesse kürzer und schneller. Entsprechend müssen Führungskräfte zügig Entscheidungen treffen, um mit ihrer Mannschaft dem Wettbewerb immer einen Schritt voraus zu sein.

9. Die Arbeitgebermarke pflegen

Das Verhalten eines Unternehmens in Krisenzeiten bleibt der Belegschaft aber auch der Öffentlichkeit noch viele Jahre im Gedächtnis. Deshalb ist es wichtig, das Unternehmensimage in der Krise zu pflegen und verlässlich, besonnen und fair zu agieren. Gerade wenn es darum geht, im nächsten Aufschwung geeigneten Nachwuchs zu sichern, ist eine positiv besetzte Arbeitgebermarke ein unerlässlicher Erfolgsfaktor.

10. Eigene Toptalente binden

Unternehmen sollten ihren Toptalenten viel Aufmerksamkeit schenken, denn sie sind es, die in der Krise die Firma auf Kurs halten und danach neue Geschäftserfolge erzielen. Wettbewerber werden versuchen, die guten Leute abzuwerben – dagegen müssen sich die derzeitigen Arbeitgeber bestmöglich wappnen.